Zum Glück hat Kevin Costner Yellowstone geopfert – denn ohne seinen neuen größenwahnsinnigen Western wären wir verloren

09.03.2024 - 12:00 Uhr
HorizonWarner Bros.
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Kevin Costner hat sein Yellowstone-Verhältnis ruiniert, um das Western-Epos Horizon zu drehen. Zum Glück, denn schon der Trailer verspricht eine Kino-Wucht, die es so leider kaum noch gibt.

Das Chaos hinter den Kulissen von Yellowstone ist mittlerweile komplizierter als das aus einer Hauptserie, zwei veröffentlichten Spin-offs und drei weiteren geplanten Ablegern bestehende Universum. Feststeht, dass Kevin Costner die Serie hinter sich ließ, um mehr Zeit für den Dreh seines neuen Kino-Projekts zu haben. Die Western-Saga Horizon wird aus mindestens zwei Filmen bestehen, die beide 2024 starten.

Vor Kurzem wurde der erste lange Horizon-Trailer veröffentlicht und schon jetzt kann ich sagen, dass das Western-Epos aufregender als jede Yellowstone-Folge aussieht. Genau diesen Kino-Größenwahn brauchen wir unbedingt wieder.

Horizon verspricht typische Kevin Costner-Bildgewalt, die im Kino fehlt

Wenn Costner einen Film als Regisseur veröffentlicht, macht er selten halbe Sachen. Sein Regiedebüt Der mit dem Wolf tanzt war direkt ein 3-Stunden-Epos, das den Western Anfang der 1990er wiederbelebte. Bei dem legendären Sci-Fi-Flop Waterworld war er eigentlich nur Hauptdarsteller, doch irgendwann riss der Star auch die Regie an sich, um gemeinsam mit dem Film über postapokalyptische Schwimmstädte unterzugehen.

Schaut hier noch den langen Trailer zu Horizon:

Horizon - Trailer (English) HD
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Immer wieder zieht es Costner als Regisseur zum Western zurück, ein Genre, in dem auch seine bislang letzte Kino-Regiearbeit Open Range von 2003 angesiedelt war. Mit Horizon kommt jetzt das womöglich größenwahnsinnigste Kevin Costner-Projekt auf uns zu, mit dem er selbst im Alter von fast 70 Jahren nochmal alles aufs Spiel setzt.

Costner hat das mindestens zweiteilige Epos als Saga angekündigt, die das Leben von Siedler:innen im amerikanischen Western über einen Zeitraum von 15 Jahren beleuchten soll. Der erste lange Horizon-Trailer kann daher nur als kleiner Ausschnitt betrachtet werden. Trotzdem vermittelt er den gewaltigen Rahmen von Costners Ambitionen mit überzeugender Kino-Wucht.

Die Bilder sehen mächtig und prachtvoll aus. Die Musik strebt schon in den gut drei Minuten des Videos nach maximal gefühlvoller Dramatik. Überhaupt wirkt der Horizon-Trailer wie ein Best-of aller (im besten Sinne) pathetischen Momente und großen Gesten, mit denen Costner all seine Filme auflädt.

Barbie und Oppenheimer brachten frischen Kino-Hype, den Costners Horizon perfekt erweitern kann

Letztes Jahr wurde dank des Barbenheimer-Hypes klar, dass (sehr viele) Menschen aufgrund der generellen Superhelden-Müdigkeit und den Endlos-Franchises lieber wieder für originelle, neue Stoffe ins Kino gehen. Ein Genre, dem so ein neuer Durchbruch im Kino in den letzten Jahren gefehlt hat, war der Western.

Es gab zwar Filme wie Feinde - Hostiles mit Christian Bale, Tarantinos Django Unchained und The Hateful 8 oder Thriller mit Western-Elementen wie Wind River von Yellowstone-Schöpfer Taylor Sheridan. Ein Epos wie Costners Horizon, das sich jetzt schon so nach klassischer Western-Epik anfühlt, dass es wieder modern wirkt, hat aber gefehlt.

Horizon

Dass Yellowstone mit dem Regisseur und Hauptdarsteller in den USA zwischenzeitlich zur erfolgreichsten laufenden Serie aufgestiegen  ist, dürfte auch kein Zufall sein. Traditionelle Western-Geschichten können heute wieder ein Comeback feiern und Horizon wird auf der großen Leinwand hoffentlich die große Krönung dieses Trends.

Vielleicht hat sich der Star mit seinem Horizon-Größenwahn auch komplett verhoben und muss einen finanziellen Fehlschlag à la Waterworld hinnehmen. Wenn aber jemand den Western in seiner epischsten Kraft zurück ins Kino bringen kann, dann Kevin Costner. Vielleicht fragen wir uns danach bald alle, was nochmal Yellowstone war.

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