Berlinale 2009: Angelopoulos und die Zeiten

13.02.2009 - 08:45 Uhr
The Dust Of Time
Theo Angelopoulos Film Productions
The Dust Of Time
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NEWS» Der Grieche Theo Angelopoulos führt die Zuschauer durch ein gewaltiges historisches Panorama.

Mit The Dust of Time setzt der griechische Regisseurs Theodoros Angelopoulos sein historischen Panorama fort. Er wurde 1935 in Athen geboren. Seit den 1970er Jahren zählt er zu den bedeutendsten europäischen Autorenfilmer, dessen Arbeiten stets historische und existenzielle Themen behandeln, wobei er verschiedene Zeitebenen meisterhaft zu verknüpfen weiß. 1998 erhielt er die Goldene Palme in Cannes. Nach einer “Trilogie der Grenzen” und einer “Trilogie des Schweigens” ist Im Staub der Zeit der zweite Teil seines jüngsten filmischen Triptychons.

Auch diesmal verwebt der Regisseur die Zeitebenen vielfach miteinander. In der internationalen Koproduktion spielen Willem Dafoe, Bruno Ganz, Michel Piccoli, Irène Jacob und Christiane Paul die Hauptrollen.

A., ein Filmregisseur um die 50, macht sich an die Verfilmung des Lebens seiner Eltern Spyros und Eleni. Auf die Liebesgeschichte der beiden griechischen Emigranten haben die historischen Ereignisse immer wieder Einfluss genommen: Im Zweiten Weltkrieg voneinander getrennt, emigrierte Spyros in die USA, Eleni verschlug es infolge des Bürgerkriegs in Griechenland zusammen mit anderen politischen Exilanten in die Sowjetunion. Der Vietnamkrieg wiederum zwang A., nach Kanada zu fliehen, während der Fall der Berliner Mauer den Anfang einer neuen Ära in seinem Leben markierte.

Nach Stalins Tod reist Spyros unter falschem Namen heimlich nach Taschkent, doch er wird enttarnt, Eleni nach Sibirien verbannt. Dort trifft sie Jacob wieder, einen deutschen Juden aus Taschkent, der ihr bis 1974 – ihrer Ausreise nach New York – treu zur Seite steht. Jacob folgt ihr sogar nach Toronto, wo sie sich mit A. trifft, den Eleni einst von Jacobs Schwester aus Sibirien zu Spyros in die USA schmuggeln ließ. Jahre später besuchen Eleni und Spyros, die sich zur Rückkehr in ihre Heimat Griechenland entschlossen haben, A. in Berlin, wo dieser inzwischen lebt – genau wie Jacob. Gemeinsam feiert man Silvester. Doch als A.s Tochter Eleni einen Selbstmordversuch unternimmt, von dem erst die Großmutter ihre Enkelin abbringen kann, nimmt der Abend einen fatalen Verlauf …

Ein Zeitkaleidoskop der besonderen Art!

Quelle: Mit Material der Berlinale

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