Der Bühnen- und Drehbuchautor Peter Morgan ist besonders durch Die Queen bekannt geworden. Er verstand es bei diesem Film, einem Publikum die Hintergründe einer politischen Person nahezubringen, konnte zeigen, wie Politik funktioniert, ohne in Pathos oder Ungerechtigkeiten der Person gegenüber zu verfallen. Die Queen ist eine wunderbare Satire auf die Mediengesellschaft und zeigt gleichzeitig den Menschen hinter der britischen Königin.
Mit Frost/Nixon wagt sich der Regisseur an ein politisches Ereignis, welches Ende der 1970er Jahre in den USA für große Aufmerksamkeit sorgte. Er kam erstmals 1992 auf sein Thema, als er im Fernsehen eine Biografie über den Journalisten Frost sah. Später wurde sein Interesse erneut geweckt. Laut eigenen Aussagen war der Autor “fasziniert von dem Bild, das ich von diesen beiden Männern hatte. Der glamouröse Frost, der elegant mit der Concorde in Schallgeschwindigkeit von England nach Amerika reiste. Und Nixon, der wie in einer Höhle lebte – ein Mensch, der mit dem Schicksal haderte.”
Über seine Erfahrungen bei der Vorbereitung berichtet Peter Morgan: “Die beiden Lager bereiten sich vor wie die Gegner eines Schachspiels oder eines Boxkampfs – es war sehr viel Strategie im Spiel. Ich verwendete die realen Aussagen der Interviews und kombinierte sie so, dass man die Höhen und Tiefen eines spannenden Wettkampfs erleben konnte. Wenn man den Menschen Nixon vom Politiker Nixon trennt, entdeckt man eine Person, die das Leben sehr schwierig fand, die Probleme hatte mit Kommunikation und Freundschaften. Auf der anderen Seite ist Frost, der das Leben sehr leicht nimmt. Er kann gut mit Menschen umgehen, findet schnell Freunde und ist beliebt. Nixon ist das genaue Gegenteil: er misstraut jedem, ist verletzt, vermutlich hat er nur wenig enge Freunde, eine unglückliche Ehe – ein sehr einsamer Mensch.”
Das Bühnenstück Frost/Nixon erlebte im Londoner West End seine Premiere. In einem Interview mit Gareth McLean im Guardian im August 2006 berichtete der Autor: “Jeder, mit dem ich sprach, erzählte die Geschichte auf seine Weise. Sogar jene Leute, die während der Interviews im Raum anwesend waren, hatten unterschiedliche Versionen. Unsere Story bietet also keine absolute Wahrheit von dem, was sich damals vor und hinter der Kamera zugetragen hat. Ich war ganz froh, dass ich meine eigenen Vorstellungen in die Darstellung einbringen konnte.”
Quelle: Mit Material von Universal Pictures