Smoover
Nader und Simin ist das preisgekrönte Ehedrama vom Iraner Asghar Farhadi.
Sänger, Schauspieler, Aktivist – in den vergangenen siebzig Jahren hat Harry Belafonte viele Professionen ausgeübt. Als Sänger würde sich der 1927 in New York geborene Entertainer sowieso nicht sehen, zumindest nicht, wenn er an die Sänger denkt, die in seiner aktiven Zeit auf der Bühne standen. Er sei ein Schauspieler, sagt er, wenn er auf seinen Hauptberuf angesprochen wird, und der beste Beweis dafür wäre die große Zahl derer, die ihn für einen Sänger halten. Lässiges Understatement und überschwängliche Freundlichkeit sind die hervorstechenden Merkmale seiner Kunst. Das große Vorbild des jungen Belafonte war der Sänger, Schauspieler und linke Aktivist Paul Robeson, der Belafonte einmal in seiner Garderobe besuchte und ihm den Rat gab, er müsse das Publikum dazu bringen, sein Lied zu singen, dann würde es auch spüren, was er spüre, und seine Überzeugungen teilen. Ob es seine Verehrung zu Robeson war, der als Linker in den USA verfolgt wurde, ob es die Freundschaft zu Martin Luther King war oder die allgegenwärtige Diskriminierung von Afroamerikanern in den USA der 50er und 60er Jahre, der prominente Schwarze ausgesetzt waren – viele Dinge kamen in dieser Zeit zusammen, die Harry Belafonte zu einem der populärsten Propagandisten der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung werden ließen. Und noch immer engagiert er sich politisch. Seine Kritik an der amerikanischen Außen- und Sozialpolitik erregt nach wie vor Aufsehen. In ihrem Film folgt Susanne Rostock den Spuren eines außergewöhnlichen Künstlers.
Ein Polizist wird bei einer Fahrzeugkontrolle erschossen. Die Polizei hat zwei Verdächtige: Den minderjährigen David Ray Harris, der ein Vorstrafenregister aufwies und später behauptete, einen Polizisten ermordet zu haben, sowie den bisher der nicht auffällige 28-jährigen Randall Dale Adams. Der Film zeigt dass die Ermittlungsbehörden Beweise konstruiert und Zeugenaussagen beeinflusst haben.
Ein 13jähriger Junge in der französischen Provinz sieht seine Familie auseinander- und das Böse hereinbrechen, als er zwei flüchtigen Sträflingen in die Arme läuft und von ihnen bedroht wird. Einer der beiden, ein verstörter junger Krimineller, wird der Geliebte der attraktiven Mutter, die sich vergeblich bemüht, dem Flüchtigen zu helfen.
Unter den Tabakbauern eines anatolischen Dorfes entbrennt ein erbitterter Kampf um Frauen und Wasser.
Michel Hanekes Kammerspiel Liebe begleitet das Rentnerehepaar Georg und Anne in den letzten Tagen ihrer großen Zuneigung, nachdem ein Schlaganfall Anne langsam entgleiten lässt.
Die drei Fließbandarbeiter Jerry, Zeke und Smokey sind in einer Autofabrik in Detroit beschäfigt. Um ihr Leben zu finanzieren, müssen sie Kredite aufnehmen und in Nebenjobs arbeiten. Trotzdem reicht die Kohle vorne und hinten nicht. Nach einem Streit mit ihrer Gewerkschaft brechen sie einfach deren Tresor auf – und entdecken darin brisante Unterlagen über illegale Geschäfte…
Regisseur Pelin Esmer erzählt in seinem berührenden Drama 10 vor 11 die Geschichte zweier Männer die völlig unterschiedlich sind und deren Schicksale doch verknüpft sind: Das Haus in dem der 83-jährige Sammler und Intellektuelle Mithat und der, aus dem Arbeitermillieu stammende, Hausmeister Ali leben soll abgerissen werden. Angeblich sei es nicht Erbebensicher und soll deswegen profitableren Objekten weichen. In ihrem gemeinsamen Kampf um den Erhalt ihrer vier Wände entsteht zwischen den beiden Männern eine innere Verbundenheit. Mithat zeigt dem jungen Arbeiter neue Perspektiven auf und dieser kümmert sich im Gegenzug um den hilfebedürftigen alten Mann.
Schriftsteller Restif de la Bretonne schleicht nachts um den königlichen Palast von Ludwig XVI., nachdem er im Bordell von merkwürdigen Vorgängen am Hof erfahren hat. Er beobachtet, wie eine Comtesse mit zwei großen Paketen den Palast verlässt und trifft sie am nächsten Tag in einer Postkutsche wieder. In Restif wächst der Verdacht, dass der König und seine Familie aufgrund der wachsenden revolutionären Unruhen aus Paris geflohen sind.
King of Devil’s Island beschreibt ein dunkles Kapitel in der norwegischen Geschichte. Marius Holst inszeniert Stellan Skarsgård als strengen Jugendgefängnisaufseher.
