Die besten geistreichen Filme der 2000er aus Deutschland
- Tango imSchnee?12Drama von Gabi Kubach mit Ursela Monn und Wolfgang Winkler.
Ella führt als Gattin des Bürgermeisters einer Kleinstadtidylle ein etabliertes, gutbürgerliches Leben. Sie hat sich und ihren Alltag ganz auf ihren Mann Manfred, ihre Töchter und ganz besonders auf ihre gehbehinderte Enkelin Lili eingerichtet. Zu Ellas 60. Geburtstag hat sich Lili eine besondere Überraschung einfallen lassen: Lili hat in Großmutters Vergangenheit gegraben und herausgefunden, dass Ella in jungen Jahren eine leidenschaftliche Tangotänzerin war. Sie hat Ellas ehemaligen Tanzpartner Franz ausfindig gemacht und eingeladen. Was Lili nicht weiß ist, dass Franz auch Ellas erste Liebe war. Sie hatte sich nach einem Vertrauensbruch des damals flatterhaften Franz getrennt und seit 40 Jahren keinen Kontakt mehr. Das Wiedersehen löst bei Ella völlig unerwartete Gefühle aus: Die Liebe flammt wieder auf. Wie wäre ihr Leben verlaufen, wäre sie damals ihrer Leidenschaft gefolgt? Und hat sich Franz wirklich geändert oder wird er sie wieder enttäuschen? Will sie Manfred und ihr bisheriges Leben mit ihrer Familie für die Chance auf die neue alte Liebe aufgeben?
- Wohin mitVater??11Drama von Tim Trageser mit Hans-Jochen Wagner und Anna Loos.
Die Mutter von Susanne und Thomas ist plötzlich verstorben. Die Beiden Fragen sich nun: "Wohin mit Vater?" Denn Michaels Beine wollen nicht mehr ihre Arbeit verrichten, aber er ist noch geistig fit. Wer soll die Pflege übernehmen? Wer soll die ganzen Kosten tragen? Dies sind die Fragen, die die beiden Geschwister beantworten müssen.
- KennzeichenKohl?1Dokumentarfilm von Jean Boué.
Der Fotograf und Filmemacher Burkhard von Harder kommt über die Biographie „Ich wollte Deutschlands Einheit“, von Helmut Kohl auf die Idee, für ein Buch Namensvetter von Helmut Kohl zu suchen und zu fotografieren. Er findet um die 100 und verschickt Einwegkameras, mit der Bitte sich selbst aufzunehmen. Mit 16 Protagonisten nimmt er schließlich engeren Kontakt auf. Er lädt den Regisseur Jean Boué ein, gemeinsam auf dieser Basis ein Konzept für einen Film zu entwickeln, der quer durch Deutschland führt, irgendwo zwischen blühenden Landschaften und verlustig gegangenen Visionen. Sechs der Männer, im Alter zwischen 36 und 85, werden im Film portraitiert. In Interviews und anhand von Gegenständen und Orten werden sie zu ihrem Schicksal seit 1989 befragt. Wie die Wende ihr Leben verändert hat, wie es ihrer Familie ergangen ist, wie sehen die Ostler den Westen und umgekehrt.
- Asterix und Co. - Die Comicwelten des AlbertUderzo?6Dokumentarfilm von Jo Müller mit Albert Uderzo.
Eine interessante Dokumentation über den Cmiczeichner Uderzo und sein Leben. Man erlebt der Künstler in seinem haus und bei der Arbeit und erfährt das ein oder andere interessante Geheimnis, privat und beruflich.
- Schattenzeit5.96.3273Dokumentarfilm von Gregor Theus.
Für Olaf, Mona und Maria ist lange schon die Schattenzeit angebrochen: Sie leiden seit Jahren an schweren Depressionen. Die Krankheit hat ihnen jeden Lebensmut genommen. Auf unvergleichlich einfühlsame Weise werden die wahren Emotionen dieser sonst oft nur schwer zu greifenden Erkrankung für den Zuschauer nachvollziehbar. Schattenzeit ist ein Film über Hoffnung, die Abgründe des Lebens und die brutale Härte einer Krankheit.
