Mit 88,5 Millionen US-Dollar an kombinierten Box Office-Einnahmen präsentiert sich das vergangene Wochenende am amerikanischen Kino-Markt als schlechtestes seit Dezember 2014. Gründe dafür lassen sich schnell finden, allen voran die Tatsache, dass die meisten der großen Filme ein R-Rating bekamen und somit kleinere Zielgruppen anzusprechen haben. Doch ein Misserfolg wie der von Chappie, welcher mit 13,3 Millionen US-Dollar noch unter den Erwartungen des Studios startete, lässt sich angesichts der großen Summen, die seine Vorgänger District 9 (37,4 Millionen US-Dollar) und Elysium (29,8 Millionen US-Dollar) am ersten Wochenende einspielen, nicht nur anhand des R-Ratings erklären. BoxOfficeMojo sieht vor allem die Marketing-Strategie als Ursache an: Der Film versuchte, auf dem Erfolg von Distric 9 aufzubauen, welcher jedoch schon vom mäßig aufgenommenen Elysium verbraucht wurde. Gleichzeitig präsentierte sich Chappie zunächst als originäres Werk über künstliche Intelligenz, später jedoch als eine Art Robocop-Action-Spektakel.
Dennoch schaffte Neill Blomkamp den Einzug in die Spitze der Tabelle und drückte damit Focus auf den zweiten Platz. Mit 10 Millionen US-Dollar am zweiten Wochenende verlor dieser 46 % an Zuschauern im Vergleich zur Eröffnung. Einen soliden Start fand derweil Best Exotic Marigold Hotel 2 mit 8,6 Millionen US-Dollar. Die britische Komödie über das Altern im fernen Indien konnte ihren Vorgänger um mehr als zwei Millionen US-Dollar überbieten, was jedoch auch an der größer angelegten Veröffentlichung liegen mag.
Den Abschluss der Top 5 bilden Kingsman: The Secret Service (8,3 Millionen US-Dollar) und SpongeBob Schwammkopf 3D (7 Millionen US-Dollar), die nun schon seit vier Wochen aneinander kleben - wobei SpongeBob schon zum fünften Mal im oberen Teil der Liste auftaucht. Fifty Shades of Grey rutschte derweil auf den sechsten Platz ab, während Vince Vaughns neue Komödie über europäische und insbesondere deutsche Business- und Party-Kultur zum Flop des Wochenendes wurde: Big Business - Außer Spesen nichts gewesen erreichte mit 4,8 Millionen US-Dollar lediglich den zehnten Platz der Box Office-Charts.
In den deutschen Kinos
Während die Staaten über die geringen Einnahmen spekulieren, sieht Deutschland weiterhin grau. Fifty Shades of Grey hält auch in der vierten Woche mit weiteren 2,55 Millionen Euro Einnahmen die Spitze. Schon am Freitag wurde bekannt gegeben, der Film habe in den globalen Einnahmen die 500-Millionen-US-Dollar-Marke knacken können. Wie zuvor besetzt American Sniper dahinter den zweiten Platz (2 Millionen Euro), während Traumfrauen mit 1,7 Millionen Euro weiterhin auf Platz 3 rangiert.
Will Smiths Diebes-Komödie Focus wurde zwar wie erwartet der beste Neuling der Woche, schaffte es dennoch nur auf den vierten Platz - 1,1 Millionen Euro nahm der Film ein. Und wie zu erwarten hält sich Dauerbrenner Honig im Kopf in den Top 5. Mit 900.000 Euro Einnahmen schließt der Film auch in der elften Woche noch die obere Rangliste ab und wird somit laut Blickpunkt:Film auch nach Besucherzahlen (dieses Wochenende 105.000) zum erfolgreichsten Film des Schauspielers und Regisseurs Til Schweiger. Chappies Misserfolg zeigt sich derweil auch in Deutschland: Mit 750.000 Euro Einnahmen stieg dieser am ersten Wochenende nur auf Platz 7 ein.
Die Top 10 der US-Kino-Charts
1. Chappie (13,3 Millionen US-Dollar)
2. Focus (10 Millionen US-Dollar, 34,57 Millionen am US-Markt insgesamt)
3. Best Exotic Marigold Hotel 2 (8,6 Millionen US-Dollar)
4. Kingsman: The Secret Service (8,3 Millionen US-Dollar, 98,03 Millionen insgesamt)
5. SpongeBob Schwammkopf 3D (7 Millionen US-Dollar, 148,99 Millionen insgesamt)
6. Fifty Shades of Grey (5,6 Millionen US-Dollar, 156,4 Millionen insgesamt)
7. City of McFarland (5,3 Millionen US-Dollar, 29,4 Millionen insgesamt)
8. The Lazarus Effect (5,1 Millionen US-Dollar, 17,4 Millionen insgesamt)
9. The DUFF (4,9 Millionen US-Dollar, 26,1 Millionen insgesamt)
10. Big Business - Außer Spesen nichts gewesen (4,8 Millionen US-Dollar)
Welchen Film habt ihr euch dieses Wochenende angeguckt?