Will Smith scheint Berlin besonders gern zu mögen. Das suggeriert zumindest seine und Martin Lawrence' Begeisterung bei der Europapremiere von Bad Boys 4: Ride or Die. Extrem gut gelaunt werfen sie sich in die Massen an Fans und feiern ihre Rückkehr als ikonisches Action-Duo der Filmgeschichte. Dabei hatte Smith zuletzt nicht viel zu lachen.
Mit seiner Oscar-Ohrfeige hat sich Will Smith vor guten zwei Jahren ins Hollywood-Aus befördert. So mag es zumindest für viele Beobachter:innen scheinen. Bad Boys 4 ist seitdem sein erster großer Blockbuster, auf dessen Schultern viel Gewicht liegt. Wie gut ist also das Action-Sequel, das jetzt im Kino läuft?
Darum geht's in Bad Boys 4
Alle Fans des Franchise seien beruhigt: Bad Boys 4 bietet 115 Minuten gute Action-Unterhaltung. Die Regisseure Adil El Arbi und Bilall Fallah setzen dabei auf dialogreichen Humor und fesselnde Kampfszenen.
Schaut euch hier den neuesten Trailer zu Bad Boys: Ride or Die an:
Der vierte Teil der Reihe beginnt mit einem Fest: Dauer-Junggeselle Mike Lowry (Smith) bindet sich und Trauzeuge Marcus Burnett (Lawrence) kommen natürlich die Tränen. Zeit für ausgedehnte Flitterwochen bleibt allerdings nicht, denn eine Schmutzkampagne gegen ihren verstorbenen Chef Howard (Joe Pantoliano) schickt die beiden bösen Jungs wieder auf den Kriegspfad.
Bad Boys 4 kehrt zu den zwei großen Stärken des Franchise zurück
Gehören Marcus und Mike nach fast 30 Jahren Franchise-Geschichte zum alten Eisen? Beim Vorgänger Bad Boys For Life, der das Franchise nach 18 Jahren fortsetzte, schien der Atem langsam knapp zu werden. Zu dünn war die geliebte Dynamik zwischen Smith und Lawrence. An dringend benötigten Ideen, um eine derart geradlinige Action-Reihe am Leben zu halten, wurde zu sehr gespart.
Aber Bad Boys 4 bessert den größten Fehler des Vorgängers aus: Lawrence nimmt im Action-Sequel eine deutlich größere und dialoglastige Rolle ein. Und liefert jede Menge Witze ab: Nach einem Zusammenbruch erinnert sich Burnett angeblich an frühere Leben, die er bereits mit Lowry verbracht haben will. Lowrys Seele soll dort etwa in Gestalt eines störrischen Esels sein Leben erschwert haben. Smiths Figur hat dagegen mit Panikattacken zu kämpfen. Die extremen Geisteszustände des Action-Duos sorgen bisweilen für Schrei-Duelle, die Lachtränen verursachen.
El Arbi und Fallah haben sich darüber hinaus bei der Inszenierung der Action Mühe gegeben, neue Pfade zu bestreiten. Insbesondere die mit Drohnen gedrehte Szenen im Finale werden viele Genre-Fans fesseln. Mündungsfeuer, Funkenflug, Freund, Feind, Explosionen, alles scheint dort ineinander zu stürzen und aus der Schießerei eine Art Showdown-Orgie zu machen.
Der größte Bad Boys 4-Tiefpunkt ist die Story
Ohne Schwächen kommt Bad Boys 4 allerdings nicht aus: Die Story ist belanglos, Eric Danes Fiesling bleibt blass und selbst die Franchise-Rückkehrer Jacob Scipio, Alexander Ludwig und Vanessa Hudgens verrichten zwischen Phrasen und müden Kalauern ihre Pflicht.
Am Ende beweist das aber vielleicht nur, was die Action-Reihe seit 1995 immer im Kern zusammengehalten hat: Will Smith und Martin Lawrence, die sich inmitten des Kugelhagels zum Schreien komisch ankeifen. In dieser Hinsicht tritt Bad Boys 4 den Rückweg zu alten Stärken an.
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