Riverdale läuft vor seinem größten Problem davon - und bald ist es zu spät

23.01.2020 - 18:30 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
RiverdaleThe CW
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Die 5. Staffel Riverdale steht vor der Tür, aber niemand weiß so recht, wie es nach Staffel 4 eigentlich weitergehen soll. Zerbricht die Serie am Highschool-Abschluss?

Nach dem Schulabschluss ändert sich alles und seit dieser Woche läuft das letzte halbe Jahr im Highschool-Leben der Riverdale-Kids. Große Abschiede und Entscheidungen stehen an. Die Serie blickt jener Belastungsprobe entgegen, die jede Teenager-Soap, die länger als ein Jahr läuft, irgendwann bewältigen muss: Der Wegfall der Schule als Begegnungsort und Zwischenstation vor dem echten Leben.

Das mystische Danach, Ziel der Motivationen- und Sehnsüchte, wird zum Realzustand. Das Leben ohne den schützenden Kokon der Schule ist komplizierter und härter.

  • Wie geht Riverdale mit den Herausforderungen um?
  • Welche Figuren verlassen Riverdale?
  • Und wie haben andere Serien das gemacht?

Die meisten Probleme schieben die Autoren seit Jahren vor sich her. Vor der bereits sicheren 5. Staffel brauchen wir endlich Lösungen.

Für immer in der Highschool: Steht in Riverdale steht die Zeit still?

Gegenüber Entertainment  Tonight  brachte mit Cole Sprouse der älteste der vier Hauptdarsteller (er ist 27) die Möglichkeit ins Spiel, dass sich die Riverdale-Figuren in einer Art Zeitschleife befinden, die letzten Highschool-Jahre also immer wieder von vorne erleben.

Ich glaube, ich war dreimal in meinem Abschlussjahr: Einmal im echten Leben und zweimal im Fernsehen. Eine der ersten Fragen vor der Serie war, 'Sollen wir altern'. Und natürlich altern die Figuren. Aber sie könnten es auch genauso nicht tun.

Dass Sprouse hier ohne mit der Wimper zu zucken mit Zeitreise-Theorien hantiert, liegt natürlich in der leicht exzentrischen Natur der Serie begraben.

In Riverdale ist alles möglich, auch Zeitreisen

Riverdale kann eigentlich nur überleben, indem es Regeln, die für andere Serien gelten, hin und wieder außer Kraft setzt. Es gibt hier zwar keine Magie wie in der Schwesterserie Chilling Adventures of Sabrina, doch umweht das Geschehen oft eine Art Fiebertraumnebel, der jede noch so irre Entscheidung entschuldigt. Wir sprechen hier von einer Serie, die die Wasserbestattung von Cheryls seit 3 Jahren totem, ausgestopftem Zwillingsbruder aussehen lässt wie eine vollkommen vernünftige Familienzeremonie.

Als Adaption einer Comic-Reihe, die in den 50ern entstand, lebt Riverdale zwischen den Zeilen der Popkultur-Epochen, ist Zeit-fluide. Es gibt Episoden, die könnten problemlos in den 50ern spielen. Gleichzeitig besitzen die Schüler Smartphones.

Riverdale klammert sich weder an Vergangenheit noch an Gegenwart. Was wäre da naheliegender als Hauptfiguren, die für immer im Highschool-Alter hängen bleiben, sich im Kreis bewegen zu lassen zwischen den Jahrzehnten, im ewigen Lernprozess.

Die Zukunft von Riverdale: Dreht Archie eine Ehrenrunde?

Der ewig junge Riverdale-Cast bleibt wohl ein Wunschtraum. Wenn es etwa nach K.J. Apa geht, wird die Serie zwar "so lange laufen, wie die Fans einschalten." Aber: "Sie heißt nicht Riverdale High. Sondern Riverdale. Du weiß nicht, was danach passiert."

