Bill Murray leiht in der US-Version von Der fantastische Mr. Fox dem Badger seine Stimme. Grund genug, um auf den Komiker zu blicken, auch wenn es sich nur um ein “halbes Lebenswerk” handelt. Es waren natürlich nicht alle Filme des Schauspielers so prickelnd, dass sie Erwähnung finden müssen. Außerdem erwarten wir noch den einen oder anderen Film von ihm.
Bill Murray machte schon früh von sich reden. Als Kind mit acht Geschwistern hatte er es sicher nicht immer leicht. Mit seinem Bruder Brian begann er als Golfcaddy zu arbeiten, um sich etwas Geld zu verdienen. Auf dem College war Golfcaddy sein nicht mehr ganz so cool, Bill Murray wechselte das Metier und wurde Drogendealer. Mit 21 Jahren wurde er auch deswegen verhaftet und bekam eine Bewährungsstrafe. Wer weiß, was aus ihm geworden wäre, hätte er für eine längere Zeit im Gefängnis sitzen müssen. Seine Filmliste blieb zum Glück länger als sein Strafregister. Oft wird ihm nachgesagt, er habe starke Drogenprobleme und würde sich zu schnell übermäßigen Alkoholkonsum hingeben. So soll es schon vorgekommen sein, dass Bill Murray völlig betrunken zu einer Filmpremiere erschien und über den roten Teppich torkelte.
In den 1980er Jahren stellte sich Bill Murray als cleverer Geschäftsmann heraus, in dem er sich ein Fünftel der Rechte an Ghostbusters – Die Geisterjäger sicherte. Ein weiteres Fünftel behielte Columbia Pictures für sich und der Rest wurde auf Dan Aykroyd, Harold Ramis und Regisseur Ivan Reitman verteilt. Einen dritten Ableger wird das Franchise wohl im Jahr 2011 erhalten. Dann werden Bill Murray & Co. allerdings nur noch als Mentoren für eine jüngere Generation von Ghostbustern fungieren. Murray kann uns aber noch so viel mehr beibringen. Zum Beispiel wie wir uns verhalten müssen, wenn wir in einer Zeitschleife festsitzen sollten. In Und täglich grüßt das Murmeltier beweist er als arroganter Wetterfrosch Improvisationsvermögen und tut das, was Man(n) in einer solchen Situation tun würde: Frauen kennenlernen.
In einer Zeitschleife fest zu sitzen, kann einen aber auch ganz schön um den Verstand bringen. Als Bob ‘Bobby’ Wiley in Was ist mit Bob? erfährt Bill Murray es aus erster Hand. Der multiphobische Neurotiker Bob kommt in die Obhut des New Yorker Psychiater Dr. Leo Marvin (Richard Dreyfuss). Es dauert nicht lange und Bob bringt Leo zum Durchdrehen. Am Schluss schafft Bob es, dass Leo in eine Nervenklinik eingewiesen wird. Für seine Rolle wird Bill Murray für den MTV Movie Award nominiert.
Ivan Reitman, dem Regisseuer von Ghostbusters – Die Geisterjäger, hat es Murry aber mehr oder weniger zu verdanken, heute ein gefeierter Hollywoodstar zu sein. Reitman engagierte Bill Murray als Hauptdarsteller für seine Filme Babyspeck und Fleischklößchen und Ich glaub’ mich knutscht ein Elch!. Mit Ghostbusters – Die Geisterjäger kam dann der Aufstieg nach ganz oben und eines der Highlights seiner Karriere war sicherlich der Film Lost in Translation von Sofia Coppola. An der Seite von Scarlett Johansson läuft der sympathische Murray zur Höchstform auf und holt sich zurecht im Jahr 2004 den Golden Globe und eine Oscar-Nominierung als bester Schauspieler ab. Oscar-Auszeichnungen blieben dem Star aus Broken Flowers (am 13. Mai ab 20:15 Uhr auf ARTE) aber leider bisher verwehrt.
So wichtig sind diese goldenen Dinger ja nun auch nicht. Wichtig ist, dass Bill Murray uns weiterhin so zum Lachen bringt, wie in Get Smart als Agent 13 oder in der Zombie-Satire Zombieland mit einem großartigen Cameo-Auftritt. Aber um noch mal auf die Zukunft von Bill Murray zurückzukommen: In der schwarzen Komödie Am Ende des Weges schafft er es für den alten, aber lebendigen Robert Duvall eine Beerdigungsfeier zu schmeißen, wie sie es noch nie gab.