- Ruhr7.77.3165Dokumentarfilm von James Benning.
Ruhr ist eine Dokumentation über das Ruhrgebiet. Verantwortlich für Regie, Drehbuch, Kamera und Schnitt ist der amerikanische Künstler James Benning. Der 120 Minütige Film besteht aus nur sieben Einstellungen.
- Die roteJacke6.891Drama von Florian Baxmeyer mit Nikola Jankovic und Ulrich Noethen.
Nach dem Tod seines Sohnes wirft Vater Walter dessen rote Jacke weg. Mit einem Hilfstransport gelangt die Jacke in das umkämpfte Sarajevo, wo sie der kleine Nikola klaut. Die rote Jacke wird zum treuen Begleiter auf der Flucht des Jungen vor dem Krieg.
- Ruhelos6.3382Drama von Patrice Chéreau mit Romain Duris und Charlotte Gainsbourg.
Daniel, ein Mann Mitte 30, wird regelmäßig von einem ihm unbekannten Stalker, der sogar in seine Wohnung eindringt, verfolgt. Dies und die Überlegung, dass seine hübsche Freundin Sonia ihn vielleicht nicht wirklich lieben könnte, macht Daniel unsicher und aggressiv, was vor allem der Fremde zu spüren bekommt. Allerdings hält das diesen nicht davon ab, Daniel weiterhin zu verfolgen.
- Fliegen undEngel?62Biopic von Niels Bolbrinker und Kerstin Stutterheim mit Ilya Kabakov und Emilia Kabakov.
Ilya Kabakov zählt weltweit zu den bedeutendsten zeitgenössischen bildenden Künstlern. Es gibt praktisch kein wichtiges Museum der Gegenwartskunst, das nicht wenigstens eine Installation von Kabakov zeigt. Seit Jahrzehnten schafft er mit seinen Werken eine phantastische Welt, die einen Kontrapunkt zur brutalen Realität und ihren vielen gescheiterten Visionen darstellt. Unbekannte, die in Schränken hocken oder hinter verschlossenen Türen singen, skurrile Erfinder, traumverlorene Weltflüchtler, verzweifelt Meditierende; Fliegen und Engel bevölkern das Werk von Kabakov, und sie stehen für die miserable, schmuddelige Alltagsrealität einerseits und für die Vision eines besseren, humanen Lebens andererseits, mag diese auch zumeist in eine sanfte Ironie getaucht sein. Kabakov ist einer der letzten grossen Utopisten, der mit desillusioniertem Blick auf das 20. Jahrhundert und dessen Trümmer schaut und dennoch in unseren Zeiten der pessimistischen Stagnation mit menschlicher Wärme und einer ausgeprägten Einbildungskraft in der Lage ist, sich andere Welten vorzustellen. Der Film erzählt diese Geschichten, zu denen auch die Geschichte von Kabakov selbst gehört, und macht sich mit ihm und seinen Protagonisten auf den Weg in eine lichte Zukunft.
- Die Stille der Unschuld - Der Künstler GottfriedHelnwein?92Dokumentarfilm von Claudia Schmid mit Gottfried Helnwein.
Gottfried Helnwein ist ein Künstler klarer Aussagen, ungezügelt und eigenwillig. Mit seinen hyperrealistischen Darstellungen gequälter Mädchen aus den 70er Jahren bis hin zu den Malereien und Fotografien von heute konfrontiert er uns mit den dunklen Seiten menschlicher Natur. Still aber schonungslos führt er die Leidensfähigkeit des Menschen am Schicksal des unschuldigen Kindes vor Augen und macht den Betrachter zum Mitwissenden und Mittäter bei Verletzung und Misshandlung. Nicht umsonst ist Helnwein einer der weltweit bekanntesten und zugleich umstrittensten deutschsprachigen Künstler der Nachkriegszeit. Helnwein ist ein politisch denkender Künstler, der das gegenwärtige und historische Weltgeschehen analysiert und auch dort die Strukturen von Macht und Gewalt offenlegt. Zeitlebens hat er sich mit den perfiden Mechanismen der NS-Zeit auseinandergesetzt. Seine Bilder sind ein andauernder Appell gegen das kollektive Verdrängen und Vergessen.
