Berlinale 2009: Birgit Minichmayr, die Siegerin

16.02.2009 - 09:00 Uhr
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NEWS» Österreicherin Birgit Minichmayr gewinnt den Silbernen Bären und verdreht allen den Kopf.

Auf der Theaterbühne ist sie schon ein Star: Birgit Minichmayr. Sie arbeitet mit Top-Regisseuren zusammen, etwa Luc Bondy, Frank Castorf und Dimiter Gotscheff. 1999 debütierte sie am Burgtheater Wien als Dirne in Arthur Schnitzlers “Der Reigen”. Inzwischen ist sie Mitglied des Ensembles des Burgtheaters. 2003 erhielt sie den Ulrich Wildgruber-Preis zur Förderung junger Schauspieler, da war sie 26 Jahre alt. Und nun wird die Schauspielerin, die in Linz geboren wurde und auf einem Bauernhof aufwuchs, auch einem immer größerem Kinopublikum bekannt.

Schon während ihres Studiums am renommierten Max Reinhardt-Seminar engagierte sie der ungarische Filmregisseur István Szabó für den Film Taking Sides – Der Fall Furtwängler. Die damals 23-jährige Studentin startete gleich international durch an der Seite von Harvey Keitel. Dann konnten wir sie in Oliver Hirschbiegel s Hitler-Film Der Untergang sehen sowie in Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders von Tom Tykwer. Sie arbeitete sich also nicht von kleinen Rollen hoch, sondern war schon immer präsent und wird mit jeder Rolle besser. Schon vor einem Jahr war sie auf der Berlinale im Wettbewerb vertreten, noch in einer kleineren Rolle, aber nicht unscheinbar in Kirschblüten – Hanami von Doris Dörrie.

In diesem Jahr dann der große Erfolg. In Alle Anderen von Maren Ade spielt sie Gitti, eine junge Frau, die mit ihrem Partner Urlaub macht. Das hart erkämpfte Gleichgewicht des Paares wird durch ein anderes Paar, das moderner und erfolgreicher wirkt, ins Wanken gebracht. Christ orientiert sich an den Anderen, Gitti soll sich seinen Ansprüchen anpassen und so wird die Beziehung beider auf eine harte Probe gestellt. Für die Rolle bekam sie den Silbernen Bären als beste Darstellerin und reiht sich damit in eine illustrie Riegen von deutschsprachigen Schauspielerinnen ein: 2008 gewann Nina Hoss den Silbernen Bären, 2006 Sandra Hüller, 2005 Julia Jentsch. Wir haben großartige Schauspieler, die den Spagat zwischen Film und Theater wunderbar in Griff haben.

Wer nicht auf den Kinostart von Alle Anderen warten will, der kann Birgit Minichmayr ab Donnerstag in Der Knochenmann bewundert. Hier verliebt sich Brenner (Josef Hader), der wieder einmal einen Mordfall klärt, in die Österreicherin und fast kommt er nicht dazu, seinen Fall zu klären. Sie verdreht eben gerade allen den Kopf.

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