Passages fühlt sich an, als würde man wiederholt in ein gezücktes Messer laufen. Und zwar mit Absicht. Das Drama von Ira Sachs (Married Life) erzählt von einer Dreiecksbeziehung in Paris. Was für manche nach einem Klischee-Traum klingen mag, ist ein gnadenlos ehrlicher, sexuell expliziter, schmerzhaft schöner Film, den man nicht verpassen darf. Bis zum 26. Juli könnt ihr ihn noch in der ARD Mediathek streamen.
Jetzt streamen: Franz Rogowski ist in Passages eine brutale Naturgewalt
Passages dreht sich um den deutschen Regisseur Tomas (Franz Rogowski), seinen Mann Martin (Ben Whishaw) und die junge Agathe (Adèle Exarchopoulos), die alle in Paris leben. Regisseur Tomas hat gerade einen Film abgeschlossen. In einer langen Partynacht lernt Tomas Agathe kennen und schläft mit ihr. Sie ist die erste Frau, mit der er Sex hat. Was er am nächsten Tag begeistert Martin erzählt.
Schaut euch hier den Trailer zu Passages an:
Franz Rogowski ist in Passages eine Naturgewalt. Sein Tomas, der im Verlauf des Films zwischen Agathe und seinem Mann hin- und herspringt, ist nicht einfach nur ein rücksichtsloser Narzisst. Er kann liebevoll, zärtlich, kindlich, schüchtern sein. Dann wieder schreit er die Menschen um sich herum voller Ungeduld und verletzter Würde an. Er ist auf der Suche nach Leben wie ein Durstiger in der Wüste.
Whishaw und Exarchopoulos stehen ihm dabei in nichts nach. Sie lieben ihn und sind seine Angriffsfläche. Ira Sachs versteht es meisterhaft, ihre Persönlichkeiten gegeneinander zu schmettern: Wenn Tomas in bauchfreiem T-Shirt auf die konservativen Eltern von Agathe trifft, wirkt die Szene so schmerzhaft, weil man nicht entscheiden kann, wer hier eigentlich wirklich Verständnis, Gehör und Zuneigung verdient hat.
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Dieser Artikel wurde erstmals in ähnlicher Form im Juni 2024 bei Moviepilot veröffentlicht.
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