Heute im TV: Der beste Batman-Film (und es ist nicht The Dark Knight)

30.04.2023 - 08:00 Uhr
Batmans Rückkehr läuft heute im Fernsehen
Warner Bros.
Batmans Rückkehr läuft heute im Fernsehen
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Im besten Batman-Film kommt der Joker nicht vor. Heute könnt ihr euch im TV selbst davon überzeugen, warum Batmans Rückkehr selbst die Nolan-Trilogie überragt.

Grausig, aufreizend und wunderschön ist Tim Burtons Batmans Rückkehr, der heute Abend im Fernsehen läuft. Und an einer vorlagengetreuen Comic-Adaption zeigt das Drehbuch kein Interesse. Genau das ist einer der Gründe, warum Michael Keatons zweiter Einsatz im Moloch Gotham City im Ranking der besten Batman-Filme auf Platz 1 stehen sollte (auch wenn ich mich in der Redaktion damit nicht durchsetzen konnte).

  • Batmans Rückkehr läuft heute, 20:15 Uhr bei Tele 5 im Fernsehen.
  • Wer den Film verpasst hat, kann ihn bei Amazon * und anderen Anbietern kaufen und leihen.

Schaut euch hier den Trailer für Batmans Rückkehr an

Batmans Rückkehr - Trailer (Deutsch) HD
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Batmans Rückkehr unterhält mit monströsen Bösen (und Guten)

Der DC-Film aus dem Jahr 1992 erzählt die Geschichte zweier gestörter Millionärssöhne mit einem Faible für Kostümierungen und eigenwillige Innenarchitektur. Auf der einen Seite steht Playboy Bruce Wayne a.k.a. Batman, der noch rücksichtsloser vorgeht als in seinem ersten Film, und mit seinem Batmobil durch Gotham reitet wie auf einer vierrädrigen Bestie. Auf der anderen Seite hockt Oswald Cobblepot (Danny DeVito), Sohn einer reichen Familie Gothams, der von seinen herzlosen Eltern wegen seiner körperlichen Deformierungen ausgesetzt wurde.

Catwoman und Batman

Nun will der Außenseiter mithilfe des Konzernchefs Max Schreck (Christopher Walken) von der Masse anerkannt und als Bürgermeister gewählt werden. Dazwischen steht die schüchterne Assistentin Selina Kyle (Michelle Pfeiffer), die den Schreckensplänen auf die Spur kommt, von ihrem Boss aus dem Fenster gestoßen und als laszive Femme fatale (oder chatte fatale?) Catwoman wiedergeboren wird. Während Selina mit Bruce anbandelt, schmiedet das Kätzchen dustere Pläne mit dem Pinguin.

Warum Batmans Rückkehr der beste Batman-Film ist – die Kurzversion

Was will man von einem Batman-Film? Diese Frage werden viele unterschiedlich beantworten, aber meine Antwort würde ungefähr so lauten: Einen großartigen Film, eine Ergründung von Batmans und Bruce Waynes Wesen und eine distinkte Vision von Gotham City.

Batmans Rückkehr hakt alle diese Punkte ab. Gotham ist ein Spiegel der gewalttätigen Seele seines Helden. Ausgestattet mit gigantischen Wolkenkratzern und verschneiten dunklen Gassen vereint die Stadt sowohl den Reichtum und Glanz des Bruce Wayne als auch die Obsessionen, die er nur im Latexkostüm ausleben kann.

Gotham

Ebenso scheinen die drei brillanten Gegenspieler:innen in Batmans Rückkehr einer Tiefenanalyse von Wayne entsprungen zu sein. Michelle Pfeiffers Catwoman, eine feministische Ikone im Superheldenkino, teilt nicht nur seinen Kostümfetisch, sondern lebt ihre gewissenlose Freiheit derart genussvoll aus, wie es Batman sich nie trauen würde. Der Pinguin ist ebenso ein Zerrbild Bruce Waynes. Beide wurden von Gothams Kälte zu Waisen gemacht, beide wollen die Stadt kontrollieren, um ihre Liebe zu gewinnen. Dann ist da noch Christopher Walkens Max Schreck, die personifizierte Gewissenlosigkeit einer Stadt, in der nur der Reichtum Wert besitzt – was Milliardär Wayne von allen am besten weiß. Wer zu wenig Batman in diesem Batman-Film sieht, hat nicht genau hingeschaut.

Tim Burton und Drehbuchautor Daniel Waters (Heathers) erzählen ihre Geschichte als Horror-Kabinett mit derart verstörenden Ecken und Winkeln, wie sie Blockbuster normalerweise scheuen. Unterstützt von der expressiven Lichtsetzung, dem grotesken Szenenbild und der ikonischen Musik von Danny Elfman, kreiert Burton einen Batman-Film, der sich vollkommen befreit anfühlt. Frei von den Fesseln der größtmöglichen Zielgruppe, frei von dem Schatten des Comics – und der doch in jeder Szene die kreative Freiheit eines leeren Panels suggeriert, das auf eine (kranke) Idee wartet. Eine Eigenschaft, die der umjubelten Dark Knight-Trilogie von Christopher Nolan fehlt.

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