Immer mehr Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang zwischen der Zunahme von Krebserkrankungen, Immunschwächen, Diabetes sowie neurologischen Erkrankungen und der sich verändernden Ernährung der Menschen. Der Wunsch, immer mehr Lebensmittel herzustellen und sie für längere Zeit haltbar zu machen, hat dazu geführt, immer häufiger chemische Zusätze in Nahrungsmitteln zu verarbeiten. Filmemacherin Marie-Monique Robin hat recherchiert, unter welchen Bedingungen Lebensmittel produziert, verarbeitet und konsumiert werden - vom Feld bis auf den Teller, von den verwendeten Pestiziden bis hin zu Zusatzstoffen und Kunststoffen, mit denen die Lebensmittel in Berührung kommen.
Der Matrose Gennarino Carunchio (Giancarlo Giannini) hat wahrlich nicht das große Los gezogen. Er sitzt in einem Boot, bei dem der Motor ausgefallen ist, mit der Person, die er am wenigsten ausstehen kann: seiner mäkeligen, arroganten Chefin Raffaella Pavone Lanzetti (Mariangela Melato). Als sie auf einer einsamen Insel stranden, beginnen sich die Machtverhältnisse zu verkehren.
Die Schweizer Produktion Der Verdingbub widmet sich dem Schicksal eines Waisenjungen, der von seinen Pflegeeltern misshandelt wird.
Ein junger Mann und eine junge Frau, die dem scheinbar obdachlosen Mann hilft und ihm zu Essen gibt, spazieren durch die Landschaft im Norden Frankreichs. Es ist keine Freundschaft, von der nur er profitiert, denn er hat ihr eine schwere Last genommen und den Stiefvater der jungen Frau, der sie offenbar mißbraucht hat, getötet. Wer aber ist dieser Kerl, der offensichtlich übermenschliche Kräfte hat?
In Le Havre beherbergt ein Schuhputzer einen kleinen Flüchtlingsjungen, der sich vor der Polizei versteckt.
In dem norwegischen Drama Oslo, 31. August wagt Anders Danielsen Lie einen Neuanfang nach den Drogen.
Die Schwierigkeiten eines Vaters mit einer seiner beiden unverheirateten Töchter: Die dickköpfige junge Frau will unbedingt ihren Freund heiraten, den der Vater weder gesehen noch ausgesucht hat. Nur durch äußerst geschickte Vorgehensweisen kann das nicht minder dickköpfige Familienoberhaupt zum Einlenken bewegt werden.
Einziger Film der persischen Dichterin Forugh Farrokhzad. Ein unvergleichliches Dokument eines Aufenthalts in einer Lepra-Kolonie.
Elena und Vladimir sind ein älteres Ehepaar, die aus sehr verschiedenen Verhältnissen stammen. Vladimir ist ein wohlhabender, aber sehr gefühlskalter Mann, während Elena aus einem bescheidenen Elternhaus kommt und eine sanftmütige Ehefrau ist. Sie sind sich erst spät in ihrem Leben begegnet und haben beide Kinder aus früheren Beziehungen. Als Vladimir nach einem Herzinfarkt nicht mehr lange zu leben hat, trifft er eine wichtige Entscheidung.
Eines Abends findet die Frau eines Wissenschaftlers auf dem Weg nach Hause ein Mädchen, das offenbar verwirrt ist. Sie nimmt es mit zu sich nach Hause. Wenig später taucht ein Mann auf, der die Fremde als seine Tochter bezeichnet; sie jedoch will davon nichts wissen und bezeichnet ihre neuen Pflegeeltern als ihre wahren Eltern.
Die verwitwete Jeanne Dielman (Delphine Seyrig) lebt mit ihrem Sohn Sylvain (Jan Decorte) in Belgien und verdient ihren Lebensunterhalt mit Prostitution. Ihr Leben ist geordnet und ereignislos, Veränderungen oder Unannehmlichkeiten beunruhigen sie sehr. Ein unvorhergesehenes Ereignis führt dazu, dass sich ihr Leben radikal ändert.
Jeanne Dielman wurde 2022 in der nur alle 10 Jahre stattfindenden Wahl von Sight & Sound zum besten Film aller Zeiten gekürt.
Polen, kurz vor dem 2. Weltkrieg: hier ist "Straße der Krokodile" zu finden. Diese Straße ist jedoch ein Land, bevölkert von seelenlosen Porellanpuppen. Das Land selbst ist ein Organismus, die Bewohner fernab humanoider Verhaltensweisen. Erst die Spucke eines Fürsorgers bringt alles in Gang...
Ein Schauspieler erkennt eines Tages die drei Männer, die es vor etwa 20 Jahren geschafft haben, seine Eltern in den Selbstmord zu treiben. Nun will er sich an ihnen rächen – auf möglichst perfide Weise!