7 Gründe dafür, mit Thor den Hammer zu schwingen

06.05.2011 - 15:51 Uhr
Thor mag seinen Hammer
Paramount Pictures
Thor mag seinen Hammer
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Seit einer Woche läuft Thor in den deutschen Kinos. Dass es mit Kenneth Branagh ausgerechnet einem Shakespeare-Regisseur gelingen würde, einen der unterhaltsameren Blockbuster des Jahres abzuliefern, war vorher nicht zu erahnen.

Die Trailer waren nicht gänzlich überzeugend, doch das Thor nicht zum erwarteten Göttertrash wurde, bewies der Kinobesuch. Seit einer Woche könnt ihr nämlich die Marvel-Verfilmung in den Lichtspielhäusern Deutschlands bewundern. Das habe ich schon getan und als Entscheidungshilfe dafür, ob ihr euch für den göttlichen Recken an den Ticketschalter stellt oder nicht, sieben Gründe zusammen getragen, die für Thor sprechen.

1. Grund: Der etwas andere Superheld
Thor ist ein arroganter Krieger, der sich für unbesiegbar hält. Das merkt auch sein Vater Odin, der ihn deswegen maßregelt. Anstatt zu erzählen, wie ein Teenager/Millionär/Wissenschaftler zum Superhelden mutiert, wirft uns Thor einen fertigen Helden vor die Füße. Der Donnergott hat die Kräfte, weiß mit ihnen umzugehen. Alles, was er noch benötigt, ist ein bisschen Demut. Genau davon handelt die Comicverfilmung und das ist eine willkommene Abwechslung.

2. Grund: Shakespeare in Asgard
Als Kenneth Branagh den Regieposten für Thor übernahmen, runzelten einige erst einmal die Stirn. Zwar hatte der Brite mit Mary Shelley’s Frankenstein schon etwas Blockbuster-Erfahrung gesammelt, mit Actionszenen und Superhelden allerdings weniger. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass der Shakespeare-Experte genau der richtige für den Posten ist. Thor lebt ebenso sehr von seinen Action- wie von den Dialogszenen und das ist bei einem Superheldenfilm nicht gerade der Standard. Noch dazu bietet Thor reichlich Shakespeare’sche Familienkonflikte, die mit der Hammeraction um unsere Aufmerksamkeit buhlen.

3. Grund: Tom Hiddleston
Wer ist Tom Hiddleston? Der britische Theaterdarsteller spielt Thors Bruder Loki, den Antagonisten des Films. Er sollte sich schon jetzt auf eine Schwemme von Autogramm- und Interview-Anfragen vorbereiten. Tom Hiddlestons vielschichtiger Loki, stets hin- und hergerissen zwischen der Familie, der Macht und dem Neid auf seinen Bruder, stiehlt in Thor allen die Show. Wenn dieser Mann nach dem Superheldenfilm nicht sofort auf den Listen der Casting-Agenten nach oben schnellt, ist irgendwas faul im Staate Dänemark, äh, Hollywood. Demnächst können wir ihn in Gefährten von Steven Spielberg bewundern.

4. Grund: Donnergott und schwarzer Schwan
Aber was wäre Thor ohne den richtigen Hauptdarsteller? Der eher unbekannte Chris Hemsworth beweist seine Qualitäten sowohl neben den Schauspielveteranen als auch mit seiner muskulösen Physis. Sein Thor hat etwas von einem kleinen Jungen, für den die Kämpfe um Leben und Tod der reinste Spaß sind. Er kann aber auch den arg von sich eingenommenen Donnergott geben, der, seiner Kräfte beraubt, auf Erden erst einmal durch die handfeste Realität des menschlichen Daseins zurechtgestutzt wird. Und von Natalie Portman. Die darf den gigantischen freien Oberkörper des Thor in einer köstlichen Szene dermaßen selbstvergessen anstarren, dass wir glauben könnten, er wäre eine lebendig gewordene Oscar-Statuette.

5. Grund: Goldene Kostüme ohne Fremdscham
Thor badet besonders am Anfang im Kitsch von goldenen Rüstungen und seltsamen Helmen. Alles ist in Asgard so betont ungewöhnlich und majestätisch altbacken, dass Thor durchaus in die Gefilde der Fremdscham hätte abdriften können. Das tut der Film aber nicht, gerade weil er das einsame Wüstenkaff, in das es den Donnergott verschlägt, als erstrebenswerten Gegenpol zur sterilen Götterwelt aufbaut. Da unten passiert zwar weniger als da oben. Die Surrogaten-Familie rund um Natalie Portman, Stellan Skarsgard und Kat Dennings wirkt trotzdem einladender als die unterkühlten Asgardians. Schöne Bastelideen für die nächste Faschingsfeier und Halloween bietet der Film ebenfalls.

6. Grund: Lauter lustige Namen
Als Chris Hemsworth vollbrünstig den Satz “Let’s go to Jotunheim!” ausstieß, habe ich zunächst “Let’s go to Jodelverein” verstanden. Wem das nordische Vokabular nicht in die eichenhölzerne Wiege gelegt wurde, dem erwartet in Thor ein kurzer Nachhilfekurs mit nützlichen neuen Vokabeln für den Alltag. Schwingt also kräftig euren Mjolnir, wandert freudig über die Bifröst – nicht Bofrost! – Brücke und fragt auf der anderen Seite den guten Heimdall, wie es ihm so geht. Stilecht solltet ihr das alles mit einem englischen Akzent durchziehen.

7. Grund: Der wahre Gott des Nordens
… heißt Stellan Skarsgård. Der gibt hier endlich mal wieder einen netten Wissenschaftler. Der Schwede ist in Thor gewissermaßen das Gütesiegel für den nordischen Gehalt des Films und liefert wie immer eine charismatisch gespielte Miniatur ab. Andere Nebendarsteller sorgen in Thor für humorvolle Einlagen und genug Abwechslung. Darunter sind beispielsweise die nerdige Kat Dennings, die Natalie Portman fast die Show stiehlt, sowie Tadanobu Asano (Der Mongole), Ray Stevenson (Punisher: War Zone) und Idris Elba (The Wire). Letzterer bewirbt sich als badass-Wächter Heimdall anscheinend für eine Rolle im nächsten Tarantino-Film.

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