Steven Spielberg kann nicht nur packendes Popcorn-Kino. Auch ernste, sensible Stoffe sind bei dem US-amerikanischen Filmemacher in einer guten Hand, wie er mehrmals im Lauf seiner Karriere bewiesen hat. Ein Klassiker aus dieser Sparte ist der 1985 erschienene Die Farbe Lila nach dem gleichnamigen Roman von Alice Walker.
Seit letztem Jahr (diesem Jahr, wenn wir nach deutschen Kinostarts gehen), existiert eine neue filmische Version der Geschichte, die mit großen Bildern beeindruckt. Die Neuauflage von Die Farbe Lila unterscheidet sich in einem Punkt aber gravierend von Spielbergs Adaption. Dieses Mal handelt es sich um ein Musical.
Aufwendige Neuverfilmung von Die Farbe Lila: Kein Spielberg, aber dafür jede Menge mitreißende Songs
Die Farbe Lila erzählt von Celie (Fantasia Barrino) und davon, wie sie als schwarze Frau das frühe 20. Jahrhundert in den USA erlebt, angefangen bei ihrer Kindheit unter einem gewalttätigen Vater. Kaum wird sie von ihrer Schwester Nettie (Halle Bailey) gerettet, droht der nächste Mann, ihr das Leben zur Hölle zu machen. Der herrschsüchtige Albert (Colman Domingo) verlangt von Celie, dass sie ihn stets "Mister" nennt.
Hier könnt ihr den Trailer zu Die Farbe Lila schauen:
So düster die Töne sind, die im Verlauf der Geschichte angeschlagen werden: In Die Farbe Lila steckt auch jede Menge Hoffnung. Etwa, wenn Celie auf Sofia (Danielle Brooks) und Shug (Taraji P. Henson) trifft, die wie zwei Schwestern im Geiste für sie sind. Gemeinsam finden sie Licht, das durch die einengende Dunkelheit ihres Lebens bricht, ganz zu schweigen von jeder Menge Musik, die durch den Film strömt.
Genauso wie Spielbergs Version basiert die von Blitz Bazawule (Black Is King) inszenierte Neuverfilmung auf der Literaturvorlage, die 1982 von Walker geschrieben wurde. Dazu gesellt sich aber eine zweite wichtige Quelle: Die Farbe Lila anno 2023 geht ebenfalls auf das Broadway-Stück gleichen Namens zurück, das erstmals von 2005 bis 2008 aufgeführt wurde und elf Tonys sowie ein erfolgreiches Revival erhalten hat.
Obwohl Kritik und Publikum überzeugt waren: Trotz Mega-Start floppte Die Farbe Lila im Kino
Im Kino hatte Die Farbe Lila einen bewegten Lauf. Obwohl der Film am ersten Wochenende alle Erwartungen übertraf und als zweiterfolgreichster Weihnachtsstart in den USA (hinter Sherlock Holmes) in die Geschichtsbücher einging, entpuppte er sich schlussendlich als Flop. Auf das Budget von rund 100 Millionen US-Dollar kamen weltweit nur 67 Millionen US wieder Einspiel, wie Box Office Mojo festhält.
An der Qualität kann es allerdings nicht gelegen haben. Die Farbe Lila hat überwiegend positive Besprechungen erhalten. Filmkritikerin Katie Walsh zeigte sich zum Beispiel bei der Los Angeles Times von den extrem gut aufgelegten Stars begeistert: "Das Handwerk ist großartig, aber Die Farbe Lila wäre nichts ohne seine Stars, und Bazawules Cast ist atemberaubend." Shirley Li resümierte derweil im Atlantic :
Diese neueste Adaption trifft vielleicht nicht jeden Ton von Walkers Text und Spielbergs Drama, aber sie erzählt Celies Geschichte einfühlsam. Mit anderen Worten: Sie versteht, dass sie einen einzigartig unvollkommenen, tiefgründigen Rhythmus hat.
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