JarvisBln
Im französischen Drama Der Wert des Menschen findet ein fast zwei Jahre lang arbeitsloser Mann als Wächter eines Supermarktes einen neuen Job.
Teodor Corban wird in One Floor Below Zeuge eines Falles von häuslicher Gewalt, der in Mord endet.
Im Drama Der Staat gegen Fritz Bauer von Lars Kraume macht sich Burghart Klaußner als Generalstaatsanwalt zusammen mit Ronald Zehrfeld für die Bestrafung von Nazi-Verbrechern stark.
In Epilog: Das Geheimnis der Orplid von Helmut Käutner sticht ein Journalist in See, um das Mysterium einer gesunkenen Jacht zu ergründen.
Zikaden und Vogelgesang, die dunkle Leinwand wird allmählich zum Dschungel im Morgengrauen. Ruhig fährt die Kamera über Wurzeln, Moos, eine Kette, einen schlafenden Mann in Fesseln, seine gefalteten Hände und schlammverkrusteten Füße. Ein stiller Gefangener, die Gesichter seiner Kidnapper bleiben unsichtbar. Alltag im Wald, durchbrochen vom Dröhnen der Helikopter.
Lustvolles Stöhnen in einem dunklen Schlafzimmer, der weiße Vorhang mit den schwarzen Blumen sperrt den Morgen aus. Ein Jugendlicher streift mit seinem Lebenslauf durch die Stadt, die Kamera sein Begleiter. Geschäftige Straßen, leuchtende Farben, riesige Kreuzungen, ein Skatepark. Aber Arbeit gibt es nur auf dem Land.
Die Dusche am Morgen, Wassertropfen auf breiten Schultern, ein Abstecher zum Baumarkt. Ein Mann in Militärbekleidung isst schweigend, ein 360-Grad-Schwenk zeigt seine plaudernden Untergebenen. Ob die neuen Rekruten ihre Aufgabe bewältigen?
Jorge Foreros überwältigendes Debüt verströmt eine stille Zuversicht, erst nach und nach kommt der Zusammenhang zwischen den Episoden zum Vorschein. Ein Tag, drei Männer, drei Schauplätze, ihr Bindeglied die allgegenwärtige Gewalt in Kolumbien. (Text: Berlinale)
Als uramerikanisches Genre gilt der Film noir der 40er und 50er Jahre, beeinflusst von “Hardboiled”-Autoren wie Chandler und Hammett, geprägt von europäischen Emigranten, die den düsteren Kamera- und Erzählstil der “Schwarzen Serie” prägten. Wenig bekannt ist hingegen, dass das Phänomen schon in den frühen 40ern auch das Nachbarland Mexiko erfasste. Als Prototyp des mexikanischen Film noir gilt Alejandro Galindos Cuatro contra el mundo, der nun in einer restaurierten Fassung zu entdecken ist.
Galindos nervenaufreibender Film erzählt vom Niedergang einer Gang, die es auf den Geldtransport einer Brauerei abgesehen hat. Der Überfall endet blutig, mit Mühe gelingt einem ungleichen Quartett die Flucht. Die Gruppe verschanzt sich in der Dachwohnung der Freundin ihres Anführers. Die war gerade dabei, ihre Koffer zu packen, der Abschiedsbrief liegt schon auf dem Tisch. Angesichts eines prallgefüllten Geldkoffers überlegt sie es sich anders. Nun mischen sich Züge des mexikanischen Melodrams in die Handlung. Ausgerechnet dem Stoischsten und Kaltherzigsten unter den vieren schenkt sie ihr Herz, und dieser darf zum ersten und einzigen Mal in seinem Leben Gefühle zeigen. (Text: Berlinale)
Was können Filme, was kann Kino im günstigsten Fall bewirken? Antworten auf diese komplexe Frage weiß kaum jemand so schön und klug zu formulieren wie Naum Kleiman. Der russische Filmhistoriker, Leiter des legendären Eisenstein-Archivs, war Direktor des 2005 geschlossenen Moskauer “Musey Kino”. Seither sind die Filme und Sammlungen der Cinemathek auf dem Gelände des Mosfilm-Studios eingelagert. Das “Musey Kino” – Kleiman und der Freundeskreis des Museums – arbeitete jedoch weiter, im Exil, gegen alle Widerstände. Der Film rekonstruiert die Ereignisse bis zum Sommer 2014, als Kleiman auf skandalöse Weise abgesetzt wurde. „Das Kino hat die Fähigkeit, aus Menschen Bürger zu machen“. Es braucht nur wenige Filmausschnitte und man begreift, warum Kleiman ein bewunderter Filmvermittler ist – wie seine Verbündeten Erika und Ulrich Gregor vom Berliner Arsenal versteht Kleiman Film als Waffe im Kampf für bessere, offenere Gesellschaften. Konsequent also, wenn dieser Film zwar auch auf ein imposantes, mutiges Leben zurückblickt, vor allem aber dokumentiert, warum Naum Kleimans Verständnis von Kino im heutigen Russland an Brisanz und Aktualität kaum übertroffen werden kann. (Text: Berlinale)
