Mein Schauspieler des Jahres - Michael Fassbender

22.12.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Mein Schauspieler des Jahres - Michael Fassbender
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Er ist es wieder geworden: Schon im letzten Jahr war Michael Fassbender der Star des Jahres für Malte. In diesem Jahr ist er es für mich, denn immerhin zeigt der Mann in drei Filmen hervorragende Leistungen.

Eigentlich wollte ich nicht Michael Fassbender zu meinem Schauspieler des Kinojahres 2012 küren, weil er schon im letzten Jahr diese Position für Malte inne hatte und auch sonst schon so viel über ihn geschrieben wurde. Aber als ich mir die Kinofilme des Jahres, die ich gesehen habe, nochmals in Erinnerung rief, blieb mir einfach nichts anderes übrig: Michael Fassbender war in diesem Jahr der Schauspieler, an dessen Performance ich mich auch noch Jahre später erinnern werde. Also: Falls ihr schon zu viel über den deutsch-irischen Darsteller gelesen habt, dann blättert einfach weiter. Allen seien auf alle Fälle seine Filme des Jahres empfohlen: Shame (01.03.2012), Haywire (08.03.2012) und Prometheus – Dunkle Zeichen (09.08.2012).

Mit Hunger, der Geschichte des inhaftierten IRA-Terroristen Bobby Sands, fiel Michael Fassbender erstmals 2008 einer größeren Kinogemeinde auf. Regisseur Steve McQueen zeigt in seinem Regie-Debüt eindrucksvoll, wie der Körper unter einem Hungerstreik leidet, wie er zur letzten autonomen Zufluchtstätte wird, wie er nach und nach verschwindet und er findet in Michael Fassbender einen genialen Darsteller, der seinem Körper extreme Grenzerfahrungen zumutet. Die beiden Künstler arbeiteten auch in Shame zusammen. Hier geht es um einen Sexsüchtigen und wieder zeigt Michael Fassbender vollen Körpereinsatz. Mit seiner Mimik, seinen kleinen Gesten gibt er der Person, die sich langsam in ihrem Leben verliert, eine Präsenz, die so manche Schwächen des Films vergessen macht.

In Haywire unter der Regie von Steven Soderbergh ist sein Auftritt zwar kurz, aber unvergesslich. Mit der Hauptfigur Mallory (Gina Carano), die genauso wie er ein für mörderische Geheimaufträge ausgebildeter Special Agent ist, liefert er sich ein brillantes Katz-und-Mausspiel. Michael Fassbender ist nicht gerade der Haudrauf-Schauspieler, aber in Haywire zeigt er, dass er auch die Fäuste schwingen kann.

Unübertroffen ist aber seine Leistung in Prometheus unter der Regie von Ridley Scott. Große Vorbilder hatte er als Android: Ian Holm, Lance Henriksen und Winona Ryder haben bereits im Alien-Universum einen Androiden verkörpert. Hinter der schönen Fassade des Androiden David verbirgt sich eine Unberechenbarkeit, die ihresgleichen sucht. Er wirkt beängstigender als alle humanoiden Roboter vor ihm, da er trotz allen Beteuerungen seinerseits eigene Interessen verfolgt und dafür auch so manche Intrige spinnt. Er scheint menschlicher als je zuvor, mit all den negativen Effekten, die die Menschlichkeit so mit sich bringt.

Der Mann ist ein Workaholic, wir werden ihn in den nächsten Jahren definitiv weiter auf der Leinwand sehen. Als Magneto taucht er vielleicht noch einmal auf, auch Steve McQueen arbeitet bereits an seinem dritten Film mit Michael Fassbender und vielleicht stimmt ja das Gerücht, er werde der neue James Bond. Können dürfte er es: die Balance halten zwischen Arthouse und Blockbuster-Franchise, zwischen pointierten Dialogen und körperlichem Spiel, zwischen Komik und Action. Michael Fassbender: mein Schauspieler des Kinojahres 2012.

Was haltet ihr von Michael Fassbender? Und wer überzeugte euch in diesem Jahr?

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