Soderbergh bearbeitet Jäger des verlorenen Schatzes

23.09.2014 - 14:00 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Harrison Ford in Schwarz-Weiß
UIP
Harrison Ford in Schwarz-Weiß
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Um den Szenen-Aufbau von Steven Spielbergs Jäger des verlorenen Schatzes genauer zu untersuchen, hat Steven Soderbergh den Film etwas bearbeitet. Das Ergebnis hat er jetzt auf seiner Webseite veröffentlicht.

Da Steven Soderbergh anscheinend gerade unterfordert ist, hat er sich wieder mal einem anderen Film gewidmet. Zuvor hatte er auf seiner Seite Extension765  bereits einen Zusammenschnitt von Psycho von Alfred Hitchcock und Psycho von Gus van Sant veröffentlicht. Nun widmet er sich stattdessen Steven Spielberg. Um den Szenen-Aufbau des Regisseurs genauer zu untersuchen, nahm er sich Jäger des verlorenen Schatzes, und stellte die Farben auf Schwarz-Weiß. Zusätzlich entfernte er den Ton und ersetzte diesen durch eine Soundtrack-Mischung aus David Finchers The Social Network und Verblendung. In seinem Beitrag schrieb Soderbergh dazu:

Ich bewundere die Fähigkeit, eine Szene gut aufzubauen, denn wenn es wirklich gut gemacht ist, gewinnt man dadurch sehr viel, und die meisten Menschen machen es einfach nicht gut, was zeigt, dass es nicht einfach ist, diese Fähigkeit zu meistern. Es ist beängstigend, wie viele Möglichkeiten es gibt, in einer Sequenz, oder einer Gruppe von Szenen etwas falsch zu machen. Ein einziges Minenfeld. Fincher hat es auf den Punkt gebracht: Es gibt potenziell 100 verschiedene Wege etwas zu drehen, aber letztendlich gibt es eigentlich nur zwei und einer davon ist falsch.

Mit seiner Bearbeitung möchte Steven Soderbergh also seine Bewunderung für die präzise Arbeit von Steven Spielberg in Jäger des verlorenen Schatzes ausdrücken und diese mit seinen Fans teilen.

Ich möchte, dass ihr diesen Film jetzt schaut und euch nur auf den Szenen-Aufbau konzentriert, wie die Einstellungen aufgebaut und ausgelegt sind, wie die Regeln für Bewegung sind, wie die Schnittmuster sind. Versucht den Denkprozess nachzuvollziehen, der zu jeder dieser Entscheidungen geführt hat, indem ihr euch fragt: Warum wurde jede Einstellung - ob kurz oder lang - für genau die Dauer gehalten und genau in dieser Reihenfolge geschnitten? Klingt nach Spaß, oder? Ist es auch tatsächlich. Für mich. Oh, und ich habe Ton und Farbe entfernt und stattdessen einen Soundtrack hinzugefügt, der euch die Aufgabe leichter machen soll.

Wer jetzt neugierig auf diese spannende und sicherlich unglaublich interessante Herausforderung geworden ist, kann sich den Film auf Soderberghs Webseite  anschauen. Ich zumindest hab mein Abendprogramm gerade festgelegt.

Was haltet ihr von Steven Soderberghs Versuch und habt ihr euch den Film genau angeschaut?

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