Prequels, Sequels, Reboots und Remakes, Hollywood scheint den Rachen nicht voll genug zu bekommen mit Stoffen, die vermeintlich einer neuen kreativen Politur bedürfen. Dieses Jahr beglückten uns die 2010er-Versionen von Sherlock Holmes, Robin Hood und Karate Kid mehr schlecht als recht, dafür aber finanziell recht erfolgreich. Aber da geht doch noch mehr, dachte sich Sony. „Was die Welt jetzt braucht, ist […] eine frische, zeitgenössische Neuauflage von Mary Shelleys Frankenstein“, kommentiert das britische Filmmagazin Empire die glorreiche Idee.
Als sei Frankenstein noch nicht oft genug filmisch verarbeitet worden! Seit 1910 blieb fast kein Jahrzehnt mehr ohne eine Frankenstein-Verfilmung. Zu den berühmtesten zählen Frankenstein, Frankensteins Braut und Frankensteins Sohn aus den Jahren 1931 – 1939, in denen Boris Karloff das Monster spielt. Den letzten größeren Versuch einer Neuauflage machte Kenneth Branagh im Jahr 1994 mit Robert De Niro als Monster in Mary Shelley’s Frankenstein.
Als Autor und Regisseur hat Sony Craig Fernandez ausgewählt, einen Mann, der sich mit Literaturverfilmungen auszukennen scheint. Laut Deadline soll er nicht nur das Drehbuch zu From Prada to Nada, einer lateinamerikanischen Version von Sinn und Sinnlichkeit, verfasst haben, sondern außerdem an Scripten von Terry Pratchetts The Bromeliad Trilogy und Budyard Kiplings Captains Courageous gearbeitet haben. Niemand Geringerer als der ehemalige Ko-Präsident des Sony Studios Matthew Tolmach wird das Projekt produzieren, das für ihn oberste Priorität hat.
Für uns hat allerdings die filmische Qualität oberste Priorität, weshalb wir Krystal Clark von Screencrave zustimmen, der zu allererst bedauert, dass sich die Regie-Gerüchte um Guillermo del Toro scheinbar nicht bewahrheitet haben.