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Ein Tag, der nahezu einen Sommer lang währt? Ein Kammerspiel in der Weite der arktischen See? Schwer vorstellbar? How I Ended This Summer liefert die nötige Vorstellungskraft: Pavel und Sergej sind Kollegen wider Willen in einer Polarstation auf einer kleinen Insel. Sergej (Sergei Puskepalis) versieht hier in der Einsamkeit schon lange seinen Dienst und hat sich mit den Gegebenheiten arrangiert. Daher ist der Student Pavel (Grigory Dobrygin), der den Sommer für ein Praktikum hier verbringen muss, ein Eindringling, und als solchen behandelt Sergej ihn auch. Doch der Sommer ist lang, und das Schiff, das sie abholt, wird erst in einigen Wochen kommen. Die schwelenden Konflikte werden noch zusätzlich angeheizt, als Pavel einen Funkspruch vom Festland empfängt und – schockiert von seinem Inhalt – diesen Sergej vorenthält.
Mit je einem Silbernen Bären für die beiden Darsteller und Kameramann Pavel Kostomarov, der schon in Simple Things mit Regisseur Aleksei Popogrebsky zusammengearbeitet hatte, war How I Ended This Summer einer der großen Gewinner der Berlinale 2010. Acht weitere Preise bei Festivals in den verschiedensten Ecken der Welt betonen die Sonderstellung von How I Ended This Summer. Inspiriert wurde Popgrebsky für How I Ended This Summer durch die Tagebücher eines gewissen Nikolai Pinegin, der den Polarforscher Georgi Sedow auf dessen für ihn tragisch endenden Expedition begleitete. (EM)
Ein kanadischer Fotograf armenischer Herkunft soll für einen Kalender zwölf Kirchen in Armenien aufnehmen. Seine Frau begleitet ihn, dient ihm als Assistentin und Übersetzerin, denn er kann seine Muttersprache längst nicht mehr. Ein armenischer Chauffeur bringt sie zu den Kirchen in abgelegen, wunderschönen Berglandschaften und erzählt ihnen die Lokalgeschichte dazu. Im Bild sind immer nur die Frau und der Reiseführer, gesehen durch die Kamera des Fotografen. Zwischen den beiden scheint sich eine Beziehung anzubahnen. Die Reiseaufnahmen werden zum Protokoll der zunehmenden Entfremdung zwischen dem Fotografen und seiner Frau: Sie ist nicht mit ihm zurückgekommen. In einem allmonatlichen Ritual lädt er eine Frau zu sich zum Essen ein. Im Lauf des Abends bittet sie ihn, telefonieren zu dürfen. Während sie in einer ihm fremden Sprache zärtlich mit einem Geliebten spricht, beginnt er Briefe an seine Frau zu schreiben, als würde der Klang der fremden Sprache ihn ihr wieder näherbringen.
Ein junger Schauspieler übernimmt auf Grund seiner Ähnlichkeit die Hauptrolle in einem Film, die ursprünglich für den verstorbenen Bruder einer Drehbuchautorin vorgesehen war. Das sorgfältig konstruierte Handlungsgeflecht bietet Anlaß zur Reflexion über die Themen Identitätsverlust und Isolation in einer von audiovisuellen Medien beherrschten Gesellschaft.
Die Countryband "Dixie Chicks" war 2003 auf der Höhe ihres Erfolges, als sie es wagten, öffentlich Kritik an George W. Bushs Irakkrieg zu üben. Das löste in den USA im konservativen Lager eine Woge der Empörung aus, brachte den Musikerinnen aber auch einigen Respekt ein. Diese Dokumentation beleuchtet die Anstrengungen der Band, aus dieser Krise zu kommen.
She-Wolf, von ihren Eltern im Wald ausgesetzt, wurde von einem Wolf aufgezogen. Als sie mit 14 ein Motorrad findet, folgt sie ihrer wahren Bestimmung. Während She-Wolf zu einer atemberaubenden Schönheit heranwächst, kämpft sie sich an die Spitze der Girls Gang. Ihr Ziel: Viele Baby-Girls kidnappen, um sie von Wölfen aufziehen zu lassen und so eine Rasse zu schaffen, die die Vorherrschaft der Männer beenden soll. Doch She-Wolf hat nicht mit Bruce und seiner Gang gerechnet...
Im Drama Deine Schönheit ist nichts wert versuchen Veysel und seine immigrierte Familie sich in den österreichischen Alltag zu integrieren.
Eine junge, atemberaubend schöne Frau ist auf der Suche nach sexuellen Abenteuern und männlicher Anerkennung. Auf ihrer verzweifelten Suche landet sie schließlich in einem Schwulen-Club. Auch wenn sich hier offensichtlich niemand für sie interessiert, findet sie einen Mann, der sich auf einen gewagten Deal mit ihr einlässt. Sie wird ihn dafür bezahlen, dass er sie anschaut. Vier Nächte. Ein Haus mitten im Nirgendwo. Vier Nächte, um sich dem Unaussprechlichen auszusetzen, zu erkunden, "was nicht gesehen werden soll". Sie zieht alle Register der Lust, sie weiß ihren Körper einzusetzen und bringt ihn soweit Grenzen zu überschreiten.
