Berlinale 2009: Der Vorleser - Ein Oscargewinner?

07.02.2009 - 09:06 Uhr
Der Vorleser
Senator Film
Der Vorleser
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NEWS» Außer Konkurrenz läuft auf der Berlinale Der Vorleser, der 5 Mal für den Oscar nominiert ist.

Der Vorleser erzählt eigentlich ein Märchen aus modernen Zeiten: Sie ist eine rätselhafte Schöne, aber viel, viel älter als er… und sie wird seine erste Leidenschaft. Doch eines Tages ist Hanna (Kate Winslet) spurlos verschwunden und er kann sich nicht erklären, warum. Erst Jahre später trifft Michael (David Kross / Ralph Fiennes) sie wieder – als Angeklagte im Gerichtssaal. Hier erfährt er von ihrem persönlichen Schicksal und von ihrer Vergangenheit als KZ-Aufseherin während des Zweiten Weltkrieges. Am Ende wird er sie durch seine nie verloren gegangene Zuneigung erlösen…

Das ist der Stoff, aus dem große Romanzen sind und der Roman Der Vorleser von Bernhard Schlink wurde zum nationalen und internationalen Bestseller, ist mehrfach ausgezeichnet und in mehr als 40 Sprachen übersetzt worden. Dass Millionen ihn gelesen haben, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass er auch einiges an Kritik einstecken mußte. Sentimentale Geschichtsfälschung wurde dem Autor vorgeworfen.

Auch der Film erntete nicht nur Beifall bei den Kritikern. Für Lars Jensen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist er schlichtweg durchgefallen, weil hier das Grauen im schönen Morgenlicht versinkt. “Es fällt schwer, dem Film seinen Anspruch abzunehmen, weil alle moralischen Appelle in der Hochglanzästhetik von Regisseur Stephen Daldry versinken. Wenn ein Film das Konzentrationslager Auschwitz im Gegenlicht der Morgendämmerung zeigt, die Gaskammern in elegante Braun- und Beigetöne taucht und die Schatten an den Öfen perfekt arrangiert: Dann hat der Artdirector sein Bestes gegeben und der Regisseur versagt.” In der Süddeutschen Zeitung wird der Film gar von Jörg Häntzschel als Zombiekitsch abgetan.

Aber das Versagen des Regisseurs kann nicht über die Brillanz der Schauspielerin Kate Winslet hinwegtäuschen, die einmal mehr beweist, dass sie derzeit zu den besten ihrer Zunft gehört. Und wie immer heißt es, sich selbst ein Bild zu machen. Wer keine Karten für die Berlinale-Vorführungen erhält, der muss nicht lange warten. Der Vorleser startet am 28. Februar in unseren Kinos. Und am 22. Februar wissen wir, ob einer der diesjährigen Oscars an den Film geht.

Quelle: Mit Material der Berlinale und Senator

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