Als der Regisseur dieses Films noch ein Kind war, stand er vor dem “Flotel Europa” – und war begeistert, dass dieses riesige Schiff im Hafen von Kopenhagen fortan für ihn, seinen älteren Bruder und seine Mutter das neue Zuhause sein würde. Zusammen mit etwa eintausend anderen Flüchtlingen aus Ex-Jugoslawien begann für sie auf dem Schiff ein neuer Lebensabschnitt. Dem Vater schickte die Familie, wie es viele Anfang der 90er Jahre machten, “Videobriefe” in die alte Heimat. Bilder aus der Gemeinschaftsküche, von der fensterlosen Kabine, dem Fernsehsaal, von den Ausflügen mit den coolen Kumpels und einer Tanzdarbietung der unnahbaren Melisa. Durch die Montage des Materials, vor allem aber durch seine Erinnerungen an jene Zeit gelingt es Vladimir Tomic, aus Privatdokumenten, die auch für die Bebilderung von Flüchtlingselend und eine gestohlene Kindheit herhalten könnten, etwas Neues, Eigenes, Anderes zu machen. Die Perspektivverschiebung von innen nach außen macht Flotel Europa zu einem autobiografischen Film über ein Schicksal, das einen sonderbar berührt, weil es den Flüchtling aus der Opferrolle befreit – und einen schüchternen Jungen in einen sympathischen Filmstar verwandelt. (Text: Berlinale)
In Superwelt wird das Leben einer Familie auf den Kopf gestellt, als die Mutter Gott begegnet.
Der semidokumentarische B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979-1989 zeichnet das Leben und Treiben von Musikern im Westteil der deutschen Hauptstadt in den Jahren vor der Wende nach.
Im rein in Gebärdensprache (ohne Untertitel) gedrehten Drama The Tribe findet ein taubstummer Teenager an seinem neuen Internat erst den Anschluss, als er sich einen besonderen Club von Regelbrechern anschließt.
Mit seinem südkoreanischen Kriminal-Liebesdrama Die Taschendiebin verfilmt Chan-wook Park Sarah Waters' Roman Fingersmith.
Der Dokumentarfilm Gardenia – Bevor der letzte Vorhang fällt begleitet sechs in die Jahre gekommene Travestie-Künstler dabei, wie sie sich erneut einen Platz im Scheinwerferlicht erkämpfen.
Regeneration von Raoul Walsh gilt als erster Gangsterfilm in Spielfilmlänge (50 Minuten oder mehr).
Der Wissenschaftler Paul Beaumont arbeitet seit Jahren an seiner radikalen Theorie vom Ursprung der Menschheit. Gegenüber seinem Gönner Baron Regnard und seiner Frau Marie verkündet er, mit der Theorie an die Öffentlichkeit zu treten. Doch Pauls Vertrauten sind im Verborgenen ein Liebespaar und entwenden die Dokumente. Bevor er selbst seine Erkenntnisse mitteilen kann, besorgt das der Baron. Die Demütigung für Paul wird durch die Bloßstellung und das Geständnis der beiden komplettiert.
Ein Fremder kommt zu der Farm der wohlhabenden Witwe Halla. Ihre Sympathie für ihn wird durch die Vermutung ihres Schwagers, dass es sich bei dem Fremden um den entflohenen Dieb Ejvind handelt, auf eine harte Probe gestellt.
Das französische Drama Mädchenbande lässt ein Mädchen in Paris Anschluss an andere Jugendliche finden, indem sie sich einer weiblichen Clique anschließt, die auch zuschlagen kann.
In Amour fou sucht der Dichter Heinrich von Kleist eine Frau, mit der er Selbstmord begehen kann.
In dem Entführungsdrama Raum wird Oscargewinnerin Brie Larson mit ihrem Sohn jahrelang in einem Zimmer festgehalten. Nach der Flucht müssen sie sich an die Welt da draußen erst einmal gewöhnen.
Im Science-Fiction-Film Arrival versucht Amy Adams mit Jeremy Renners Hilfe, die Sprache außerirdischer Besucher zu entschlüsseln.