The Acolyte begeistert mit der größten Jedi-Dichte seit den Prequels. In langen Umhängen, Kapuzen und mit Lichtschwertern aller Couleur bewegen sie sich durch die weit entfernte Galaxis. Nachdem wir mit Serienschöpferin Leslye Headland und Hauptdarstellerin Amandla Stenberg zum Interview getroffen haben, könnt ihr heute unsere Begegnung mit den Schauspieler:innen hinter Vernestra, Jecki und Yord lesen.
- Rebecca Henderson, bekannt aus der Netflix-Serie Matrjoschka, verkörpert in The Acolyte die Jedi-Meisterin Vernestra Rwoh. Bereits in den Büchern aus der Hohen Republik hat diese als Padawan ihre lila Lichtschwertpeitsche geschwungen.
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Dafne Keen feierte in Logan – The Wolverine als X-23 ihren Durchbruch, ehe sie drei Staffeln lang die Fantasy-Serie His Dark Materials anführte. Als schlagfertige Padawan Jecki Lon mischt sie den Jedi-Tempel in The Acolyte auf.
- Charlie Barnett, ebenfalls ein Matrjoschka-Absolvent, ist die größte Entdeckung der neuen Star Wars-Serie. Der von ihm verkörperte Yord Fandar will der vorbildlichste aller Jedi sein und ist dadurch im Internet zum Meme-Gott aufgestiegen.
Wir haben mit den drei Stars vor dem Start der Serie gesprochen, also in einer Zeit, in der noch niemand ahnte, welche modernen Meisterwerke unter dem Hashtag #YordHorde das Licht der Welt erblicken werden. Dafür packen Henderson, Keen und Barnett spannende Geschichten vom Set und den Vorbereitungen auf ihre Rollen aus.
Moviepilot: Rebecca, du spielst mit Vernestra eine Figur, die wir als Teenagerin in den Hohe Republik-Büchern kennengelernt haben. Wie hast du die erwachsene Version in der Serie geschaffen?
Rebecca Henderson: Zuerst habe ich die Bücher gelesen und mir danach vorgestellt, was sie in der Zwischenzeit alles erlebt hat. Was ist ihr auf dem Weg des Erwachsenwerdens widerfahren? Wie wurde sie vom Jedi-Padawan zur Meisterin? Vieles von meiner Version der Figur ist in den Drehbüchern der Serie verankert – sie ist da als Figur wirklich sehr gut ausgearbeitet. Je länger die Serie geht, desto mehr Facetten erhält sie.
Was hat dich an Vernestra am meisten fasziniert?
Henderson: Die Serie spielt an einem politischen Wendepunkt in der Star Wars-Geschichte und Vernestra findet sich zwischen den Jedi und dem Senat wieder, der versucht, mehr Einfluss auf die Jedi zu erhalten. Trotz dieser Zerrissenheit strahlt sie etwas Ruhiges, in sich Gekehrtes aus. Gleichzeitig kann sie viele Dinge mit einem Augenzwinkern transportieren und ist oft sehr prägnant und direkt.
Dafne und Charlie, eure Figuren existierten vor The Acolyte nicht. Ich liebe die neckische Dynamik zwischen Jecki und Yord. Wie habt ihr diese völlig neuen Figuren gefunden?
Charlie Barnett: Wir konnten uns deutlich mehr Freiheiten erlauben als Rebecca, da es bei uns keine konkrete Vorlage gab.
Dafne Keen: Wir hatten viele Gespräche mit [Showrunnerin] Leslye [Headland], in denen wir uns über die Hintergründe der Figuren unterhalten haben. Was sehr dabei geholfen hat, die Beziehung zwischen Jecki und Yord auszuformulieren, war das Traning, das wir alle gemeinsam gemacht haben. Wir hatten Macht-Training und Macht-Treffen, wo wir alle möglichen Fragen über die Figuren und die Welt, in der sie leben, stellen konnten. Woher kommen sie? Was suchen sie? Außerdem hat mir das Make-up sehr geholfen, mich in Jeckis Charakter hineinzuversetzen.
Barnett: Diese Galaxis ist wirklich so groß. Es gibt so viele verschiedene Planeten, von denen die Figuren stammen könnten. Man hat geradezu unendliche Möglichkeiten, sich die Hintergrundgeschichte einer neuen Figur zu überlegen. So viele Details und Informationen, die schon lange vor unserer Ankunft etabliert wurden, sodass wir unsere Figuren einfach irgendwo dort verorten konnten. Es war also sehr leicht, auf diese Reise zu gehen, aber das hat es umso aufregender und spaßiger gemacht.
