Bronson von Nicolas Winding Refn ist ein Ausnahmefilm, so wie Refn ein absolutes Ausnahmetalent ist, ein unterschätzter Regisseur, der in Zukunft sicherlich noch in aller Munde sein wird. Er wuchs zwar in den USA auf, brachte aber wohl das kreative Talent der Skandinavier mit, das sich in der Ausbildung an der American Academy of Dramatic Arts entlud. 1996 brachte er seinen Debütfilm Pusher, auf den Markt, der bis heute als gnadenloser Drogenthriller in Erinnerung geblieben ist. Mads Mikkelsen und Kim Bodnia spielten in Pusher die Hauptrollen. Es folgten Pusher II: Respect und Pusher 3, der Horrorfilm Bleeder -und 2008 der kunstvolle Bronson.
Bronson ist quasi eine One-Man-Show. Tom Hardy prügelt sich und schwitzt, er spuckt und schreit durch den gesamten Biopic hindurch, welcher einen Ausschnitt aus dem Leben des Charles Bronson wiedergibt und einer rasanten Seelenfahrt in die Abgründe eines Psychopathen bietet. Der Film ist übrigens kein Biopic über den US-amerikanischen Western-Helden Charles Bronson, sondern porträtiert den britischen Schwerverbrecher Michael Peterson, der sich in Anlehnung an seine Muskelkraft Charles Bronson nannte und einen Großteil seines Lebens in Einzelhaft verwahrt wurde (und dort noch immer sitzt).
Bronson schockiert Großbritannien seit Jahrzehnten und gilt als Britains most aggressive inmate. Immer wieder werden schockierende Details aus dem Leben hinter Gittern veröffentlicht: Bronson gilt als überaus kräftig, er kann Stahl mit bloßen Händen verbiegen und prügelt sich gerne mal mit 47 Wächtern gleichzeitig. Der Regisseur zeigt diese Manneskraft, den Wahnsinn und die Sehnsucht nach Weltruhm von Charles Bronson und verwendet stilistische Elemente, die Stanley Kubrick gleichen. Wenn Bronson für Geld boxt, lüstern ihn die Dandies unter den Zuschauern an, wenn er in der Irrenanstalt sabbernd vor sich hinvegetiert und sich ein Patient mit Exkrementen einschmiert, fühlt man sich in Uhrwerk Orange versetzt.
Schon der Original-Trailer zeigt den künstlerischen Anspruch des Films
Die Bronson – DVD kommt mit einem Audiokommentar von Alan Jones and Nicolas Winding Refn, einem Making of, einem Interview mit Tom Hardy, dem Fitnesstraining für die Rolle als Charles Bronson und Audioaufnahmen von Charles Bronson zum Film, ergänzt mit Trailershows etc.
Charles Bronson selbst äußerte sich übrigens über Bronson, obwohl er ihn noch nie gesehen hat, mit den Worten, es sei der “beste Film aller Zeiten”. Kaufen könnt ihr die DVD ab dem 18. Februar bei allen üblichen Händlern.