Manche Schauspieler haben etwas, woran wir sie immer wieder erkennen. Sei es ein Hut, den sie in jedem Film tragen, obwohl er eigentlich nicht passt, sei es eine Rolle, die sie immer wieder spielen. Bei Mads Mikkelsen erwarte ich bei jedem Film, dass er Narben im Gesicht trägt oder irgendetwas in seinem Gesicht anders ist als normal.
Es scheint ein Markenzeichen des dänischen Schauspielers zu sein, innere Verletzungen nicht nur darstellerisch nach außen zu tragen, sondern ihre Spuren auch an seinem Körper sichtbar zu machen.
Der Mann mit dem markanten Gesicht, den auffallenden Wangenknochen, dem schmalen Mund und den durchdringenden Augen mag für viele nicht als klassische Schönheit gelten, in Dänemark allerdings wurde er zum “sexiest man” von mehreren Zeitungen des Landes gewählt.
Hier zeigt sich mal wieder, dass es nicht nur auf die äußeren, sondern auch die inneren Werte ankommt, die jemand ausstrahlt. Und davon hat Mads Mikkelsen einige, denn er ist trotz der Strenge in seinem Gesicht in der Lage, viele Rollen zu spielen und lässt sich bis dato nicht in eine Schubladen zwängen.
Auffallend für mich sind seine Narben, die er immer in stolzer Würde dem Zuschauer präsentiert. Als Le Chiffre in James Bond 007 – Casino Royale ist er der Bösewicht, der 007 (Daniel Craig) bei Pokern Paroli bietet. Hier ist er wirklich und wahrhaftig böse und präsentiert uns ein Foltermethode, die ihresgleichen sucht. Auffallend in seinem Gesicht ist das rechte Auge, bei dem die Pupille ausgebleicht ist, scheinbar tränt dieses deformierte Auge auch permanent. Vielleicht ist er auf dem Auge blind: Wir wissen es nicht, aber cool ist es allemal.
Mads Mikkelsen zeigt uns gern ein rechtes Augen, welches nicht mehr funktioniert. In Die drei Musketiere wird es von einem Augenklappe verdeckt, in Walhalla Rising fehlt es ganz. Auch sonst hält der Däne gern sein lädiertes Gesicht in die Kamera. In Adams Äpfel lässt er sich von einem Neo-Nazi verprügeln, der im die Nase bricht. Allerdings bringt ihn sogar ein Kopfschuss nicht um, sondern führt eher dazu, dass er Gott etwas anders sieht.
In Kampf der Titanen ziert ein Narbe quer über der Wange sein Gesicht, in Die Tür fließt sein Blut aus diversen Gesichtsverletzungen. Ach: Und weinen kann der Mann mit dem harten Gesichtszügen auch, wie wir in Nach der Hochzeit sehen konnten.
2011 erhielt Mads Mikkelsen, der ab dieser Woche mit Die Königin und der Leibarzt – A Royal Affair in Kino zu sehen ist, den Europäischen Filmpreis für seinen Beitrag zum Weltkino. In der Begründung hieß es: Er verkörpert immer wieder Figuren, die uns anziehen und zugleich das Fürchten lernen. Manche Schauspieler lernen uns das Fürchten, indem sie brutal und unbarmherzig zuschlagen, Mads Mikkelsen schafft dies mit den Narben in seinem Gesicht.
Was haltet ihr von Mads Mikkelsen und seinen Narben?