Wie genau kann ich mir das Macht-Training vorstellen?
[Alle drei heben die Hand, machen eine Macht-Pose und lachen]
Barnett: Das Macht-Training war fantastisch und ungewöhnlich. Wir hatten eine Art Lehrerin, die in den Raum kam und fragte, welchen Weg wir wählen würden, um unsere Figur mit der Macht zu verbinden, also zum Beispiel durch eine bestimmte Bewegung, ein Musikstück oder einen mentalen Ort, an den wir uns begeben. Das ermöglicht viel Individualität und neue Perspektiven.
Keen: Du hast dich für Musik entschieden, oder?
Barnett: Genau.
Keen: Das klingt sehr nach dir. Ich habe Jeckis Macht-Verbindung durch Bewegung gefunden.
Henderson: So war es bei mir auch.
Das klingt, als hättet ihr dabei auch einiges über euch selbst herausgefunden.
Barnett: Ich wünschte nur, dass es die Macht wirklich gäbe.
Henderson: Oh ja, das wäre super.
Keen: Ich habe tatsächlich etwas gelernt. Ich bin nicht der sanfteste Mensch, aber Jecki zu spielen, hat mich ein Stück in die Richtung gebracht. Ich bin noch nicht ganz da angekommen, wo ich hinwill, aber es wird.
Durftet ihr euch eure eigene Lichtschwertfarbe aussuchen?
Keen: Leider nein.
Henderson: Bei Vernestra wurde die Farbe durch die Bücher vorgegeben. Bei den anderen wurden die Farben von Leslye bestimmt.
Keen: [Leicht geknickt] Macht mir überhaupt nichts aus.
Barnett: Sie ist überhaupt nicht gekränkt. [Zu Dafne:] Du hast eine der coolsten Farben.
Keen: Danke! Ja, Grün ist ziemlich cool. Aber deine ist auch gut.
Barnett: Natürlich, Gelb ist großartig!
Henderson: Nein, Lila ist die Beste!
Wie hat es sich dann angefühlt, als wir das erste Mal im Kostüm durch den Jedi-Tempel gelaufen seid?
Henderson: Das war eine unglaubliche Verwandlung. Zuerst ist man diesen aufwendigen Make-up-Prozess durchlaufen. Dann zieht man die Roben und diese coolen Stiefel an und ehe man sich versieht, steht man in riesigen Sets, die tatsächlich gebaut wurden, sei es ein ganzer Wald oder eben der Jedi-Tempel. Für mich als Schauspielerin war das großartig, denn je mehr du zur Verfügung gestellt bekommst, desto weniger musst du dir beim Spiel um die Sachen Gedanken machen, die nicht dort sind. Es ist wirklich hilfreich, wenn man nicht immer nur an ein X oder einen Tennisball vor einer Greenscreen schaut.
Barnett: Die Sets waren extrem aufwendig gestaltet, also so sehr, dass du tatsächlich in einen Hof treten konntest und es wurde gerade Essen gekocht. Man konnte es riechen, sah den Rauch aufsteigen und im Hintergrund die Farne. Sogar echte Tiere verstecken sich in den Szenen.
Henderson: Ja, ich glaube, sie haben Frösche oder so in das Wald-Set gebracht.
Barnett: In so einer detaillierten Umgebung muss man kaum noch schauspielern, man ist einfach mitten drin.
Keen: Und die Kostüme haben auch immer klar signalisiert, wo wir uns gerade befinden. Es gibt Gewänder für den Tempel, das Training und die Missionen, auf die sich die Figuren begeben. Die Kleidung erzählt, wer in welchem Verhältnis zueinander steht. Als Padawn trage ich etwa eine andere Robe als [Lee Jung-jae], der einen Jedi-Meister spielt. Allein zu sehen, was alles durch die Kostüme transportiert werden kann, war beeindruckend. Ich bin so dankbar für Jules [Hindess], die sich um alle unsere Kostüme am Set gekümmert hat. Wir lieben dich, Jules!
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The Acolyte läuft seit dem 5. Juni 2024 bei Disney+, was bedeutet, dass wir genau bei der Hälfte der 1. Staffel angekommen sind. Vier Episoden wurden bereits veröffentlicht, vier weitere stehen noch aus. Am Mittwoch folgt das nächste Kapitel.