7 Gründe, warum Pacific Rim die Transformers schlägt

20.07.2013 - 17:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Pacific Rim
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Seit Donnerstag läuft Pacific Rim in den deutschen Kinos. Der neue Film von Guillermo Del Toro hat mehr zu bieten als nur kämpfende Roboter und erfüllt das, was wir uns von Transformers einst gewünscht haben.

Seien wir ehrlich: Pacific Rim wird wohl keinen Drehbuchoscar gewinnen, aber das hatte im Vorfeld auch niemand erwartet. In seinem neuen Film lässt Guillermo del Toro (Hellboy) riesige Roboter gegen riesige Monster kämpfen und ausgefeilte Dialoge sind bei dieser Kombination wohl fehl am Platz. Im Vorfeld wurde Pacific Rim wegen seiner Ausgangssituation oft mit Transformers von Michael Bay verglichen. Dabei haben die Kaiju-Attacken gerade dank des Drehbuchs von Travis Beacham mehr zu bieten. Denn Pacific Rim ist ein Sommerblockbuster der altmodischen Sorte, der seine Stärken gerade im Vergleich zu Bays Robo-Spektakeln offenbart.

Grund 1: Die Kreativität
Dass sich Pacific Rim nicht allzu ernst nimmt, wird einem schon beim Blick auf die Cast-List gewahr. Als hätten Travis Beacham und Guillermo Del Toro Figurentaufgott Sylvester Stallone Tribut gezollt, bietet der Blockbuster einige der skurrilsten Namensgebungen im aktuellen Hollywood-Kino: Angefangen beim Helden Raleigh Becket, dessen Vorname niemand aussprechen kann, über die beiden Wissenschaftler Dr. Hermann Gottlieb und Dr. Newton Geiszler hin zu den zwei großen Highlights des Films, Stacker Pentecost (Idris Elba) und natürlich Hannibal Chau (Ron Perlman), zeugen die Namen von einer Detailverliebtheit, die sich auch anderswo äußert. Daneben sieht Sam Witwicky alt aus.

Grund 2: Die Spezialeffekte
An den Spezialeffekten von Transformers 1 bis 3 gibt es im Grunde nichts zu meckern, das müssen wir dem Perfektionisten Michael Bay lassen. Allerdings wirken seine metallischen Kämpfer im steten Spätabendlicht extrem steril, als würden wir Küchengeräten in einem Ikea-Katalog beim Kämpfen zusehen. Den Jaegern in Pacific Rim dagegen merken wir dank ihrer rauen, verschlissenen Oberfläche ihre vielen Einsätze an. Hinzu kommt, dass Guillermo Del Toro die grotesk großen Kampfroboter mit Hilfe von liebevoll gestalteten und greifbaren, echten Sets in einer ähnlich übertriebenen Welt verortet. Achtet nur mal auf die Maschinen im Labor von Gottlieb und Geiszler, die im Hintergrund fleißig tuckern.

Grund 3: Die Archetypen
Obwohl die Figuren in Pacific Rim an reißbrettartige Archetypen erinnern, bietet der Blockbuster damit schon mehr als die Transformers-Filme und viele andere Vertreter der Konkurrenz. Das Drehbuch ist derart klar strukturiert, dass jedes Mitglied des kleinen Ensembles mit nachvollziehbaren Motivationen und Charakterzügen ausgestattet wird. Da gibt es etwa die zwei Piloten, die ihre schrecklichen Erinnerungen nur in der Zusammenarbeit überwinden können, die konkurrierenden Wissenschaftler mit ihren unterschiedlichen Forschungsansätzen, die sich in ihrer geteilten Neugier versöhnen, und natürlich der Veteran, der weitreichende wie persönliche Entscheidungen jonglieren muss. Bis in die kleinsten Nebenrollen mit markanten Charakterdarstellern besetzt, wirkt Pacific Rim äußerst lebendig; ein Pluspunkt, der den von Jerry Bruckheimer produzierten Michael Bay-Filmen übrigens noch zu eigen war, bei Transformers allerdings in die derbe Karikatur abgleitet.

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