Joss Whedon zur Zerstörungswut in Superhelden-Filmen

18.06.2014 - 11:30 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Ähhh, Leute, wir haben da was kaputt gemacht ... Die Avengers
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Ähhh, Leute, wir haben da was kaputt gemacht ... Die Avengers
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In Joss Whedons Avengers zog der Endkampf zwischen den Rächern und Loki eine Schneise der Verwüstung durch New York. Lest, was Whedon zum Trend zu immer mehr und immer größerer Zerstörung im Genre zu sagen hat.

Je mehr Superhelden-Filme in die Kinos kommen, desto mehr geht dabei zu Bruch. Ständig ist die Welt in Gefahr, um deren Rettung sich vor allem diverse Marvel-Helden wieder und wieder verdient machen, und wechselnde Großstädte werden im Zuge dessen in Schutt und Asche gelegt. Auch DC Comics frönte in Man of Steel der Massenzerstörung und plant, seine Supermenschen in Zukunft mehrmals jährlich in die Kinos zu bringen (wir berichteten). Nicht ganz unschuldig am Superhelden-Boom ist Regisseur Joss Whedon, dessen Marvel’s The Avengers mit seinem gigantischen Endkampf in New York zum bisher dritterfolgreichsten Film an den Kinokassen wurde. Die Huffington Post hat Whedon nun dazu befragt, was er vom Trend zu immer größeren Zerstörungsorgien hält.

“Die Leute haben es sehr deutlich gemacht, dass sie genug haben von Filmen, in denen ganze Städte zerstört werden, und anschließend feiern wir”, so Whedon. Bei den Avengers sei er selbst aber noch anderer Ansicht gewesen. Nachdem er The Dark Knight gesehen hatte, den er als “Superhelden-Film als Der Pate” bezeichnet, dachte er sich: “‘Aber ich will immer noch nur einen Superhelden-Film sehen!’ Wir hatten gerade erst die Technologie erhalten, um ihn fantastisch zu machen, und ich war noch nicht so weit, das Ganze postmodern zu sehen.” Eines Grundproblems des Genres ist sich Joss Whedon aber durchaus bewusst: “Du versuchst, einen populistischen Film mit faschistischer Ikonographie zu machen, der einfach nur größer und besser und länger ist und willst das gleichzeitig runterbrechen und eine Schwäche und eine Menschlichkeit finden.”

Mehr: Joss Whedon plaudert über Avengers 2-Bösewicht

Explizit thematisieren will Whedon diesen Widerspruch aber anscheinend auch im kommenden Marvel’s The Avengers 2: Age of Ultron nicht: “Ich versuche, meine Superhelden-Filme so zu machen, als ob es entweder nie einen anderen gegeben hat, oder als ob es nur sie gegeben hat. Ich arbeite mit der Idee, dass das einfach eine normale Art und Weise ist, wie Menschen sind, so dass du immer noch einen Film über Menschen machst.” In Avengers 2 will der Bösewicht Ultron das gesamte organische Leben auf der Erde vernichten. Wie es dabei um das Verhältnis von Menschlichkeit und Zerstörungswut bestellt ist, können wir ab dem 30. April 2015 überprüfen, denn dann kommt The Avengers 2: Age of Ultron in die deutschen Kinos.

Mögt ihr eure Superhelden-Filme lieber klassisch oder postmodern?

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