Als Dolmetscherin arbeitet Silvia Broome bei den Vereinten Nationen in New York. Nach einem Arbeitstag kehrt sie noch einmal in das Hauptgebäude zurück, um persönliche Sachen abzuholen. Dabei bekommt sie zufällig ein Gespräch mit, in welchem die Ermordung des bald vor den Vereinten Nationen sprechenden Staatschef Dr. Zuwanie geplant wird. Zuwanie ist Oberhaupt des afrikanischen Staates Matobo, der zuerst als Befreier des Landes gefeiert wurde, sich dann aber allmählich zum Tyrannen wandelte und viele Landsleute auf dem Gewissen hat. Dafür soll ihm ein Verfahren vor dem Internationalen Strafgerichtshof drohen. Als Broome dem Secret Service von den Plänen berichtet, gerät sie selbst auf die Abschussliste der vermeintlichen Terroristen. Daher beginnt Agent Tobin Keller zu ermitteln. Doch zunehmend stößt er auf Ungereimtheiten. Eine davon ist die Tatsache, dass Broome aus eben dem Land Matobo kommt und ihre Familie bei einem Anschlag von Zuwanies Truppen verloren hat. Ist sie vielleicht doch gar nicht so unschuldig?
Die Dolmetscherin war der letzte Spielfilm von Sydney Pollack, der im Mai 2008 in Los Angeles verstarb. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Die drei Tage des Condor, Tootsie, Die Firma und Jenseits von Afrika. Um in den Gebäuden der Vereinten Nationen drehen zu dürfen, überzeugte Pollack den damaligen Generalsekretär, Kofi Annan, persönlich, indem er Die Dolmetscherin als Film für Diplomatie und gegen Gewalt präsentierte. Das Land Matobo und der dortige Dialekt Ku sind frei erfunden, um die politische Brisanz des Films nicht direkt auf ein afrikanisches Land zu beziehen. Als Protagonisten agieren die Oscar-Preisträger Nicole Kidman als Dolmetscherin und Sean Penn als Agent Keller. Das berühmte Zitat – „Ihr glaubt wohl, bei einer Lüge nicht erwischt zu werden, sei dasselbe, wie die Wahrheit zu sagen“, welches in Die Dolmetscherin vorkommt, verwendete Pollack bereits in Die drei Tage des Condor mit Robert Redford.
Was? Die Dolmetscherin
Wann? 20:15 Uhr
Wo? Arte