Regisseur Sam Mendes, der auf der Theaterbühne und in der Filmwelt zu Hause ist, hat bisher durch gehobene Unterhaltung auf sich aufmerksam gemacht. American Beauty (1999), Road to Perdition (2002) und Jarhead – Willkommen im Dreck (2005) stehen für anspruchsvolles Kino. Sein neuer Film Zeiten des Aufruhrs (2008) mit Ehefrau Kate Winslet und Leonardo DiCaprio in den Hauptrollen wird wohl beim diesjährigen Oscar-Rennen mitspielen.
Nun wird Sam Mendes den Comic “The Preacher” verfilmen. Uns Europäern ist der natürlich nicht so geläufig. Dabei geht es um den texanischen Prediger Jesse Custer, der mit übernatürlichen Kräften ausgestattet ist. Gemeinsam mit seiner Freundin Tulip und dem Vampir Cassidy aus irischen Landen, zieht er durch Amerika, um übernatürliche und menschliche Bösewichte zu bekämpfen. FBI, Sheriffs, Familienclans, Faschisten und Perverse stehen auf seinem Zettel.
Dem Studio Columbia Pictures ist mit Sam Mendes ein Coup gelungen. Ein angesehener Regisseur übernimmt eine Comic-Verfilmung. Das beweist einmal mehr, dass das Genre gerade in den USA angesagt ist und aktuell mit The Dark Knight, Iron Man oder Spider-Man die Comic-Helden das Sagen haben. Wie Sam Mendes den Comic umsetzt, der auch Kritik wegen Gewaltverherrlichung, Heldenverehrung und Nihilismus hinnehmen musste, und welche politischen Mehrdeutigkeiten – mir fällt bei texanischer Prediger gerade nur einer ein – er in der Geschichte versteckt, könnte durchaus spannend sein.