Vikings: Die große Beerdigung in Staffel 6 ist erschreckend realistisch

06.05.2020 - 06:39 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
Vikings: LagerthaHistory Channel
1
1
In Vikings Staffel 6 sehen wir die eindrucksvolle Wikinger-Beisetzung einer wichtigen Figur. Die Inszenierung des Rituals bewegt sich dabei nah an der Realität.

Achtung, Spoiler zu Vikings! Staffel 6 von Vikings war bislang eine ziemlich emotionale Angelegenheit, denn unter anderem mussten wir von Lagertha Abschied nehmen. Immerhin wurde in der Serie zu ihren Ehren eine berauschende Todes-Zeremonie veranstaltet, die mit einer morbiden Schönheit zu fesseln weiß.

Dies wirft natürlich die Frage auf: Haben die Wikinger ihre Verstorbenen damals wirklich so beigesetzt? Tatsächlich weist Lagerthas Beerdigung einige Parallelen zu den überlieferten Traditionen aus jener Zeit auf, welche beim Spiegel  nachzulesen sind.

So verläuft Lagerthas Beisetzung in Vikings Staffel 6

Die Staffel 6-Episode Die Mutter von Norwegen widmet sich komplett der Bestattung Lagerthas (Katheryn Winnick). Der leblose Körper der legendären Schildmaid wird auf einem Schiff in See geschickt, das mit Blumen und getöteten Tieren bestückt ist. Letztere sollen den nordischen Göttern als Opfergabe dienen.

An Bord befinden sich außerdem einige von Lagerthas wichtigsten Besitztümern sowie kleine Geschenke von Trauernden und Angehörigen. Bogenschützen entflammen das Schiff aus sicherer Entfernung mit ihren Feuerpfeilen. Diese brechen außerdem das Eis um das Boot herum, sodass es zumindest für eine Weile langsam davon treiben kann.

In einer vorgelagerten, zumindest aus heutiger Sicht eher verstörenden Szene bietet derweil die junge Gyda an, Lagertha ins Jenseits zu begleiten. Bald darauf lässt sie sich von einem Todesengel ein Messer in den Bauch rammen. Ihr Gesicht scheint dabei sogar von Erfüllung gezeichnet.

Vikings Staffel 6: Lagerthas Beerdigung ist realistisch

Die ausladende Beisetzung Lagerthas wirkt für viele von uns wahrscheinlich wie ein Ritual aus einer ganz anderen Welt. Tatsächlich aber wurden Begräbnisse von den heidnischen Wikingern dieser Zeit regelrecht zelebriert. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass das Leben nach dem Tod für die Menschen damals von großem Wert war.

Die Nordmänner gingen davon aus, dass der Weg für Verstorbene nach Walhalla - dem letzten Ruheort für gefallene, tapfere Kämpfer - ein beschwerlicher war. Demnach bekamen die Toten allerlei Waffen und Werkzeuge wie Schwerter, Lanzen oder Messer mit auf den Weg. Damit sollten sie gewappnet sein. Wenn sich auf Lagerthas Boot beispielsweise also auch ihr Schild befindet, steht das absolut in Einklang damit.

Die Schifffahrt der Toten ins Jenseits besitzt natürlich einen symbolischen Charakter. Wer es sich zur Wikinger-Zeit leisten konnte, ließ sich sein Grab in Bootsform anfertigen. Echte "Schiffbestattungen" wie in Vikings gab es daneben auch. Diese jedoch waren zumeist Personen von einer hohen gesellschaftlichen Stellung vorbehalten. Da Lagertha in der Serie als legendäre Kriegerin gilt, erscheint eine so aufwendige Bestattung für sie keinesfalls abwegig.

Dass neben Waffen auch Tiere mit den Toten auf die Reise geschickt wurden, war in derartigen Szenarien gang und gäbe. Und in Einzelfällen opferte man wirklich auch Diener und Dienerinnen, die ihren Herren in den Tod folgten. Insoweit ist selbst die Szene mit Gyda und dem Todesengel zumindest nicht allzu weit hergeholt, wenn wir bedenken, dass Lagertha in ganz Norwegen verehrt wurde.

  • Vikings: Die ersten 5 Staffeln Vikings sind in Deutschland bei Sky Ticket  zu sehen.

In den noch kommenden Vikings-Folgen muss die Serie ihre große Schildmaid allerdings endgültig hinter sich lassen. Die zehnteilige Staffel 6B könnte im November oder Dezember 2020 starten, ein konkretes Premieren-Datum für die nächste Episode in Deutschland bei Amazon liegt bislang nicht vor.

Vikings Staffel 6B: Der Trailer zu den letzten Folgen

Vikings - S06 Promo Final Episodes (English) HD
Abspielen

Podcast: Hört die neue Folge über eine der größten Serien unserer Zeit

In der neuen Folge Streamgestöber - auch bei Spotify  - diskutieren Max, Esther und Andrea, was die seit 15 Jahren laufende Serie so besonders macht - und warum das nahende Ende hart wird:

Supernatural hat manchmal mehr Herz als Verstand, aber in allen 15 Jahren auch mehr Highlights als Tiefen. In der neuen Folge unseres Podcasts Streamgestöber erklären Max, Andrea und Esther, was das Serienphänomen Supernatural so besonders macht und warum der Serie ihr Alter nichts anhaben kann.

Hat euch der Abschied von Lagertha in Vikings auch beeindruckt?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News