Was sagen die Kritiker zu ... Knight of Cups?

10.09.2015 - 08:50 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Christian Bale in Knight of CupsStudiocanal
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Nachdem der Film bereits bei der Berlinale lief, kommt Terrence Malicks Knight of Cups mit Christian Bale nun auch regulär in unsere Kinos. Wir haben uns deshalb die Kritikerstimmen etwas näher angeguckt.

Terrence Malicks neuster Film Knight of Cups mit Christian Bale und Natalie Portman lief bereits im Februar bei der diesjährigen Berlinale und startet diese Woche nun regulär in unseren Kinos. Bereits während des Festivals berichtete unser User-Blogger Stefan Ishii, dass Malick zurück ist. Matthias schrieb über Malicks Film in Verloren im Puls urbaner Leere und auch in unserem Berlinale-Tagebuch von Jenny erfuhren wir mehr über das Drama. Jetzt haben wir uns umgehört, was denn die Kritiker zu dem 'alten' Kino-Neustart sagen und für euch die harten Fakten auf moviepilot gesammelt.

Hier die harten Fakten zu Knight of Cups:

82 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 5,6
13 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,2
28 Kommentare und 12 Kritiken
1 x Lieblingsfilm und 3 x Hassfilm
1013 haben den Film vorgemerkt und 5 sind uninteressiert

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Knight of Cups:

Todd McCarthy vom Hollywood Reporter  meint, die Charaktere könnten nicht an die Bilder heranreichen:

Die Kehrseite des Ganzen ist ein Gefühl der Wiederholung und - nach einer Weile - Seichtheit, weil das schiere Gewicht der atmosphärischen, ätherischen Bilder nicht eingeholt werden kann von Komplexität, Tiefe oder Entwicklung der Charaktere.

Für den Guardian  schreibt Peter Bradshaw über die Redundanz von Malicks Bilder:

Aber sein Stil stagniert in Eigenart, Klischees und Selbsparodie. Wo er einst seine transzendente visuelle Sprache nutzte, um die Hochburgen Amerikas zu beschwören, ist dieser bildliche Ausdruck nun entblößt, indem er ihn auf die ermüdete Traumfabrik LA anwendet, wo ein Drehbuchschreiber, gespielt von Christian Bale, etwas durchmacht, was die uninteressanteste spirituelle Krise der Geschichte sein muss.

Jessica Kiang von Indiewire  hingegen ist dem Film gut gesinnt und vor allem von Cate Blanchett begeistert:

Manchmal, jedoch, blitzt das echte Leben durch. Blanchett hat wenig Screentime (...), aber in ihren wenigen Szenen ist sie ein Schock an Realismus, eine echte Frau inmitten so vieler Musen.

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Knight of Cups:

In der Wiener Zeitung  jedoch bemängelt Alexandra Zawia die Oberflächlichkeit:

Mit "Knight of Cups" wiederholt Malick bereits zum zweiten Mal, was sich in "Tree of Life" noch als genial, ein wenig größenwahnsinnig und jedenfalls innovativ ausnahm: unter anderem ein immersiver Bilderstrom banaler Weisheiten, in dem Frauen, konsequent reduziert auf ihre makellose Schönheit, die mystifizierte, gleichzeitig völlig hohle Fussnote bleiben, die exakt jene Oberflächlichkeit stützt, die Bale hier thematisiert sieht, die der Film jedoch an keiner Stelle subvertiert.

Lukas Foerster von Perlentaucher  hingegen fühlt sich wohl beim Film:

Es geht nicht darum, was am Ende der Reise steht, sondern um das, was unterwegs abfällt. Es zeigt sich noch mit jedem neuen Film, dass Malicks Sinnsuche gerade nicht in die vergeistigte Einsamkeit des Autorenfilmersubjekts führen, sondern ganz im Gegenteil hinaus ins Chaos der Welt.

Und Janis El-Bira findet eine bedeutungsvolle Sinnsuche bei Filmgazette :

Sinnsuche, das buchstabiert "Knight of Cups" wie kein Malick-Film zuvor, bedeutet auch immer wieder das In-Kauf-Nehmen von Sinnzerstäubung, Sinn-Aufschub. So wird der Strand, der am Ende von "The Tree of Life" die Toten in der leiblichen Auferstehung final zusammenführte, hier in einer Szene wieder von den Lebenden erobert. Sie baden, sonnen sich und schwimmen hinaus.

Fazit zu Knight of Cups:
Die Kritiker sind sich uneinig, doch eines ist eindeutig: Wen Terrence Malick bisher begeistern konnte, der findet sich auch bei der Sinnsuche von Christian Bale in Knight of Cups zurecht samt Voice-Over, Hollywoodglanz und tänzelnden Frauen. Jene, die sich den Bildern von Malick noch nie mit voller Überzeugung hingeben konnten, scheinen nun noch stärker zu betonen, dass unter der Oberfläche eben jenes polierten Bilderrauschs rein gar nichts mehr vorzufinden sei.

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