Als Roman- und TV-Autor hat George R.R. Martin einige Erfahrung mit Adaptionen. Schließlich beteiligte er sich höchstpersönlich an Game of Thrones, der Verfilmung seiner Fantasy-Saga A Song of Ice and Fire. Zumindest bis an einen gewissen Punkt.
Auf seinem persönlichen Blog ließ GRRM sich jüngst über Adaptionen aus, zog vielleicht sogar insgeheim über die beiden GoT-Showrunner her, und gestand seine Liebe zu einer ganz aktuellen Abenteuerserie, die ebenfalls auf einem Buch basiert.
Game of Thrones-Autor George R.R. Martin liebt die neue Shogun-Adaption
Gorge R.R. Martin schreibt:
Überall wo man hinsieht sind Drehbuchautoren und Produzenten, die große Geschichten nehmen wollen, um sie 'sich zu eigen zu machen'. Es scheint egal zu sein, ob die Quelle von Stan Lee, Charles Dickens, Ian Fleming, Roald Dahl, Ursula K. Le Guin, J.R.R. Tolkien, Mark Twain, Raymond Chandler, Jane Austen oder ... sonst irgend jemandem geschrieben wurde. [...] Sie machen es aber nie besser. In 999 aus 1.000 Fällen machen sie es schlimmer.
Kein Wunder, dass Martin das als Autor von Romanen schreibt, die ihm natürlich sehr am Herzen liegen. Andere meinen, es zähle zur Aufgabe von Drehbuchautor:innen und Regisseur:innen, Dinge zu ändern, wenn sie das Medium wechseln und unter ihrem Namen neu erscheinen. Selbst sehr erfolgreiche Umsetzungen, wie die Herr der Ringe-Trilogie, haben das getan. Und lasst uns nicht vergessen, wer sich Die Schöne und das Biest in den 80er-Jahren "zu eigen gemacht hat", um es für das moderne Fernsehen neu zu erfinden, gell, George?
Martin räumt allerdings ein, dass ihn gerade erst eine ambitionierte Neuverfilmung unglaublich abholen konnte: das historische Japan-Abenteuer Shogun, das nach der 80er-Miniserie Shogun bereits die zweite Adaption von James Clavells Romanvorlage ist:
Muss gestehen, ich habe gezweifelt, als ich hörte, sie machen eine neue Version des Clavell-Romans. Es ist lange her, lange lange LANGE her, dass ich das Buch gelesen habe, als es in den späten 70ern herauskam, und war mächtig beeindruckt. Und die 1980-Miniserie mit Richard Chamberlain als Anjin war neben Roots ein Meilenstein des seriellen Fernsehens; warum es nochmal machen, wenn die Version so gut war?
Martin weiter:
Ich bin aber froh, dass sie es gemacht haben. Das neue Shogun ist superb. [...] Das Faszinierende ist, obwohl die alte und die neue Version signifikante Unterschiede haben [...], sind sie beide auf ihre Weise dem Clavell-Roman treu. Ich glaube, der Autor wäre zufrieden gewesen.
Im US-Fernsehen erschien die neue Shogun-Serie auf FX, in Deutschland ist sie bei Disney+ streambar. Sie war ursprünglich als abgeschlossene Miniserie angelegt, soll nun aber doch noch weitere Staffeln erhalten.
Shogun ist die Serien-Überraschung des Jahres
Das Historiendrama Shogun ist mittlerweile mit ganzen 10 Folgen im Stream vertreten. Nicht nur Samurai-Fans sind absolut begeistert. Aber was macht die Disney+-Serie so gut?
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Wir beginnen unser Gespräch mit der Buchvorlage, die schon Anfang der 80er als Serie adaptiert wurde. Eine weitere Umsetzung klang für viele nach einer schlechten Idee. Aber mutig gewählte Perspektiven und extreme Detailverliebtheit machen Shogun zum Meisterwerk.