Darum wird Jesse Eisenberg ein guter Lex Luthor

13.02.2014 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
The Social Network
Sony Pictures Releasing GmbH
The Social Network
20
10
Erst traf es Ben Affleck, dann Gal Gadot und jetzt muss sich auch Jesse Eisenberg mit beinharten Fans rumschlagen, die sich ihn absolut nicht in der Rolle des Bösewichts Lex Luthor vorstellen können. Doch Eisenberg könnte einen hervorragenden Schurken abgeben.

Egal, welche Casting-Entscheidungen Zack Snyder für den Man of Steel -Nachfolger Batman v Superman: Dawn of Justice bisher getroffen hat, jede einzelne wurde kontrovers diskutiert. Als fest stand, dass sich Ben Affleck den Batman-Anzug überstreifen wird, ergoss sich eine Welle des Internethasses über den Argo -Star und viele erinnerten sich mit Grauen an das Daredevil -Debakel. Als im Dezember verkündet wurde, dass Fast & Furious 6 -Darstellerin Gal Gadot in die Rolle von Wonder Woman schlüpfen wird, freuten sich Comic-Jünglinge nicht etwa darüber, dass die Heldin endlich einen Leinwandaufritt spendiert bekommt, sondern Fans mokierten sich über die schmale Figur der Schauspielerin, die doch gar nicht zur kräftigen Amazone passen würde. Nun wurde offenbart, dass Jesse Eisenberg den Bösewicht Lex Luthor verkörpern wird. Fans waren natürlich, ein weiteres Mal, schockiert. Doch ich sage: Keine Sorge aufgebrachte Seelen, Jesse Eisenberg wird ein guter Lex Luthor in Batman v Superman: Dawn of Justice.

Als die Entscheidung für Jesse Eisenberg die Runde machte, ploppte im Kopf vieler Fans sofort das Bild der bisherigen Lex Luthor-Adaptionen auf und schon war der Unmut groß. Für viele stellt Gene Hackman als Lex Luthor in Superman von Richard Donner aus dem Jahre 1978 eine der besten Interpretationen des frühen Comic-Lex Luthors dar. Ein millionenschweres Genie mit teuflischem Vergnügen an Reichtum und Macht sowie einem Hass auf die Gütigkeit und Gerechtigkeit, für die Superman steht. Doch Mitte der 80er entwickelte sich dann wohl die Lex Luthor-Variante, die den meisten Filmfans ins Gedächtnis gerufen wird, wenn sie an das böse Mastermind denken: Der reiche Erfinder und Tycoon, den fast alle sympathisch finden und der doch mit einem mörderischen und rücksichtslosen Verlangen ausgestattet ist, Superman von diesem Planeten zu eliminieren. Bryan Singer entschied sich in Superman Returns dazu, bis auf die Haare, fast alle Elemente der Gene Hackman-Verkörperung beizubehalten und so wurde auch Kevin Spacey als Lex Luthor ein Bösewicht, der lediglich nach Macht und Geld strebte.

Der neue Lex Luthor
Bei DC und Warner Bros. sind die Bösewichte in den letzten Leinwandadaptionen dagegen schon immer mehr als bloße Schurken-Schablonen. Rha’s al Ghul, Joker und auch General Zod hatten nachvollziehbare Beweggründe und teilweise auch philosophische Hintergründe. Ein grundlos hasserfüllter, machthungriger, boshafter und stinkreicher Lex Luthor würde da einfach nicht reinpassen. Zum Glück spendierten die unzähligen Comicschreiber dem Superman-Gegenpart über die Jahre hinweg die verschiedensten Motive und persönlichen Eigenarten, die den Charakter nicht als eindimensionalen bösen Buben darstellen, sondern dessen Ziele und Ambitionen auch verstanden werden können. Niemand hat dies besser umgesetzt als Mark Waid mit seiner Superman Comic-Reihe Birthright.

Die 2004er Graphic Novel-Serie verpasste Superman eine neue Herkunftsgeschichte, die beeinflusst war von Gefühlen und der damit einhergehenden Veränderung Supermans, die ihn zu einem realistischeren Charakter werden ließen. In Birthright stand das ikonische S des Helden für Hope auf kryptonisch und auch die Rolle des Beschützers der Menschheit wurde Clark Kent erst nach einer jahrelangen Tortur von Abweisungen und Angst zu eigen. Die Menschen wendeten sich immer wieder gegen ihn, obwohl seine Absichten von vornherein gut waren. Schon hier lassen sich Parallelen zum Man of Steel-Drehbuch von David S. Goyer erkennen. Der geneigte Superman-Fan könnte also davon ausgehen, dass sich Goyer und Snyder auch beim Sequel an diesem weitaus gefühlvolleren, menschlicheren Ansatz orientieren werden und daraus ihre ganz eigene Version des Lex Luthor erarbeiten.

In den Comics von Waid ist Luthor zwar ebenfalls reich und erfolgreich, aber dennoch hat er eine unheimliche und unsympathische, arrogante Aura an sich. Er war schon als Kind den anderen überlegen, was ihn nicht nur zum Außenseiter degradierte, sondern wodurch sie ihn als andersartig betrachteten. Auch seine Familie konnte ihn nicht auffangen, denn er wuchs in einem unglücklichen Elternhaus auf. Außenseiter aufgrund von außergewöhnlichen Fähigkeiten, seinen Platz in der Gesellschaft finden wollen und dem Leben einen Sinn geben – das dürfte Superman irgendwie bekannt vorkommen. Doch während Clark seinen Halt in der Familie fand und dadurch den Sinn von Hilfe und Liebe erfuhr, hatte Lex niemanden.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News