- TeenageResponse7.761Dokumentarfilm von Eleni Ampelakiotou.
"Alles in Plastik gepackt, alles abwaschbar", so sieht Anton das kontrollierte Leben der Erwachsenen. Er ist einer von 13 Berliner Jugendlichen, die der Kritik an ihrer Generation ihre eigenen Geschichten und Gedanken entgegensetzen. In "Teenage Response" zeichnet die Regisseurin Eleni Ampelakiotou unverfälschte Porträts von Heranwachsenden. Sanft, angriffslustig, ernst und poetisch schildern die Jugendlichen ihre Erlebnisse in der Familie, unter Freunden, in der Schule und in der Liebe. Fakten wie Alter, Abschluss oder Ausbildung interessieren nicht, es geht um das Innere der jungen Menschen. Der Film durchwebt ihre Erzählungen mit eindringlicher Musik, Licht- und Rauminstallationen, die ihre starken Charaktere widerspiegeln.
- Ballada?4Dokumentarfilm von Andreas Maus.
In der Dokumentation Ballada zeigt Regisseur Andreas Maus die russische Liebe zu einem Auto. Der Lada, russisch für „die Geliebte“, ist nicht einfach nur ein Auto. Für die Protagonisten der Dokumentation ist es ein beseeltes Objekt, ein lebendiges Wesen mit dem man seine Zeit verbringt, eben – eine Geliebte. Taxifahrer Murad, die Polizisten Oleg und Vladimir, das Ehepaar Maxim und Tatjana und der alte Einsiedler Michail führen alle völlig unterschiedliche Leben, sind jedoch durch ihre Liebe zum Lada verbunden. Ihre Erzählungen führen durch den Film und zeigen Menschen, die von den Veränderungen der letzten Jahrzehnte an den Rand der Gesellschaft gespült wurden.
- The Sound after theStorm?52Dokumentarfilm von Patrik Soergel und Ryan Fenson-Hood mit Lillian Boutté und Armand “Sheik" Richardson.
Drei Jahre nach dem Hurrikan Katrina ist New Orleans noch immer eine Geisterstadt. Die berühmte Sängerin Lillian Boutté, „Jazz-Botschafterin von New Orleans“ in der direkten Nachfolge von Louis Armstrong, der Klarinettist Dr. Michael White, die junge Musikgruppe “The Next Generation Brass Band“ und der Fotograf Armand “Sheik” Richardson kämpfen mit Noten gegen die Not, die der Hurrikan verursacht hat, gegen die andauernde Vernachlässigung der Opfer und für den Erhalt der Jazzkultur. The Sound After The Storm begleitet Lillian Boutté, die seit über 25 Jahren in Deutschland lebt, mit ihren Weggefährten auf Konzerten in Europa und in ihrer Heimatstadt New Orleans – und erzählt, wie der Jazz die Macht entfaltet, die Krise zu überwinden.
- Hochburg derSünden?51Dokumentarfilm von Thomas Lauterbach mit Aysel Kilic.
Aysel ist gläubige Muslima und lebt seit vielen Jahren ein wohl behütetes Leben als Hausfrau und Mutter in der schwäbischen Provinz. Als sie erfährt, dass am Stuttgarter Staatstheater türkische Laiendarstellerinnen für die Tragödie "Medea" gesucht werden, sieht sie die Chance ihrer Langeweile zu entfliehen und bewirbt sich. Was sich am Anfang nach ein wenig Abwechslung anhört, stellt Aysels Weltbild bald auf eine harte Probe. Der Regisseur Volker Lösch will die Narrenfreiheit des Theaters nutzen, um in die teils sehr verschlossene Welt der muslimischen Frauen vorzudringen. Während der Entstehung des Stücks wird Aysel so mit den tragischen Lebensgeschichten anderer muslimischer Frauen konfrontiert, die sie bisher nur von Hörensagen kannte. Als einzige Kopftuchträgerin muss sie ihre Werte und ihren Lebensstil gegenüber moderneren Türkinnen verteidigen. Zerrissen zwischen der Sehnsucht nach Freiheit und der eigenen Tradition, gerät Aysel in einen Glaubenskonflikt und wird gezwungen, ihr eigenes Leben zu hinterfragen. Aysel beginnt zu kämpfen, gegen Klischees, gegen die "Sittenlosigkeit" am Theater und zuletzt gegen sich selbst.