Sommer im Norden Deutschlands. Die 40-jährige Miriam verbringt zusammen mit ihrem Lebensgefährten Andre, ihrem gemeinsamen Sohn Nils und dessen zwölfjähriger Freundin Livia die Sommerferien in ihrem Haus an der Schlei. Zunächst läuft alles nach Plan. Die Vier gehen Segeln, treiben Sport, essen gemeinsam. Ein ganz normaler Urlaub, ein ganz normaler Sommer, bis die scheinbare Idylle durch den Auftritt eines Fremden gestört wird. Livia lernt beim Segeln Bill kennen, einen 38-jährigen Amerikaner, der sich an der Schlei ein Haus gekauft hat. Miriam beobachtet besorgt, wie sich zwischen der unbedarften Zwölfjährigen und dem attraktiven Mann ein Liebesverhältnis anzubahnen scheint. Sie fühlt sich für Livia verantwortlich und will eingreifen. Doch aus der Fürsorge für Livia entwickelt sich bald ein Konkurrenzverhältnis zu dem jungen Mädchen. Denn Miriam findet selbst Gefallen an Bill und beginnt eine Affäre mit ihm. Bald weiß sie nicht mehr, ob sie Livia aus Eifersucht von Bill fernhält, oder um sie vor jugendlichen Fehlern zu schützen. Miriam verliert nach und nach die Kontrolle über die Ereignisse. Sie weiß nicht, ob sie Bill verachtet oder liebt. Und sie weiß nicht mehr, wie sie ihrem Freund André und ihrem Sohn Nils begegnen soll. In den nächsten Tagen unternimmt Miriam gemeinsam mit André, Nils und Livia einen Segelausflug, bei dem sich Miriam und das Mädchen ein Boot teilen. Sie sucht das Gespräch mit Livia. Doch durch das Umschlagen des Segels wird Livia hart am Kopf getroffen, ihr wird schlecht und sie will sofort zurück an Land. Miriam hält das alles für einen Vorwand, um nur schneller wieder bei Bill zu sein. Erst zu spät merkt sie, dass Livia wirklich Hilfe braucht.
Es war einmal vor langer Zeit: Eine Prinzessin wird nach ihrer Geburt von einer bösen Fee verflucht, sie werde jung sterben. Drei gute Feen können den Fluch zwar nicht aufheben, ihn aber abschwächen. Mit sechs Jahren wird sich Anastasia in die Hand stechen, anstatt zu sterben, wird sie jedoch in einen hundertjährigen Schlaf fallen, von dem sie als schöne Sechzehnjährige wieder erwachen soll. Als sich das Vorhergesagte bewahrheitet, taucht Anastasia in eine Traumwelt ab, in der sie so manche Abenteuer erwarten. Sie findet sich vor einem Bauernhaus wieder, eine Witwe und deren junger Sohn Peter bitten sie hinein. Unglücklicherweise wird Peter von der Schneekönigin entführt und so macht sich Anastasia auf die Suche nach ihm. Doch auch im Leben der erwachsenen Anastasia gibt es Abenteuer zu bestehen. So unterhält sie etwa eine erotische Affäre mit einem Zigeunermädchen, bevor sie eine komplizierte Beziehung mit Peters Nachkommen Johan beginnt.
Märchen hören sich oft wie Geschichten über Serienkiller für Kinder an. Beispielhaft ist in dieser Hinsicht die Geschichte von "Blaubart", mit der Catherine ihre kleine Schwester Marie-Anne gerne ängstigt. Während Catherine dieses Märchen vorliest, stellt sie sich vor, Prinzessin Marie-Catherine zu sein, die letzte Frau Blaubarts. In dieser Geschichte geht es um einen Mann, der seine Frauen daraufhin auf die Probe stellt, ob er ihnen vertrauen kann, und sie tötet, wenn er herausfindet, daß sie es nicht sind. Genauer: Er gibt vor zu verreisen und gibt ihnen einen Schlüsselbund, mit der Auflage, einen speziellen Schlüssel nicht zu benutzen. Doch die letzte Frau wird nicht von diesem Schicksal getroffen, weil sie von ihren Geschwistern rechtzeitig gerettet wird, stattdessen trifft es Blaubart, was der Frau zu einem großen Erbe verhilft.
Sex Is Comedy schildert die zunehmend verzweifelten Versuche einer Regisseurin (Anne Parillaud), eine Liebesszene zu drehen mit einem Paar (Roxane Mesquida und Grégoire Colin), das sich absolut nicht ausstehen kann.
Independent-Horrorfilm von E. Elias Merhige aus dem Jahre 1991, der sich auf experimentelle Art und Weise mit der Erschaffung und dem Untergang der Welt und des Menschen auseinandersetzt.
