Nach 3 Jahren ist dieser Gewinner des wichtigsten Oscars fast vergessen: Dune und Steven Spielberg hatten keine Chance gegen ihn

20.12.2024 - 17:35 Uhr
Vergessener Oscar-GewinnerApple TV+
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Könntet ihr noch abrufen, welcher Film 2022 den Academy Award als bester Film erhielt? Trotz Oscar-Gewinn ist das US-Remake einer französischen Vorlage heute fast vergessen.

2022, also vor zwei Jahren und neun Monaten, gewann eine Tragikomödie den Oscar als bester Film, mit der kaum jemand gerechnet hatte. Eigentlich wurde Netflix' The Power of the Dog mit Benedict Cumberbatch und Kirsten Dunst damals als großer Favorit gehandelt. Umso erstaunlicher war es da, als ein anderer Filmtitel aus dem Umschlag gezogen wurde: Coda.

Statt Spielberg oder Dune: Das Remake Coda gewann 2022 gleich drei Oscars, inklusive Bester Film

In Coda ist das Fischereigeschäft von Rubys Rossis (Emilia Jones) Familie bedroht. Während die Jugendliche davon träumt, endlich ihre Leidenschaft – die Musik – zu verfolgen, fällt es ihr zugleich schwer, ihren Vater Frank (Troy Kotsur), ihre Mutter Jackie (Marlee Matlin) und ihren Bruder Leo (Daniel Durant) sich selbst zu überlassen. Denn Ruby ist die einzige in der Familie, die hören kann – ein Coda, also "Child of deaf adults" (Kind tauber Eltern). Warum sie Sängerin werden will, kann sie ihren Liebsten nur schwer vermitteln, doch bald steht eine Entscheidung an, wie ihre Zukunft aussehen wird.

Coda war ein Remake des französischen Comedy-Hits Verstehen Sie die Béliers? von Eric Lartigau aus dem Jahr 2014. Auch darin managte eine Jugendliche die wichtigsten Belange als Mund und Ohr ihrer taubstummen Familie.

Neben der Trophäe für den Besten Film gewann Coda auch den Oscar für die Beste Regie (Sian Heder) und den Besten Nebendarsteller (Troy Kotsur). Letzterer wurde der erste taube Schauspieler, der sich diesen Preis sichern konnte. Mit dem Hauptgewinn stach Coda sogar Konkurrenten wie Dennis Villeneuves Dune und Steven Spielbergs Musical West Side Story aus, die in diesem Jahr ebenfalls nominiert waren.

Dass der Oscar-Favorit The Power of the Dog als Bester Film leer ausging, schreiben viele einer generellen Abneigung der Academy gegenüber Netflix zu, der als Streaming-Anbieter die Anti-These zum Kino ist. Dabei streamt auch Coda exklusiv bei Apple TV+, auch wenn er vorher in den USA ins Kino kam.

Warum erinnert sich kaum noch jemand an Codas Oscar-Gewinn?

Coda ist eine berührende, aber nie kitschige Geschichte, die mit Blicken und Gesten eine eindringliche Tiefe erzeugt. Seine ehrliche Verhandlung einer Familie, die einander liebt und manchmal doch verletzt, brachte durchdachte Wahrheiten mit. Verbunden mit der Repräsentation einer Minderheit (der taubstummen Gemeinschaft) war die Tragikomödie ein wichtiger Filmbeitrag.

Am Ende sind solche Wohlfühlfilme aber häufig doch nicht diejenigen, die am längsten im Gedächtnis haften bleiben. Historienfilme wie Christopher Nolans Oppenheimer, der dieses Jahr den Oscar gewann, oder abgedrehtere Stoffe, wie Everything Everywhere All at Once im Jahr zuvor, sorgen länger für Gesprächsstoff und bleiben somit wohl auch leichter in Erinnerung.

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