Die Muppets hassen Amerika. Nicht nur das. Schon seit Jahrzehnten werden sie von den verdammten Liberalen als Möglichkeit genutzt, Kindern eine Gehirnwäsche zu verpassen. Diese lässt sie glauben, dass Reichtum verachtenswert ist und Öl absolut böse. Eigentlich sind die Muppets nämlich nur ein kommunistisches Werkzeug, das zum Klassenkampf aufruft! Moment, was?
Was klingt wie der schlechte Witz eines drittklassigen Komikers, ist eine tatsächlich ernst gemeinte Anklage von Follow the Money-Moderator Eric Bolling auf dem Fox Business Channel. Und nun macht das Ganze wieder Sinn. FOX ist berühmt-berüchtigt dafür, das konservativste Medium in den USA zu sein und ihre ganz eigene Art von medialer Gehirnwäsche zu betreiben. Nun machen sie auch vor Kermit, Miss Piggy & Co keinen Halt und bezichtigen diese, ihre eigenen Methoden zu verwenden. Es wäre schon fast lustig, wenn es nicht so traurig wäre.
“Es ist unglaublich wie weit die Linke geht, um Ihre Kinder zu manipulieren und sie mit der Anti-Unternehmens-Nachricht zu verseuchen. Sie machen das schon seit Jahrzehnten. Hollywood, die Linke, die Medien, sie hassen die Öl-Industrie!”, so Show-Gast Dan Gainor vom konservativen Media Research Center, was besonders ironisch ist, wenn wir überlegen, wo dieser geistige Totalausfall gesendet wird. “Sie hassen das Amerika der Firmen und daher sehen wir all diese Filme, die es angreifen. Egal ob es nun Cars 2 ist, der George Clooney -Film Syriana oder There Will Be Blood, sie alle greifen die Öl-Industrie an. Keiner von ihnen erinnert daran, wofür Menschen Öl brauchen: Licht in einem Krankenhaus, um dein Zuhause zu heizen oder für den Krankenwagen, der dich ins Krankenhaus fährt. Sie wollen diese Geschichte nichtmal erzählen!”
Immerhin an diesem Punkt hat der gute Dan Gainor mal recht und das ist auch der Knackpunkt. Die Muppets wollen diese Geschichte nicht erzählen, weil es in dem Film auch gar nicht darum geht. Es geht darum, dass die Muppets in alle Winde verstreut sind, und einen Grund brauchen, der sie wieder vereint. Dieser ist das Muppet-Theater, welches durch den Ölbaron Tex Richman (Chris Cooper) vom Abriss bedroht wird. Ist der Charakter Tex Richman flach dargestellt? Ja – ebenso wie jeder andere Charakter im Film. Die Guten sind gut und die Bösen eben böse. Grauzonen gibt es bei Die Muppets nicht. Der Film, der vor allem die kleinsten Zuschauer ansprechen soll, nutzt Klischees wie diese als Stilmittel und vor allem um die Handlung nicht zu komplex zu machen, was auch herrlich funktioniert. Nie wird Geld oder Öl als böse dargestellt, sondern immer nur die Art und Weise, wie Tex Richman versucht, an dieses zu gelangen.
Aber es ist ja leicht, dass ich so etwas schreibe. Immerhin wurde ich ja auch schon über zwei Jahrzehnte von den Muppets und ihrer liberalen Gehirnwäsche verdorben. Genau wie diese Occupy Wall Street-Typen. Wir alle sind nur Opfer des kommunistischen Frosches. Daher kann ich euch auch ruhigen Gewissens sagen, dass Die Muppets am 19. Januar 2012 in Deutschland ins Kino kommen und ihr euch diese wundervoll-flauschige Gehirnwäsche nicht entgehen lassen solltet.