Steven Soderbergh prophezeit ein Ende seiner Karriere

17.07.2009 - 10:10 Uhr
Steven Soderbergh
commeaucinema.com
Steven Soderbergh
5
0
In einem Interview mit der britischen Guardian spricht Steven Soderbergh vom Ende seiner Karriere. Dabei ist der Mann erst 46 Jahre alt. Aber anscheinend interessiert sich niemand für die Geschichten, die er inszeniert.

Steven Soderbergh ist scheinbar etwas deprimiert, was seine berufliche Laufbahn betrifft. In einem Interview für die britische Guardian schaut er äußert kritisch auf seine Karriere. “In einigen Jahren interessiert sich wahrscheinlich außer mir keiner mehr für die Sachen, die ich mache. Ich sehe das Ende meiner Karriere kommen. Ich habe noch eine Reihe von Projekten auf meiner Liste, die ich hoffentlich noch realisieren kann. Doch wenn diese abgearbeitet sind, werde ich wahrscheinlich einfach von der Bildfläche verschwinden.” Aus dem Statement spricht einige Mut- und Hoffnungslosigkeit. Aber der 46-jährige hat sich schon aus so manchem Tief herausgearbeitet und vielleicht schafft er es auch dieses Mal.

Zu der depressiven Aussage kam es wohl auch, weil der Filmemacher bei seinem Projekt Die Kunst zu gewinnen – Moneyball rausgeworfen wurde. Der Film sollte eine Sony-Produktion über eine Football-Mannschaft und dessen Trainer werden, starbesetzt. Das Drama soll immer noch gedreht werden, aber ohne Steven Soderbergh und dessen Drehbuch.

An seiner Filmographie spiegelt sich das schwierige Verhältnis zwischen Kunst und Kommerz. Mit seinem Film Sex, Lügen und Video (1989) wurde Steven Soderbergh euphorisch als Regie-Talent des amerikanischen Independent-Films gefeiert, aber seine nächsten Filme konnten an sein Erstlingswerk nicht anschließen. In Hollywood wurde er ein Aussätziger, der nicht weiter beachtet wurde. Dann kam das Jahr 2000 und alles änderte sich schlagartig mit Erin Brockovich und Traffic – Macht des Kartells. Für beide Filme wurde er als Bester Regisseur für einen Oscar nominiert; das gelang bis dato noch niemandem. Leicht und locker legte er seine Oceans-Trilogie hin. Dazwischen gab es aber immer wieder fulminante Flops. Etwa The Good German (2006) oder jetzt der Zweiteiler Che – Revolucion und Che – Guerrilla. Der Film hat weltweit gerade einmal die Hälfte der Produktionskosten eingespielt. Keine gute Grundlage, um mit Produzenten über neue Projekte zu verhandeln.

Vielleicht bringen die nächsten Projekte den Regisseur ja wieder auf die Spur. The Informant – über den wie bereits hier berichteten – mit Matt Damon könnte beim Filmfestival in Venedig laufen. Außerdem arbeitet Steven Soderbergh mit Michael Douglas zusammen an einem Film über den Pianisten Liberarce. Catherine Zeta-Jones dagegen steht in einem Musical von ihm vor der Kamera, welches in 3D gedreht werden soll. Der Mann hat also noch viel zu tun und wird seine Karriere bestimmt nicht gleich beenden.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News