- Das Schreiben und dasSchweigen?111Dokumentarfilm von Carmen Tartarotti mit Friederike Mayröcker.
Friederike Mayröcker ist keine Protagonistin, die den Mediengesetzen gehorcht. Im Lichte ihrer Aura kollabieren viele Kategorien. Deshalb ist der Film auch kein klassisches Portrait. Das Schreiben und das Schweigen führt den Zuschauer auf subtile und poetische Art und Weise in die Nähe des Mayröckerschen Schreiblebens, das zunächst fremd erscheint. Man sieht das Andere und ist versucht zu fragen, was für ein Leben führt diese Frau, worauf kommt es ihr an? Aber die Frage kommt an uns zurück. In diesem Spannungsfeld entsteht eine leise Provokation, die eine tiefe menschliche Erfahrung freisetzt.
- Die Helden vonBern6.17.366Sportfilm von Florian Plag und Martin Seibert.
1954 reist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft als absoluter Außenseiter zur Weltmeisterschaft in die Schweiz. Durch Sepp Herbergers taktische Meisterleistungen und einer überragenden Form der Elf um Kapitän Fritz Walter erreicht das deutsche Team das Endspiel. Dort müssen sie sich mit den seit vier Jahren ungeschlagenen Ungarn messen. Das legendäre Finalspiel ist Gegenstand des zehnminütigen Animationsfilms "Die Helden von Bern", der dieses historische Ereignis aus einer bisher einzigartigen Sichtweise betrachtet. Begleitet durch den mitreißenden Originalkommentar von Herbert Zimmermann bekommt der Zuschauer hier keine gewöhnlichen Fußballspieler zu sehen.
- Momo4.781Klassischer Zeichentrickfilm von Enzo D'Alò mit Victoria Frenz und Nora Friedrich.
In der Zeichentrick-Romanverfilmung Momo, nach dem Buch vom Michael Ende, versucht ein Mädchen die Welt vor den Grauen Herren zu retten, den den Menschen die Zeit stehlen wollen.
- BerlinBabylon6.84.7171Dokumentarfilm von Hubertus Siegert.
Die Doku Berlin Babylon beobachtet, wie radikal sich die deutsche Metropole seit dem Mauerfall städtebaulich verändert.
- Havanna miamor5.91Dokumentarfilm von Uli Gaulke.
Jeden Abend versammeln sich die Bewohner Havannas vor ihren Fernsehgeräten, um in die Welt der Telenovelas einzutauchen. Doch immer öfter können die altersschwachen Linzenzgeräte den Wunsch nach Zerstreuung nicht mehr erfüllen. Havanna Mi Amor erzählt vom Kampf um die letzten Bilder und vom Alltag zwischen den Folgen dieser Endlosserien. Eine Hommage an die Liebe, alte Fernseher und eine der schönsten Städte dieser Welt.
- Der großeAusverkauf7.18.2564Dokumentarfilm von Florian Opitz mit Joseph Stiglitz und Bongani Lubisi.
