Die Schöne und das Biest - Fantheorie erklärt Verwandlung der Diener

06.10.2017 - 18:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Die Schöne und das Biest
Disney Pictures
Die Schöne und das Biest
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Eine Fantheorie will neue Erkenntnisse zu Disneys Realverfilmung von Die Schöne und das Biest gewonnen haben: Die Verwandlung der Diener könnte nach einem Muster abgelaufen sein.

Disneys Realverfilmung von Die Schöne und das Biest durch Bill Condon lockte dieses Jahr Zuschauer zu Scharen in die Kinos. Da der Film ungefähr 40 Minuten länger ist, als seine Zeichentrick-Vorlage Die Schöne und das Biest konnte er sich die Zeit nehmen, einige Szenen zu erweitern oder sogar völlig neu hinzufügen. So wurde unter anderem der Prolog der Geschichte, der im Original schlicht mithilfe von Buntglasfenstern erzählt wird, als volle Spielfilm-Sequenz eines rauschenden Balls umgesetzt. Als die mit Blumen handelnde Zauberin vom eitlen Prinzen abgewiesen wird, setzt in beiden Filmversionen seine Verwandlung zum Biest ein.

Was beide Schöne-und-das-Biest-Umsetzungen außerdem gemein haben, ist, dass der Zuschauer erst später von der Transformation der Diener in Haushaltsgegenstände erfährt: Herr von Unruh wird zur Uhr, Lumière zum Kerzenleuchter und so weiter. Wer diese Verwandlung bisher für einen recht willkürlichen Vorgang gehalten hat, könnte nun allerdings eines Besseren belehrt werden: Ein Fan auf Reddit  stellte unlängst nämlich die Theorie auf, dass die Angestellten des Schlosses in der Realverfilmung in genau den Gegenstand verwandelt wurden, den sie zuletzt benutzt hatten, bevor die Hexe erschien.

Die Schöne und das Biest: Ewan McGregor als Lumiere

Die Schöne und das Biest - Eine Verwandlung mit Methode

Tatsächlich ist diese Vermutung beim erneuten Anschauen von Die Schöne und das Biest nicht ganz von der Hand zu weisen, wenn wir den einzelnen Dienern und ihrer Verwandlung genauere Beachtung schenken: Während der Prinz (Dan Stevens) sich für den Ball schminken lässt, steht ein Bediensteter im Halbschatten und gemahnt ihn mit den Worten "Master, it's time" ("Herr, es ist Zeit") und mit dem Vorzeigen einer Taschenuhr zur Pünktlichkeit. Obwohl sein Gesicht zu diesem Zeitpunkt noch nicht offengelegt wird, ist an Ian McKellens unverkennbarer Stimme zu ersehen, dass es sich hier um Herrn von Unruh handelt - der später in eine Uhr verwandelt wird.

Die Schöne und das Biest: Herr von Unruhs Hand mit Uhr

Nach dem gleichen Prinzip geht es mit dem ebenfalls im off bleibenden Lumière weiter, dessen Hand auf einen Wink des Prinzen hin den Kerzenleuchter ergreift, um seinem Herren mit einem in der Stimme von Ewan McGregor vorgetragenen "Oui, Maître" ("Ja, Meister") mehr Licht zu spenden. Er wird später ebenjene Form des Kerzenhalters annehmen.

Die Schöne und das Biest: Lumières Arm(leuchter)

Kurz darauf, im Ballsaal, sitzt dann der Meister-Pianist Cadenza (Stanley Tucci) an seinem Cembalo und lässt die Finger über die Klaviertasten des Instruments fliegen, als das er die nächsten Jahre seines Lebens verbringen wird. Mit etwas gutem Willen lässt sich sogar die Transformation der Sängerin an seiner Seite (Audra McDonald) zum Kleiderschrank Madame Garderobe dadurch erklären, dass sie ein äußerst opulentes Kleid trägt. Der Schoßhund, der neben ihnen auf dem Beistell-Hocker sitzt und später ebendiese Form annimmt, setzt dem Ganzen dabei nur noch das i-Tüpfelchen auf.

Die Schöne und das Biest: Cadenza, Garderobe und Hund

Andere Diener wie Madame Pottine (Emma Thompson) und ihren Sohn Tassilo (Nathan Mack) sehen wir zwar ohne Teekanne oder Tasse in den Ballsaal stürmen und Staubwedel-Dienerin Plumette (Gugu Mbatha-Raw) ist gleich ganz abwesend, doch es ist nicht schwer, den Gedanken hier weiterzuspinnen und sich vorzustellen, dass sie gerade in einem anderen Winkel des Schlosses noch der Vorbereitung des Tees oder dem Entstauben von Möbeln nachgegangen sind.

Die Schöne und das Biest - Gegenstände mit dienlichen Charaktermerkmalen

Bisher war ich persönlich bei der Verwandlung der Dienerschaft in Disneys zwei Versionen von Die Schöne und das Biest immer davon ausgegangen, dass den verfluchten Menschen (und Tieren) einfach die Gegenstände zugeordnet wurden, deren Eigenschaften ihr Naturell am besten verkörperten. Demnach wäre es nur logisch, dass der pedantische und Regeln liebende Herr von Unruh zu einer Uhr wurde und der sich für ein besonders helles Licht haltende Frauenschwarm Lumière zu einem ganz buchstäblichen Armleuchter. Madame Pottine wäre als offenes Ohr und Mutti-Figur immer mit einem Tee zur Stelle und so weiter.

Die Schöne und das Biest: Ein zurückverwandelter Ian McKellen als Herr von Unruh

Aber es spricht ja auch nichts dagegen, dass beide Deutungsweisen - die Charakterverwandlung und die Verwandlung durch die letzte Berührung - greifen können. Und selbst wenn Disney in seiner Live-Action-Verfilmung von Die Schöne und das Biest die jeweiligen Gegenstände nur als Foreshadowing benutzt hat, um auf ihr späteres Schicksal hinzuweisen, ist es dennoch eine Theorie, die es sich lohnt, einmal durch den Kopf gehen zu lassen.

Sind euch beim Schauen von Die Schöne und das Biest die Querverweise zwischen den Dienern und ihren Gegenständen aufgefallen?

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