Zwischen Die Monster AG und dem diese Woche erscheinenden Die Monster Uni liegen ganze 12 Jahre. Dass sich animationstechnisch einiges getan hat, muss wohl nicht erwähnt werden, aber kann auch die Geschichte mit dem ersten Film mithalten? Wir treffen jedenfalls alte Bekannte, denn das Dreamteam aus Monster AG ist wieder auf der Leinwand zu bewundern und wurde erneut von John Goodman und Billy Crystal synchronisiert. Ob die neuen Monster überzeugen konnten, ob sich auch alteingesessene Fans mit dem Film anfreunden konnten und ob sich aus Kritikersicht der Gang ins Kino lohnt, erfahrt ihr bei uns.
Das sagen die deutschen Kritiker
Martin Schwarz von der zitty scheint überzeugt: “Wieder einmal erweisen sich die Pixar-Leute als echte Könner, wenn es ums Geschichtenerzählen geht. Und so entspinnt sich ein überaus komisches Actionabenteuer für die ganze Familie, bei dem der Witz sehr oft auf den Gegensatz „niedlich“ und „Monster“ baut – und auf die pfiffige Vermenschlichung der Kreaturen.”
Auf derStandard.at äußert sich Dominik Kamalzadeh positiv über die technischen Errungenschaften in Monster Uni: “Technisch hat sich seit den Zeiten von Monsters, Inc. auch einiges getan. Damals galt es noch als Errungenschaft, das Fell von Sulley glaubwürdig animiert zu haben. Nunmehr herrscht auf dem Campus ein solches Gewusel, dass man bisweilen den Überblick zu verlieren zu droht. Die dynamischen Szenen stehen solchen aus Realfilmen kaum mehr nach.”
“Regisseur Dan Scanlon hat mit Die Monster Uni eine kurzweilige College-Animationskomödie inszeniert.”, schreibt Stefan Geisler auf cinemaforever. “Zwar schafft es das Prequel auf Grund der einfach gehaltenen Geschichte nie mit seinem Vorgänger auf Augenhöhe zu stehen, dennoch sind Mike und Sullys wilde Campusjahre einfach so liebenswert und abgedreht, das man auch über diese Defizite wohlwollend hinwegschauen kann.”
Und so sehen das die Kritiker in Übersee
Drew Taylor von Indiewire zeigt sich angenehm überrascht: “Fakt ist, es ist wahrscheinlich der beste Film des Studios seit Toy Story 3 2010. Es stimmt vielleicht, dass niemand eine Fortsetzung von Monster AG wollte, aber jeder wird glücklich sein, dass wir eine haben.”
Sein Kollege Eric Kohn vom selben Portal zeigt sich hingegen wenig überzeugt: “Pixar hat seinen Mut verloren. Das Studio ist mittlerweile zu einer kaum noch provokanten Kraft verkommen, die Firma geht auf Nummer Sicher. […] Die Monster Uni erhellt die Vergangenheit der Charaktere mit einer zahmen und gutglaunten Ursprungs-Geschichte, der jedoch die knisternde Intelligenz des Originals fehlt – ganz zu schweigen von dessen untergründiger Satire auf Konzern-Bürokratien.”
“Zwölf Jahre und neun Filme nach Die Monster AG bekommt ihr den üblichen, einzigartigen Pixar Stil und eine Uni voller sympathischer Exzentriker, allerdings ohne die bahnbrechende Innovation und die emotionale Tiefe des Originals.”, meint Richard Corliss vom TIME Magazine.
“Für Die Monster Uni sollte es zur Nachhilfe-Klasse gehen, und nicht an eine Hochschule.”, schlägt Justin Chang von Variety vor. "Dies ist ein alarmierend lustloser Film von Pixar, dem Oxebridge der Animationsstudios. Nach Cars 2 und Merida ist Die Monster Uni der dritte unterdurchschnittliche Pixar-Film in Folge und legt die Befürchtung nahe, dass im Emeryville das Vertrauen in Intelligenz ein wenig seine Kraft verloren hat.
Henry Barnes von The Guardian fasst abschließend zusammen: “Dieses Monster-Prequel führt Mike und Sulley zurück ans College, aber Pixars verehrtes Franchise verdient mehr Tiefe und bessere Charakterzeichnung.”
Das Kritiker-Fazit zu Monster Uni
Insgesamt hat Monster Uni die Kritiker gut unterhalten, auch wenn das Erzählen der Vorgeschichte nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Das Prequel wartet mit farbenfrohen und gut animierten Monster auf, vernachlässigt allerdings stellenweise die Geschichte. Der Film ist familienfreundlich und witzig, kommt aber laut Kritkermeinung nicht an das Original heran.