Gewinnt Interstellar wegen ungewöhnlichem Ton den Oscar?

28.11.2014 - 19:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Bild zu Gewinnt Interstellar wegen ungewöhnlichem Ton den Oscar?Oscar/Warner Bros.
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Dröhnende Triebwerke, flüsternde Menschen und schallender Orgelsound. Interstellar wartet nicht nur mit beeindruckenden Bildern auf, sondern fasziniert auch mit einem außergewöhnlichem akustischen Erlebnis. Die Chance auf einen Oscar für Hans Zimmer?

Das Weltall - Reich unendlicher Weiten und eigentlich trostloser Stille. Diesen Umstand nutzte Christopher Nolan geschickt, um in Interstellar einen starken Kontrast zwischen der allumfassenden Lautlosigkeit und der brachialen Lautstärke des Soundtracks zu erzeugen. Aber nicht nur jenseits unserer Galaxie finden die prägnanten Orgeltöne stilistische Anwendung, auch auf der guten alten Erde sorgte der britische Regisseur mit seiner gewagten Abmischung für reichlich Diskussionsstoff (wir berichteten). Im Nachhinein könnte sich diese Entscheidung allerdings als das Quäntchen Einzigartigkeit herausstellen, welches Hans Zimmer den zweiten Oscar - nach der Auszeichnung für Der König der Löwen - seiner langen Karriere beschert.

Mehr: Interstellar - Ein Astrophysiker erklärt euch das Ende

Gerade während des ersten Wochenendes, nachdem der Film in den Kinos gestartet ist, häuften sich die Beschwerden der Zuschauer über die angeblich misslungene Abmischung des Sounds. Die Dialoge wären viel zu leise geraten, während der bombastische Soundtrack mit ordentlich Druck um die empfindlichen Ohren des Publikums geblasen wurde. Später bestätigte allerdings Christopher Nolan in einem Interview mit dem Hollywood Reporter , dass die Abmischung der verschiedenen Tonelemente durchaus bewusst in dieser speziellen Form vorgenommen wurde, um den experimentellen Charakter des Sci-Fi-Streifens zu unterstreichen und bestimmte Geschehnisse buchstäblich zu betonen. Desweiteren schmeichelt Nolan mit diesem Entschluss auch Star-Komponists Hans Zimmer - der für Interstellar fleißig in die Orgeltasten gehauen hat - und räumte dem Soundtrack so an einigen Stellen einen höheren Stellenwert ein, als den Dialogen. Vielleicht der entscheidende Vorteil im hart umkämpften Rennen um den begehrten Goldjungen.

Während der deutsche Komponist also realistische Chancen hat, zumindest für den Oscar nominiert zu werden, haben auch andere Künstler in diesem Kinojahr wieder bewiesen, dass sie ordentlich Rhythmus im Blut haben. So können sich wohl unter anderem auch Jóhann Jóhannsson (Die Entdeckung der Unendlichkeit), Alexandre Desplat (Unbroken, The Imitation Game) und Antonio Sanchez (Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) berechtigte Hoffnungen auf eine Auszeichnung machen. (via Hollywood Reporter )

Die Oscar-Nominierungen werden am 15. Januar 2015 bekannt gegeben, die Verleihung selbst findet dann am 22. Februar 2015 in der Filmhauptstadt Los Angeles statt.

Hat sich Hans Zimmer seinen zweiten Oscar mit Interstellar verdient?

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