Side Effects - Soderberghs zünftiges Thriller-Vergnügen

20.04.2015 - 17:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Side EffectsSenator/Central
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Steven Soderbergh hat seine Karriere als Kino-Regisseur auf Eis gelegt. Sein (bislang) vorletzter Film Side Effects ist heute Abend im ZDF zu sehen.

Auf den ersten Blick scheint Side Effects von Steven Soderbergh so eine Art Traffic - Macht des Kartells oder Erin Brockovich im Pharma-Milieu zu sein. Das Leben einer jungen Frau (Rooney Mara) gerät endgültig aus den Fugen, als sie in den Kreislauf verschriebener Medikamente gerät. Was zunächst gegen eine Depression helfen soll, führt zu fatalen Nebenwirkungen. Nach und nach zeigt sich, wie umfassend und gewissenlos das Geschäft mit Stimmungsaufhellern und Beruhigungsmitteln ist, die im Alltag längst verankert sind. Mittendrin ein Psychiater (Jude Law; Schmier-Level 6/10), der daran kräftig mitverdient.

So weit, so seriös. Das Schöne an Side Effects ist nun, dass Soderbergh und Drehbuchautor Scott Z. Burns uns etwa im Vergleich zum ultra-nüchternen Pandemie-Thriller Contagion (2011) geschickt auf eine falsche Fährte locken. Im Endeffekt ist Side Effects nämlich wie ein filmisches Sechs-Gänge-Menü nach 40-tägiger Fastenzeit. Durchaus an der Malaise des alltäglichen Medikamentenmissbrauchs interessiert, verlegt sich das Drehbuch recht schnell auf einen bitterbösen Film noir, in dem jeder gleichzeitig Täter und Opfer, vor allem aber durchtrieben bis zum Gehtnichtmehr ist. Allen voran Rooney Mara, die hier wie eine Kreuzung aus Winona Ryder und Barbara Stanwyck agiert. Dagegen ist Magic Mike ein züchtiger Pfadfinderausflug.

Heute im TV: Side Effects (2013)
Wann: 22:15 Uhr
Wo: ZDF

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