Regisseur Florian Opitz erzählt in einfühlsamen Porträts von Menschen aus verschiedenen Kontinenten, die von den oft inhumanen und fehlgeleiteten Versuchen, das Wirtschaftswachstum zu steigern, unmittelbar betroffen sind und sich auf ihre ganz persönliche Art und Weise dagegen zur Wehr setzen. "Der grosse Ausverkauf" gewährt einen Einblick in das philippinische Gesundheitssystem, die Stromversorgung in den Townships von Südafrika, den Bahnverkehr in Großbritannien und der Wasserversorgung in Bolivien. Doch auch "die andere Seite" kommt zu Wort. Vertreter der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds, die Privatisierungen befürworten und für die Lösung aller wirtschaftlichen Probleme halten. Professor Joseph E. Stiglitz, ehemaliger Chefökonom der Weltbank und Nobelpreisträger für Wirtschaftwissenschaften, kennt beide Welten. Er verließ die Schaltstellen der Weltwirtschaft und kämpft seither gegen neoliberale Glaubenssätze. In "Der grosse Ausverkauf" macht er auf einprägsame Art deutlich, woher das Dogma der Privatisierung kommt und wer davon profitiert. Trotz der geografischen Ferne dieser Porträts sind die Parallelen zu den wirtschaftspolitischen Entwicklungen in Deutschland eindeutig und machen das Thema Privatisierung auch für uns relevant.
- Helden066.59.892Sportfilm von Florian Plag und Martin Seibert.
Die Macher der "Helden von Bern" setzen noch einen drauf! Über 1000 LEGO-Figuren im Stadion sorgen für eine phänomenale Stimmung beim fiktiven WM-Finale 2006 zwischen der Deutschen Nationalelf und einer Auswahl von Weltfußballern. Dabei zeigen die LEGO-Doubles von Ronaldinho, Zidane, Beckham, Ballack, Kahn und vielen anderen Stars ihr ganzes Können. Angriff auf die Lachmuskeln: In der Halbzeit kommentieren Gerhard Delling und Günther Netzer, dazu gibt es Interviews mit Franz Beckenbauer, Rudi Völler, Giovanni Trappatoni u.a., vertont vom Stimmenimitator und Satire-Künstler Hans-Jürgen Schupp. Und natürlich fällt Gerhard Meyer-Vorfelder besoffen vom Stuhl. Für die Animation wurden in mehrwöchiger Arbeit über 30 kg LEGO verbaut. Motion-Control Kamerafahrten sorgen für absolut realisitsche Bewegungsabläufe. Atemberaubende Torszenen und ein dramatischer Spielverlauf machen diesen Film zu einem unvergesslichen Erlebnis.
- ForgettingDad5.87.3173Dokumentarfilm von Rick Minnich und Matt Sweetwood.
Drei Tage nach einem scheinbar harmlosen Autounfall verliert ein 45 Jahre alter Mann für immer sein Gedächtnis: Diagnose Amnesie. Von nun an nennt er sich "New Richard" und fängt ein neues Leben an, mit einer neuen Frau, weit weg von seiner früheren Familie. Viele Jahre später kehrt sein ältester Sohn mit einer Kamera zurück, um zu erfahren, weshalb sein Vater das Gedächtnis niemals wieder erlangte und öffnet die tiefen Wunden seiner Familie.
- Das Zimmer imSpiegel4.67.7136Drama von Rudi Gaul mit Kirstin Fischer und Eva Wittenzellner.
Die Jüdin Luisa wird während des 2. Weltkriegs von ihrem deutschen Ehemann in einer leerstehenden Münchner Dachgeschosswohnung vor dem nationalsozialistischen Terror versteckt. Ausgegrenzt von der Gesellschaft, eingeschlossen auf engstem Raum, wird nach dem Verschwinden von Luisas Mann die Schauspielerin und Widerstandskämpferin Judith bald zu ihrem einzigen menschlichen Kontakt. Sie begleitet Luisa auf eine geheimnisvolle Reise aus der brutalen Wirklichkeit in eine poetische Welt der Sehnsüchte und Abenteuer...
- LaBohème67.5207Musikfilm von Robert Dornhelm mit Anna Netrebko und Rolando Villazón.
