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China Girl - Von der Faszination asiatischer Schönheit

Frankreich (2008) | Dokumentarfilm | 80 Minuten
Originaltitel:
Femmes asiatiques, femmes fantasmes

China Girl - Von der Faszination asiatischer Schönheit ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2008 von Sophie Bredier.

Komplette Handlung und Informationen zu China Girl - Von der Faszination asiatischer Schönheit

Die Regisseurin Sophie Bredier hat ein gespaltenes Verhältnis zu Asien. In Südkorea geboren, aber in der französischen Kultur groß geworden, empfindet sie den asiatischen Kontinent als fremd und dennoch von rätselhafter Anziehungskraft. Vor allem das in Asien verbreitete Frauenbild verunsichert sie. Die asiatischen Frauen werden von den Männern nur nach ihrem Aussehen beurteilt. Mit den damit verbundenen Projektionen - dem geheimnisvollen Gesicht, der Sanftheit der Züge und der subtilen Erotik - kann sie sich nicht identifizieren. Dennoch weiß sie, wie sehr dieses Bild vor allem als Kontrast zum westlichen Frauenideal gepflegt wird. Das asiatische Frauenbild ist eng mit dem Mythos der Geisha verbunden. Sie verkörpert für die Asiaten die Quintessenz von Weiblichkeit und Verfeinerung. Künstlerisch betätigen konnten sich asiatische Frauen nur als Geisha. Somit ist klar: Ihre Funktion bestand darin, sich den Männern als Kunstwerk zum Geschenk zu machen. Welche andere Zivilisation hat die Frau im Dienste des Mannes auf diese Weise zum Mythos erhoben? Und trug dies tatsächlich zur Faszination für die Asiatin bei? Jedenfalls entwickelt sich das Bild der asiatischen Frau ständig weiter, ohne dabei an exotischer Anziehungskraft zu verlieren. Die Geisha von einst kommt heute als Lolita oder Kriegerin daher und ist als solche häufig Gegenstand brutaler Fantasien. International bekannte Regisseure wie Hou Hsiao Hsien, Wong Kar Wai und Ang Lee porträtieren in ihren Filmen wunderschöne Frauen, die die Männer betören und ihnen gleichzeitig im Schwertkampf die Stirn bieten können. Angesichts der oft widersprüchlichen Darstellungen stellt sich die Frage, was all diese Bilder bedeuten, die mit der weitaus einförmigeren Realität nur wenig gemein haben. Sophie Bredier will Licht ins Dunkel dieses Mythos bringen. Die einzelnen Stationen ihrer Dokumentation untersuchen die unterschiedlichen Repräsentationsformen der Asiatin in der Kunst, von der Malerei bis hin zum Manga. Dabei arbeitet sie heraus, welche Seiten des kollektiven Unterbewusstseins das asiatische Frauenbild bedient und wie es von den Medien aufgegriffen wird. Denn letztlich weist dieses so ganz andere Frauenbild auf die Unterschiede zwischen der asiatischen und der westlichen Kultur hin. Die Dokumentation versucht zu begreifen, inwieweit sich in diesem Frauenbild die asiatische Gesellschaft widerspiegelt und was der Westen im Wechselspiel der beiden Kulturen auf die Asiatin projiziert. Steht die asiatische Frau exemplarisch für die Bewunderung eines ganzen Kulturkreises, dessen wirtschaftlicher Erfolg auch mit seiner Dominanz im Bereich der Produktion von Bildern zusammenhängt? Dann wäre sie nicht nur Projektionsfläche für die Träume, sondern auch für die Ängste des Westens, der somit seine ureigenen Mythen und Fantasien auf eine völlig andere Kultur projiziert hätte. Oder vereinnahmt Asien gar die mit der westlichen Frau verbundenen Vorstellungen, um sie neu für sich zu interpretieren?

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Produktionsland
Frankreich
Genre
Dokumentarfilm

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