RTL Zwei galt früher als die erste Anlaufstelle für Anime im TV. Doch aufgrund einer neuen Jugendschutzrichtlinie mussten viele Anime stark zensiert werden, um auch für kleine Kinder geeignet zu sein. Neben skurrilen Aktionen, wie das Herausstreichen von queeren Charakteren in Sailor Moon, kam es auch zu weiteren Zensuren, die aus heutiger Perspektive nicht mehr nachvollziehbar sind.
Wenn Menschen nicht getötet, sondern gefangen genommen werden
Um dem Jugendschutz gerecht zu werden, hatte der Sender nicht nur die Möglichkeit, rein optisch einzugreifen. Denn in Anime wie One Piece und Naruto wurden auch die Dialoge zensiert und entschärft.
Beliebte Beispiele wären das "Gefangennehmen" in Naruto. Statt Ninjas zu töten, wurden sie einfach gefangen genommen und man hat niemals mehr von ihnen gehört. Daneben wurde in One Piece einfach versucht, Personen zu besiegen, anstatt sie zu töten.
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Yu-Gi-Oh: Aus Pistolen wurden Fingerpistolen
Man würde meinen, ein Anime über ein Kartenspiel hat keine Zensur nötig, doch wenn bei Yu-Gi-Oh! die Seele in das Reich der Schatten verbannt werden kann, wenn man das Duell verliert, kann das schon mal zu heftig sein für RTL Zwei. Doch tatsächlich kamen in der japanischen Version auch konventionelle Waffen wie Pistolen vor. Ein Umstand, der natürlich wegretuschiert wurde.
So haben Menschen nicht mit Pistolen gezielt, sondern einfach mit ihren Fingern auf andere Personen gezeigt. Die Situation wird natürlich noch absurder, wenn eine entsprechende Drohung ausgesprochen wird. RTL Zwei übernahm in dem Fall einfach die amerikanische 4Kids-Fassung, die das japanische Original lachhaft entschärfte.
Zensur auf RTL Zwei: Naruto durfte nicht mal auf Toilette sitzen
Die RTL Zwei-Fassung von Naruto gilt als besonders stark geschnitten. Denn der Sender hat die geschnittene amerikanische Fassung noch einmal zensiert. Das führte nicht nur zu extremen Einbußen bei der Darstellung von Gewalt und Waffen, sondern auch zum Fehlen von skurrilen Szenen wie dem Kuss zwischen Naruto und Sasuke.
Doch in der gleichen Folge fehlte auch eine Szene, wie Naruto auf dem Klo saß, nachdem er verdorbene Milch getrunken hatte. Stattdessen wurde nur der Flur vor der Toilette als Standbild gezeigt. Fraglich, ob das nicht für Kinder zumutbar gewesen wäre.
Dragon Ball Z wurde geschnitten – die Rückblicke nicht
Dragon Ball ist wohl eines der berüchtigtsten Beispiele für Zensur. So wurden in Dragon Ball GT 20 Prozent aller Folgen gar nicht in Deutschland ausgestrahlt. Dazu gab es bei Dragon Ball Z unzählige Schnitte, um die Gewalt zu minimieren und Blut zu retuschieren.
Vor der eigentlichen Folge wurde immer eine kurze Rückschau der vorigen Episoden gezeigt. Diese war aber im deutschen Raum völlig ungekürzt. Ein beliebtes Beispiel ist Krillins Tod durch Freezer, der in der eigentlichen Folge eiskalt herausgeschnitten wurde und erst in der nächsten Folge durch die Rückschau unzensiert zu sehen war.