Nach Avengers Infinity War hat der Tod keine Bedeutung mehr

31.01.2019 - 08:00 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Iron Man in Avengers: Endgame
Walt Disney Pictures
Iron Man in Avengers: Endgame
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Immer mehr wichtige Figuren schlagen dem Tod ein Schnippchen. Wir haben einige Film-Beispiele, die uns zeigen: Im aktuellen Blockbuster-Kino, besonders in Avengers Infinity War ist der Tod nichts mehr wert.

Achtung, Spoiler zu Avengers Infinity War und Game of Thrones: Noch vor wenigen Jahren konnten wir uns auf der Leinwand darauf verlassen, dass der Tod auch das ist, was er verspricht: ein unwiederbringliches Ende des Lebens. Leider ist das, gerade bei alteingesessenen Franchises, schon lange nicht mehr der Fall. Auf die Spitze treibt den entleerten Figurentod das Marvel Cinematic Universe, erst recht mit Avengers Infinity War, in dem die Helden durch Thanos' Fingerschnipp starben wie die Fliegen.

Aber bleibt das auch so? Wahrscheinlich nicht. Im aktuellen Blockbusterkino hat sich jegliche (Todes)Gewissheit aufgelöst. Scheinbar kann jeder Protagonist und sogar die Hälfte der Menschheit durch einen kleinen Drehbuch-Dreh wiederkehren. Der Tod ist nichts mehr wert, wenn jeder jederzeit auferstehen kann. Dabei geht auch eine gehörige Menge Empathie verloren.

5 große Figuren, die nach ihrem Tod wieder auferstanden sind

Ihr wollt Beispiele? Es gibt ein ganz aktuelles: Für Black Panther 2 soll Bösewicht Erik Killmonger wieder zurückkehren, obwohl er in dem ersten Teil im Kampf gegen T'Challa sein Leben lassen musste. Zudem erreichte uns gestern die Nachricht, dass Frigga, die in Thor 2: The Dark Kingdom das Zeitliche segnete, im kommenden Avengers 4: Endgame wohl zurückkehren könnte.

Folgende 5 Beispiele sollen euch zeigen, dass viele Filmemacher ziemlich leichtfertig mit dem Tod umgehen. Macht euch bereit für eine Reise quer durch die aktuelle Popkultur. Wir warnen vor Spoilern zu Herr der Ringe, Dallas, Batman v Superman und Justice League!

Jon Snow in Game of Thrones

Bobby Ewing in Dallas

Wir beginnen mit einem Beispiel, das zeigt: Mit dem nicht endgültigen Tod wird schon immer Dramatik erzielt, so auch in einer der populärsten Serien der 1970er und 1980er: In Dallas starb der gute, sensible Bobby Ewing, indem er sich vor das Auto seiner Ex-Frau Pam warf, um diese zu retten. Nach 31 Episoden tauchte er wieder auf, stand fröhlich unter der Dusche. Alles sei nur ein böser Traum gewesen.

Jon Snow in Game of Thrones

Mit dem Tod von Jon Snow wurde die Neugierde der Fans angestachelt. Die 5. Staffel von Game of Thrones endete damit, dass Jon Snow, nun Kommandant der Nachtwache, von seinen Gefolgsmännern brutal ermordet wird. Er liegt blutüberströmt im Schnee und alles deutet daraufhin, dass dies das Ende der Figur ist. Weit gefehlt: Priesterin Melisandre lässt Jon Snow wieder auferstehen.

Gandalf in Herr der Ringe

Damit die Gefährten in Der Herr der Ringe: Die Gefährten weiter ihren Weg gehen können, stellt sich Gandalf, der Graue dem Balrog von Moria im Schicksalsberg in den Weg. Im folgenden Kampf wird Gandalf in den Abgrund gezogen, er stirbt. Minutenlang sehen wir die Trauer seiner Freunde. Aber auch hier ist später gewiss: Zwar ist Gandalfs Körper gestorben, aber sein Geist steht wieder auf und erhält einen neuen Körper.

Der Herr der Ringe: Die Gefährten

Superman in Batman vs Superman

Das Finale von Batman v Superman: Dawn of Justice bot ebenfalls einen spektakulären Tod. Zwar konnten Superman, Batman und Wonder Woman den Bösewicht Doomsday vernichten, aber nur durch ein großes Opfer: den Tod von Superman. Auch hier gab es nebst Beerdigung eine ausgedehnte Trauerphase, insbesondere bei Lois Lane. Sie hätte es aber auch besser wissen können: Superhelden sterben nicht, zumindest nicht, wenn es die Mother Box-Technologie gibt.

Bucky Barnes / Winter Soldier in Captain America

Nach dem Sturz von Bucky Barnes in Captain America - The First Avenger in den schneebedeckten Alpen in den 1940ern gibt es einen Menschen weniger, aber dafür in Captain America 2: The Return of the First Avenger mit Winter Soldier im neuen Jahrtausend einen Superhelden mehr. Der Tod dient gern zur Metamorphose. In diesem Fall kommt noch Gedächtnisverlust und Gehirnwäsche dazu.

Das sind nur wenige von vielen. Im MCU, in Supernatural, Buffy, Riverdale, The Walking Dead und Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D. springen die Figuren ständig dem Tode von der Schippe. Eigentlich gilt der Tod als endgültig. Danach ist für die Figur alles vorbei, sie hat im Kampf ums Leben verloren.

Dieser Verlust wird im aktuellen Blockbusterkino durch die Wiedergeburt in ihren verschiedensten Varianten aufgehoben. Der Tod verliert so seine Endgültigkeit, sein Absolutes. Denn wenn jeder jederzeit zurückkehren kann, wird der Tod relativ. Zugleich jedoch wird die Frustration für den Zuschauer minimiert, denn jeder Fan muss nur bis zum nächsten Film um seine geliebten Figuren trauern.

Welche Beispiele für filmische Wiederauferstehungen hättet ihr noch für uns?

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