Sergio Tovar Velardes Liebesdrama Four Moons – Vier Facetten der Liebe erzählt in vier Episoden unter anderem von homosexuellen Beziehungswelten und Identitätskonflikten.
Wadim K. ist in Deutschland aufgewachsen. Er ist hier zur Schule, zum Sport und in die Ministrantengruppe gegangen. Er sprach Deutsch, er hatte deutsche Freunde, er fühlte sich als Deutscher. Doch einen deutschen Pass hat Wadim nie erhalten, weil er mit seiner Familie 1992 als Flüchtling nach Hamburg kam. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion fühlten sich Wadims russischstämmige Eltern in Lettland nicht mehr sicher. Doch in Deutschland wurde ihr Asylantrag abgelehnt.
Es folgten 13 Jahre in Deutschland zwischen Duldungen, Sammelunterkünften und Arbeitsverbot. Die Eltern sind unter dem Druck zusammengebrochen, erkrankten an Depressionen und Psychosen. Die Kinder waren mehr und mehr auf sich gestellt.
2005 versuchte die Ausländerbehörde, die Familie abzuschieben. Der nächtliche Einsatz endete im Desaster: Die Mutter schnitt sich die Pulsadern auf, der Vater kam in Haft. Wadim wurde im Alter von 18 Jahren allein nach Lettland abgeschoben – in ein Land, an das er sich kaum erinnern konnte. Fünf Jahre kämpfte er um eine neue Existenz: Erst in Riga, später irrte er durch Frankreich, Belgien und die Schweiz, wurde erneut nach Lettland deportiert. Bei seinem letzten, illegalen Besuch in Hamburg, im Januar 2010, nahm Wadim sich das Leben. Er wurde 23 Jahre alt.
Dieser Dokumentarfilm setzt das Mosaik eines kurzen Lebens zusammen. Es steht für knapp 90.000 andere Menschen, die mit einer Duldung in Deutschland leben. Über Fotos und sehr persönliche Videos aus dem Familienbesitz sowie über Interviews mit Wadims Eltern, Freunden, seiner Jugendliebe und anderen Zeitzeugen kann man sich ein eigenes Bild davon machen, wie die Familie zerbrach und sich der Junge veränderte: von einem fröhlichen Kind, das ein Gymnasium besuchte und Fagott spielte, hin zu einem Getriebenen, der sein Zuhause verlor, der in einem lettischen Obdachlosenheim landete und am Ende den eigenen Sorgen und Ängsten nicht mehr standhalten konnte. Der Film zeigt eindringlich, wie Menschen kämpfen müssen, um in diesem Land einen Platz für sich zu finden.
Dawn ist überzeugte Jungfrau. Allen Enthaltsamkeitsbeschwörungen zum Trotz verliebt sich Dawn in einen Mitschüler. Bei einem Ausflug zum See kommt es zum Äußersten. Ryan versucht Dawn zu vergewaltigen, nicht ahnend, dass die junge Dame im Besitz einer Vagina Dentata ist! Dawn ist geschockt, doch dann stellt sich heraus, dass besagtes Organ nur dann "beißt", wenn Gefahr im Verzug ist. Und das weiß sich die junge Dame nun zu Nutze zu machen.
Im koreanischen Drama Nobody’s Daughter Haewon flieht eine Studentin vor den Männern und der Einsamkeit in die Berge von Seoul.
Eine geheimnisvolle Enthauptung bringt Inspektor Peretti zu einem Fall von Erpressung, Betrug und der ungelösten Entführung eines jungen Mädchens.
All Cheerleaders Die ist das Remake des gleichnamigen Videofilms von Lucky McKee aus dem Jahre 2001 um eine Gruppe von Cheerleadern, die es mit dem (eigenen) Tod nicht so genau nehmen.
Das Mädchen Hirut soll im gleichnamigen äthiopischen Drama hingerichtet werden, weil sie auf dem Schulweg ihren Vergewaltiger erschoss.
Der Gangster und Vater Ulysses Pick kehrt nach langer Zeit in sein Haus zurück. Dort trifft er auf seine ertrunkene Tochter Denny, die auf mysteriöse Weise wieder lebt, und seinen Sohn Manners, den er aber nicht erkennt. Ulysses ist immer mehr davon überzeugt, dass sein Heim Zimmer für Zimmer und Stockwerk für Stockwerk erkunden muss, bis er ganz oben im Schlafzimmer ankommt, wo in seine Frau Hyacinth erwartet.
Im deutschen Drama Vergiss mein Ich muss sich Maria Schrader entscheiden, ob sie nach einem Gedächtnisverlust in ihr altes Leben wieder hineinfinden oder ein neues Leben beginnen möchte.
Satellitenschüsselverkäufer Gus ist durchaus erfolgreich in seinem Job und hat ein geordnetes Leben – bis er auf die von der Polizei verfolgten Performance-Künstlerin Lucy trifft, die sein Denken gehörig durcheinander bringt.
David Zellner lässt in Kid-Thing die junge Sydney Aguirre auf die Welt los, die ihrer Langeweile mit Zerstöhrungswut begegnet.