Mitte des 18. Jahrhunderts leben vier Künstlerfreunde in einer armseligen Mansarde in Paris. Der schwärmerische Dichter Rodolfo, der temperamentvolle Ma ler Marcello, der fröhliche Musiker Schaunard und der abgeklärte, etwas brummige Philosoph Colline sind typische Bohemiens, die keinen Pfennig Geld, aber Lebenshunger haben. Am Weihnachtsabend beschließen die Vier, in ihrem Stammcafe Momus zu feiern und verlassen fröhlich ihre Wohnung. Nur Rodolfo bleibt zurück, um noch ein wenig zu lesen. Da klopft plötzlich die bildschöne, sehr kranke Nachbarin Mimi an die Tür, um Licht für ihre erloschene Kerze zu erbitten. Rodolfo und Mimi verlieben sich sofort, woraufhin er sie mit ins Cafe zu seinen Freunden nimmt. Zu der feiernden Gruppe stößt auch bald Musetta, die ehemalige Geliebte des Malers Marcellos, hinzu. Zwar ist sie in Begleitung ihres ältlichen Verehrers Alcindoro, verdreht aber trotzdem Marcello wieder den Kopf und die beiden werden ein Liebespaar. Feiernd verlässt die fröhliche Gruppe das Lokal. Ein Monat ist seit dem Weihnachtsabend verstrichen und die Stimmung ist trüb. Die traurige Mimi sucht den Maler Marcello auf, der sich mit seiner geliebten Musetta und Rodolfo in einem Gasthaus am Stadtrand aufhält. Sie beberichtet ihm, dass Rodolfo sie aus Eifersucht am Vortag verlassen hat und zieht sich zurück. Als Marcello kurz darauf seinen Freund zur Rede stellt, erfährt er, dass Rodolfo sich von seiner Geliebten trennen musste, da diese an einer Lungenkrankheit leidet und er ihr nichts außer bitterer Armut bieten kann. Mimi, die heimlich Rodolfos Geständnis mitgehört hat, möchte nun auch die Trennung, doch als sie sich verabschieden sollen, siegt die Liebe über die Vernunft, und die beiden gestehen sich noch einmal ihre Liebe, während der eifersüchtige Marcello und die kokette Musetta im Hintergrund fürchterlich streiten. Im vierten und letzten Akt der Oper sitzen Rodolfo und Marcello betrübt und voller Liebeskummer in ihrer Mansarde und versuchen zu arbeiten. Mimi hat sich nun doch von Rodolfo getrennt und auch Musetta ist ihrem Geliebten nicht treu geblieben. Schaunard und Colline schaffen es zwar durch Tanz und Maskerade, die beiden Liebeskranken aufzuheitern, doch erlischt die ausgelassene Stimmung abrupt mit Musettas überraschendem Auftreten. Sie bringt die sterbende Mimi mit, die sich wünscht, ihre letzten Stunden mit Rodolfo verbringen zu können. Während die Freunde in der Stadt nach einem Arzt suchen, erinnern sich die beiden zum letzten Mal ihrer Liebe. Als die Gruppe in die Mansarde zurückkehrt, stirbt Mimi, und Rodolfo bricht verzweifelt zusammen.
- Manon?Melodram von Vincent Paterson und Andreas Morell mit Anna Netrebko und Rolando Villazón.
Manon, ein junges Mädchen aus der Provinz, soll in ein Kloster eintreten. In einem Gasthaus begegnet sie dem jungen Chevalier Des Grieux, mit dem sie Hals über Kopf nach Paris flieht. Schwere Zeiten brechen für das Paar an, das immer wieder, zum Teil selbst verschuldet, auseinander gerissen wird. Manon, die tragische Heldin, ist hin- und hergerissen zwischen Liebe und oberflächlichen Flirts, zwischen Frivolität und tiefem Bekenntnis. Netrebko scheint wie geschaffen für diese Rolle, souverän signalisiert ihr Körper die Gegensätze von mädchenhafter Unschuld, Laissez-Faire und Introvertiertheit. Ihre Stimme dagegen ist von einer großen Wärme, deutet Geheimnisse an, wird von einer unergründlichen Sehnsucht begleitet. In der Rolle des Des Grieux spiegelt die geschmeidige und schlanke Tenorstimme von Rolando Villazón die ganze Bandbreite der brennenden Leidenschaft eines dem Schicksal geweihten Liebhabers wider.