7 Fragen an based_god

19.01.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Midgets... dwarves... motherfucking unicorns...
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Von Eisbären verstört, von Pferden die Augen geöffnet und von Knastvögeln um den Schlaf gebracht. Die 7 Fragen der Woche feiern Fellini, rehabilitieren Boll, hoffen, Nolan verzeihen zu können – und erwähnen endlich eine TV-Kategorie, die bisher sträflich vernachlässigt wurde…

Diese Woche gehts mit moviepilot-User based_god von den Alpen an den Nordpol, von römischen Straßen zu japanischen Tempelruinen, und von epischen Höhen in bollianische Untiefen. Wenn ihr auch mal eine Landkarte eurer Filmwelten zeichnen und an den 7 Fragen teilnehmen wollt, sagt einfach kurz bescheid, am besten per Nachricht an Kängufant, und schon ist der Fragebogen unterwegs. Und wenn euch eine besonders friemelige Frage eingefallen ist, die bisher noch keinem unserer tollkühnen Freiwilligen gestellt wurde, schreibt sie in die Kommentare, und vielleicht nehmen wir sie in den Fragebogen auf!

Was ist deine erste Erinnerung an Film, Kino oder Fernsehen? Womit fing alles an?

Meine erste Erinnerung ans Kino ist der Film Heidi aus dem Jahre 1952. Es ist eine sehr simple Geschichte über Heimat, Patriotismus, Familie, Freundschaft und Zusammenhalt. Ich wurde von meiner Mutter ins Kino gezerrt. sie wollte die Retrospektive unbedingt sehen. Ich selbst war vom Kino im Allgemeinen sehr angetan. (Von Heidi sowieso, welcher Schweizer ist das nicht?) Mir gefiel das Zusammensitzen, das Vergessen des Alltags und das Popcorn-Essen (Nein das ist keine Sünde!) Vielleicht mag ich gerade weil meine Kino-Karriere mit einem so alten, Schwarz/Weiss-Werk angefangen hat, noch heute viele alte Filme. Kurze Zeit darauf sah ich noch einen Film, über Lars, den Eisbären. Dieser blieb mir insofern in Erinnerung, als dass er mir wegen dem bösen Eisbrecher-Schiff, tagelang den Schlaf geraubt hat.

Meine erste Erinnerungen an Filme führen auf die Werke Das Dschungelbuch und Little Panda zurück, wobei ich ersteren mindestens 50 Mal gesehen habe, wie mir meine Mutter rückblickend erzählt, aber nur in kleinen 5-Minuten-Rationen. Danach hatte ich jeweils genug und musste das Gesehene verdauen, indem ich, Dschungelbuch-Zitate um mich werfend, im Freien herum rannte. Little Panda war da schon ein ernsteres Kaliber. Bei diesem Film hat meine Mutter die schlimmen Szenen vorgespult und mir zensierte Versionen davon erzählt. Vor ein, zwei Jahren habe ich den Film nochmals gesehen, und ich muss, sagen, dass dieser Film zarte Geschöpfe wie mich durchaus verstört hätte. Zensur hat also nicht nur Schlechtes an sich.

Die erste Erinnerung ans Fernsehen ist jedoch nicht filmischer Natur. Es geht dabei um einen anderen Themen-Komplex, um nicht gar zu sagen: Um eine andere Religion. Um Fussball, nämlich. Ich war schon früh ein grosser Fan, und mein Vater schaute sich die Spiele jeweils mit mir an. Gemein war, dass ich bei Champions League-Spielen jeweils nach der ersten Halbzeit ins Bett musste. Ich bin sehr froh, dass ich seit September 2013 in der schönsten Stadt, mit dem besten Fussball-Club der Welt lebe. In Basel.

Welcher Film, welche Serie hat dein Leben verändert? Was war danach nie wieder so wie vorher?

Da gibt es einige. Zum einen sicherlich The Dark Knight. Es war der erste Film, der mich fürs Böse fasziniert hat und mir gezeigt hat, dass ambivalente Charaktere die spannendsten sind. Allgemein hat mich dieser Film damals extrem fasziniert. Er war spannend, intelligent und bot einiges zum nachdenken. Schade, dass die Fortsetzung so ein Murks war.

Ein anderes prägendes Erlebnis war die Erstsichtung von Der Pate. Ich war verstört, fasziniert und begeistert zugleich. Die Filme haben mir aufgezeigt, dass es auch großes Kino jenseits teurer Inszenierung und atemberaubender Effekte gab. Daraufhin habe ich mir natürlich alle möglichen anderen Klassiker ausgeliehen und arbeite bis heute fleissig verschiedenste Listen mit „Must-Sees“ ab.

Der Film, der mir das Tor zu bescheidenen Independent-Produktionen geöffnet hat war Das Lied von den zwei Pferden. Auch wenn ich unmittelbar nach dem Film nicht gezwungenermassen begeistert war, ließ ich mir erklären, dass die Stärken solcher Filme oftmals in der authentischen Ruhe, die sie ausstrahlen, liegen. Seither schaue ich mir öfter auch kleinere, unabhängige Filme an, wobei ich längst nicht alles gut finde, was von Kritikern als grosser Indie-Film angesehen wird.

Als Serie, die mich veränderte muss ich Prison Break nennen. Es war die erste Serie, die mich gebannt Nächte lang vor den kleinen Computer-Bildschirm riss. Die Geschichte war so spannend, dass ich die ersten drei Staffeln verschlang, und bei der vierten, Woche für Woche ungeduldig auf neue Folgen bzw. Untertitel wartete. Für mich war die Kunst der Cliffhanger bis dahin unbekannt und die Spannung teilweise unerträglich. Erst gegen Ende der vierten Staffel wurde mir klar, dass die Serie rund um Michael Scofield und seinen zu Unrecht inhaftierten Bruder, im Begriff war abzubauen. Der Spielfilm zum Abschluss, The Final Break hat mich dann sehr enttäuscht. Bei einem Rerun zwei Jahre später musste ich dann feststellen, dass bereits die dritte Staffel krass abgebaut hat. Bei den ersten beiden schaue ich aber immer wieder gerne mal rein.

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