Stell Dir vor, es ist Krieg und Du gehst hin und niemand ist da. Anthony „Swoff“ Swofford passiert genau das: Als Saddam Hussein den Zweiten Golfkrieg startet, indem er in Kuwait einmarschiert, wird Swoffs Einheit unter der Führung von Staff Sergeant Sykes nach Saudi Arabien geschickt. Dort angekommen, muss die Truppe weder Kugelhagel noch Bomben fürchten. Stattdessen sind es die Wüste und die immer größer werdende Langeweile, die extreme Hitze und die Einöde, die den Kriegsalltag kontrollieren.
Der Brite Sam Mendes feierte mit seinem Regie-Debut American Beauty ungeahnt große Erfolge und gewann den Oscar für seine beachtliche Leistung. Auch sein zweiter Film Road to Perdition mit Tom Hanks und Paul Newman konnte, vor allem für die Kameraarbeit von Conrad L. Hall, die Kritiker überzeugen. Dementsprechend war die Erwartungshaltung natürlich groß, als er den Kriegsfilm Jarhead – Willkommen im Dreck mit Jake Gyllenhaal und Jamie Foxx in den Hauptrollen ankündigte. Die Kritik jedoch nahm seinen dritten Kinofilm relativ gemischt, wenn auch eher positiv auf.
Vor allem die quälend lange Warterei, die der Film portraitiert, hat viele Zuschauer gestört. Peter Zander von der Berliner Morgenpost: „Eine Agonie des Wartens, die indes keine Dramaturgie, keine Zuspitzung kennt – und mit der Sam Mendes nicht nur seine Rekruten, sondern auch sein Publikum zermürbt. Auch wenn am Ende dann das Öl vom Himmel regnet und der Horizont brennt, ist da noch immer kein Feind, kein Sinn.“
US-Kritiker Roger Ebert von der Chicago Sun-Times steht dem jedoch anders gegenüber: „Nicht oft fängt ein Film exakt ein, wie es war, diese Person an jenem Ort und zu jener Zeit zu sein, doch Jarhead tut es.“
Die rund 1450 moviepilot-User, die den Film bewertet haben, vergaben durchschnittlich 6.9 Punkte. Dabei reichen die Kommentare von logischen Schlussfolgerungen wie „Man bekommt gezeigt, wie öde der Krieg ist. Nur doof, dass dabei der Film natürlich auch öde ist. Wie soll‘s auch anders funktionieren!?“ bis hin zu lobenden Worten wie „Mittendrin, doch nicht dabei und trotzdem für’s Leben gezeichnet. Faszinierend.“.
Vox zeigt Jarhead heute Abend um 21:50 Uhr. Was sonst noch läuft, findet ihr in unserem Fernsehprogramm.