Eine Idee hat er dann aber doch: "Vielleicht bleibt Archie sitzen." Das ist nicht wirklich abwegig. Tatsächlich verbringt Archie in der aktuellen Staffel auffallend viel Zeit damit, in der Nacht Kleinkriminelle zu verprügeln. Das Lernen vernachlässigt er. Die Highschool fungiert mittlerweile nur noch als Rahmung deutlich aufregenderer Ereignisse.

Rivedale-Spin-off: Wechselt Veronica aufs College in New York?

Die heißeste Kandidatin für einen Ausstieg ist inzwischen Camila Mendes, die Veronica Lodge spielt, die Freundin von Archie. In der laufenden Staffel bewirbt sie sich eifrig fürs College, wie so viele Altersgenossinnen. Die Columbia Universität von New York hat ein Auge auf sie geworfen, und wie es der Zufall will, spielt das Riverdale-Spin-off Katy Keene in New York. Die Riverdale-Botschafterin der geplanten Archieverse-Crossover-Episode ist: Veronica.

Veronica würde eine plausible Brücke zwischen den Serien herstellen und Riverdale ab und an besuchen. Das passt auch zu Aussagen von Mendes: "Ich will nicht, dass die Kids für immer in der Highschool sind", sagt sie. Sie betrachtet Riverdale vielmehr als Serie über den "Kreislauf des Leben und das Erwachsenwerden".

Mendes will Veronica als Akademikerin erleben: "Es wäre cool, wenn wir sehen, wie sie aufs College gehen und sie zu beobachten, was sie aus ihrem Leben machen."

Auswege für Riverdale: Buffy und Gilmore Girls haben es vorgemacht

Als Alternative zu einer teuren Ivy League-Universität erwähnte Veronicas Vater Hiram Lodge letztens ein gewisses Riverdale Community College, das zuvor 3 Staffeln lang keine Rolle gespielt hatte. Damit wären wir dann auch bei den Präzedenzfällen von Serienklassikern, die das alles schon hinter sich haben.

Denn aus dem Boden gestampfte Universitäten gibt es in der Serienwelt zuhauf. Ein berühmtes Beispiel ist die Kleinstadt Sunnydale in Buffy. Buffys Freundin Willow hätte nach dem Schulabschluss nach Oxford, England, gehen können. Sie entschied sich aber für die, räusper, University of California, Sunnydale, über die zuvor noch nie jemand ein Wort verloren hatte.

Eine Kandidaten für das Riverdale Community College ist Lili Reinharts Betty. Das Geld ihres Bildungsfonds warf ihre Mutter aus dem Fenster beziehungsweise einem Sektenführer in die Sektenkasse, und Community Colleges sind deutlich günstiger als Elite-Universitäten. Lili Reinhart ist sich sicher, dass "die Figuren zum Ende der Staffel ihren Abschluss haben."

Danach stünde ihnen die Möglichkeit offen, Riverdale zu verlassen. "Genauso gibt es die Option, zu bleiben. Es gibt noch viele Angelegenheiten zu regeln". Auch ein Gap Year, mit dem die vier Hauptcharaktere den Ernst des Lebens aufschieben, hält Reinhart für realistisch.

An einem Auszug zerbrechen Serien nicht

Und davon mal ganz abgesehen, Serien überstehen selbst den Wechsel von Hauptfiguren auf Colleges in ferne Städte. In Gilmore Girls erfüllt sich irgendwann Rorys großer Wunsch, eine Elite-Uni zu besuchen. Es wird allerdings Yale und nicht Harvard, der Favorit. Anders ausgedrückt: Serien mit kreativen Autoren finden für jedes Problem eine Lösung.

Riverdale erwies sich in der Vergangenheit als äußerst gelenkig, wenn es darum ging, Auswege aus hoffnungslosen Situationen zu finden. Die Autoren steuerten die Handlung praktisch in jeder Staffel in Sackgassen. Reichlich zerbeult schaffte es die Serie dann aber doch im Rückwärtsgang wieder heraus. Jenes Geschick im Biegen erzählerischer Gesetzmäßigkeiten kommt der Serie spätestens jetzt zugute.

Was glaubt ihr, zerbricht Riverdale nach der 4. Staffel?

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