100 Jahre vor Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung erzählt The Acolyte eine der spannendsten Star Wars-Geschichten der vergangenen Jahre. Im Gewand eines Mystery-Thrillers erfahren wir von einer Reihe rätselhafter Jedi-Morde. Die Hauptverdächtige: Amandla Stenberg. Gleich zu Beginn der Serie sehen wir, wie sie eine mächtige Jedi umbringt. Kurz darauf kann sie sich jedoch an nichts erinnern.
Wie kann das sein?
Stenberg, bekannt als Rue aus Die Tribute von Panem und dem starken Coming-of-Age-Drama The Hate U Give, spielt in The Acolyte zwei Figuren, die sich extrem ähnlich sehen, jedoch auf komplett unterschiedlichen Seiten stehen. Während Osha im Jedi-Tempel ausgebildet wurde, folgt Mae als titelgebende Akolythin einem geheimnisvollen Sith. Eine so große Doppelrolle hat es in der Sternensaga noch nie gegeben.
Im Interview verrät Amandla Stenberg mehr über ihre persönliche Star Wars-Reise.
Moviepilot: Wo hat deine Star Wars-Reise für dich angefangen?
Amandla Stenberg: Puh, das kann ich gar nicht an einem Punkt festmachen. Star Wars war schon immer eines dieser Universen, das einfach da war. Ich kann mich auf alle Fälle daran erinnern, wie ich mit meiner Schwester die Prequels geschaut habe, als ich sehr klein war. Später habe ich dann mit meinem Vater die Original-Trilogie gesehen. Der ist 1952 geboren und war damals auch im Kino, als die Filme ganz neu herauskamen. Das war sehr spannend, ihn darüber auszufragen. Mit meinen Cousins habe ich dann mit den Spielzeugfiguren gespielt. Und ein besonderes Ereignis war, als ich Stormtrooper bei der Comic-Con gesehen habe. Da war ich so zwölf Jahre alt.
Bei der letzten Star Wars Celebration warst du im Pamdé-Cosplay unterwegs. Ist sie eine deiner großen Star Wars-Inspirationen?
Padmé unterscheidet sich zwar sehr von meinen Charakteren in The Acolyte, aber sie ist definitiv eine meiner Lieblings-Star-Wars-Figuren. Ich liebe sie einfach, vor allem, wenn ich an ihre ganzen Kostüme und ihr Gespür für Fashion denke. Wenn es mein Job ist, zu einer Con zu gehen, sollte ich die Situation ausnutzen, und im Cosplay kommen.
Was hat dich damals an den Prequels besonders fasziniert?
Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie ich Baby-Anakin das erste Mal gesehen habe. Er war damals ein Kind, also konnte ich mich gut mit ihm identifizieren. Der große Unterschied ist: Er ist nicht nur ein Kind, sondern besitzt die Macht und kann unglaublich gut Podrennen fliegen. Ich meine, wie cool ist das denn?
Wie hat sich das angefühlt, als du realisiert hast, dass du jetzt selbst zum Anakin zukünftiger Star Wars-Fans werden könntest?
Ehrlich gesagt, ist der Moment noch nicht eingetreten. Vielleicht wird er das auch nie. Ich hoffe, dass ich irgendwann in der Lage bin, diese ganze Reise zu verarbeiten und zu verdauen. Jetzt aber fühlt sich das alles noch sehr surreal an, als würde es nur in meiner Vorstellung existieren. Wir hatten das Privileg, eine Geschichte in einem dermaßen großen und faszinierenden Universum zu erzählen, das mir und vielen anderen sehr viel bedeutet. Es war aber auch eine große Herausforderung und deswegen habe ich mich erstmal nur auf das konzentriert, was bei den Dreharbeiten direkt vor mir war. Jetzt realisiere ich langsam, was in der Serie alles zusammengelaufen ist.
An welchen Moment bei den Dreharbeiten erinnerst du dich am liebsten? Was war für dich die beste Szene, die du gedreht hast?
Oh, das ist eine schwere Frage. Ich würde sagen, eine Szene in unserem Finale, ich will aber nicht zu viel verraten. Für mich ist die Szene das Herz der Serie. Ich hatte während der gesamten Produktion über das Glück, mit einem unglaublichen Double zu arbeiten. Ihr Name ist Shanice Archer und wir haben sehr viel Zeit damit verbracht, diese Figuren – Mae und Osha – gemeinsam zu entwickeln. Wir haben also diese eine Szene gedreht. Es war an einem wunderschönen Set mit sehr viel Natur. Und für mich bringt diese Szene perfekt auf den Punkt, was die Macht bedeutet. Ich weiß, das ist eine sehr vage Umschreibung, aber du wirst die Szene definitiv erkennen.
Es gibt da auch eine besondere Szene gleich zu Beginn der Serie, in der du gegen Matrix-Legende Carrie-Anne Moss kämpfst. Wie war das?
Es war furchteinflößend. [lacht] Also die Vorstellung davon war furchteinflößend. Beim Dreh hatte ich dann aber jede Menge Spaß. Carrie-Anne ist unglaublich freundlich und kümmert sich um andere. Wir haben uns sofort gut verstanden und viel Zeit am Set verbracht. Wie sich herausgestellt hat, sind wir früher sogar zur selben Kirche gegangen. Es ist wirklich nicht leicht, diese komplexen Action-Szenen zu drehen. Als ich mich am Knie verletzt habe, ist sie sofort gekommen, hat ihre Hände darüber gehalten und hat mir Reiki gegeben, um mich energetisch zu heilen. Sie ist wirklich so eine wunderbare und geerdete Person. Ich habe so viel von ihr gelernt.
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The Acolyte läuft seit dem 5. Juni 2024 bei Disney+, was bedeutet, dass wir genau bei der Hälfte der 1. Staffel angekommen sind. Vier Episoden wurden bereits veröffentlicht, vier weitere stehen noch aus. Am Mittwoch folgt das nächste Kapitel.