Sein Name war mir als Filmfan lange ein Begriff, doch so richtig aufmerksam hat mich erst Tim Burton auf ihn gemacht. Mit seinem Kurzfilm Vincent schaffte er eine Hommage an Vincent Price und die alten Horrorstreifen von vor über 50 Jahren.
Der erste Film, in dem ich ihn sah, war Das Kabinett des Professor Bondi (1953). Dort spielt er den Professor Henry Jarrod, der in liebevoller Detailarbeit Wachsfiguren modelliert und später durch einen Großbrand fürchterlich entstellt wird. Durch den Verlust seiner Kunstwerke wird er wahnsinnig und benutzt die Leichen, der von ihm Ermordeten als Modellierfläche.
Mit Roger Corman drehte er in den 60er-Jahren mehrere Filme nach Werken von Edgar Allan Poe. Er verkörperte unter anderem den morbiden Roderick Usher in Die Verfluchten – Der Untergang des Hauses Usher und den etwas schusseligen Zauberer Dr. Erasmus Craven in Der Rabe – Das Duell der Zauberer. Dort spielt er an der Seite von Peter Lorre, Boris Karloff und Jack Nicholson (!).
Erst wenn man sich seine Filme in der Originalversion anschaut, wird die Qualität von Prices Schauspiel im Ganzen sicht- und hörbar! Seine Stimme verfügt über eine gewaltige Farbpalette: Erst umschmeichelt er dich mit seiner sanften tiefen Stimme und im nächsten Moment zieht er dich mit bebender Stimme und bedrohlichen Worten in seinen Bann.
Er ist stets der anmutige Bösewicht bei dem man nicht weiß, ob man vor ihm Angst haben oder fasziniert sein soll. (Shock & Weißer Oleander, beide 1946). Im Endzeitfilm The Last Man on Earth stellt er einen der letzten Überlebenden einer mysteriösen Epidemie dar und bietet unter anderem eine Vorlage für Filme wie Der Omega-Mann (1971) und I Am Legend (2007).
Seine markante Stimmte brachte ihm zahlreiche Engagements in Radioproduktionen (BBC, NBC) und „Sprechparts“ in der Musikbranche ein, beispielsweise in dem Alice Cooper Song „The Black Widow“ und natürlich Michael Jacksons „Thriller“. Zudem hatte er zahlreiche TV-Auftritte (unter anderem in einem TV-Special über Western) war leidenschaftlicher Kunstsammler und Koch. Zusammen mit seiner Frau brachte er mehrere Kochbücher heraus.
In seiner vorletzten Rolle mimt er den Erfinder und „Vater“ von Edward mit den Scherenhänden, der kurz vor Fertigstellung seines „Werkes“ stirbt. Der zu dem Zeitpunkt bereits an Parkinson erkrankte Vincent Price stirbt 3 Jahre darauf an Lungenkrebs. Vincent Price ist für mich ein besonderer Schauspieler, weil er einer der charismatischsten Bösewichte der Filmgeschichte verkörpert. In den 55 Jahren seiner Filmkarriere hat er das Horror-Genre stark geprägt und sich und seine Figuren immer wieder neu erfunden.
Wenn dir dieser Text gefällt, dann vergebe dein moviepilot-Herz unter dem Artikel. Wir zählen am Ende der Aktion Lieblingsstar die Likes zusammen. Wir veröffentlichen den Text anonym, um die Chancengleichheit zu gewährleisten.
-
Hier präsentieren wir euch die Preise, die ihr gewinnen könnt und möchten uns damit auch bei all unseren Sponsoren und Medienpartnern bedanken, die sie gestiftet haben: