Ein Meister des Phantastischen wird 50 Jahre

23.08.2008 - 08:51 Uhr
Der Meister Tim Burton
Chris Pearson
Der Meister Tim Burton
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Tim Burton überrascht uns seit 25 Jahren mit seinem bizarren Stil.

Ein halbes Jahrhundert wird am Montag Tim Burton. Er hat einige der wunderbarsten Märchen und Geschichten auf die Leinwand gezaubert, begeistert uns immer wieder mit seiner ganz einige, individuelle Handschrift. Bizarre Handlungsorte und verschrobene Typen gehören ebenso zu ihr wie eine ganz besondere Liebe zu Außenseitern und schaurigen bis traurigen Figuren.

Begonnen hat alles bei Disney. Hier beginnt er nach seinem Studium als Animator unter anderem an den Filmen Cap und Capper und Tron. Aber die Arbeit am zeichnerischen Fließband ist nichts für Tim Burton, eher schon die kreative Planung. Die bekommt er für Taran und der Zauberkessel übertragen. Hier fällt sein eigenwilliger Stil auf. Mit der Zuckerwatte-Welt von Disney ist der nicht kompatibel: Keine seiner entworfenen Szenerien wird später in dem Film verwendet. Nun erhält er aber einige Freiheiten, kann einige Projekte realisieren, die zur Eintrittskarte nach Hollywood werden.

Sein erster großer Film wird Beetlejuice. Hier finden sich bereits zahlreiche Tim Burton – Elemente: ausgefallene Masken, effektvolle Tricke und zahlreiche Verweise auf Fantasy- und Horrorstoffe. Die charmante und parodistische Un-Toten-Geschichte wird ein Erfolg an den Kinokassen. Danach bekommt er den Zuschlag für Batman. Mit dem Budget von 50 Millionen Dollar dreht er einen der erfolgreichsten Filme des letzten Jahrhunderts. Der Film setzt Standards. Tim Burton inszeniert ein düsteres Gotham City, in dem das Böse in Form von Verbrecherkönig Joker (Jack Nicholson) überaus faszinierend herrscht. In der Fortsetzung Batmans Rückkehr versucht er, die psychologischen Motivationen der Comic-Helden in den Vordergrund zu rücken.

Zwischen seinen Batman-Filmen ist es Edward mit den Scherenhänden, in dem er die Motive aus “Frankenstein” und “Die Schöne und das Biest” zu einer modernen Geschichte über Toleranz und Liebe entwickelt. Erstmals arbeitet er mit Johnny Depp zusammen, der zu einem seiner bevorzugten Darsteller werden wird. Kongenial ergänzen sich beide und sind mittlerweile das wohl produktivste Regisseur-Schauspieler-Gespann des aktuellen Kinos. Fünf Filme haben die beiden bisher gedreht und einer ist schöner als der andere: Ed Wood erzählt die Lebensgeschichte von Edward D. Wood Jr., dem “schlechtesten Regisseur aller Zeiten”. Im Gruselfilm Sleepy Hollow jagt ein junger Aufklärer einen Mörder ohne Kopf. Mit dem Fantasy-Abenteuer Charlie und die Schokoladenfabrik besucht er die Schokoladenfabrik Willy Wonka. In der Musical-Verfilmung Sweeney Todd gibt es sogar einen singenden Johnny Depp zu bewundern. Es wird auch eine weitere Zusammenarbeit geben: Geplant ist die Verfilmung von Alice im Wunderland – ein jahrelanger Traum geht für den Regisseur damit in Erfüllung.

Seine Wurzeln als Animator vergisst Tim Burton nicht: Mit Produzent und Drehbuchautor mit Nightmare Before Christmas, einem Kultfilm, der süßliche Weihnachten um einiges vergnüglicher macht. Auch der Puppenfilm Tim Burton’s Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche ist eine derbe und bunte Geschichte voller Schmerz, Ironie und tieferer Bedeutung mit makabrer Poesie und phantastischer Märchenwelten.

Mögen auch nicht alle seine Filme gänzlich überzeugen – Mars Attacks, Planet der Affen oder Big Fish – sie bieten auf alle Fälle wunderbare Bilder und überbordende Phantasie. Sie strotzen vor zauberhaften Einfällen. Selten hat ein Regisseur ein derart kompaktes und einheitliches Werk vorlegt. Hoffentlich gibt es noch viele Filme unter seiner Regie zu sehen: Happy Birthday, Tim!

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