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Die Murmel rollt nach Berlin

15.02.2016 - 12:14 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Mein erstes Mal
Berlinale
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Am Mittwoch den 17.02.2016 ist es soweit: Ich werde mich zum ersten Mal zur Berlinale wagen. Die Tickets konnte ich bereits ergattern und nun heißt es:"Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin!"

Da das erste Mal immer etwas besonderes ist und meine Vorfreude kaum größer sein könnte, habe ich mich dazu entschlossen, eine kleine Blogreihe zu veröffentlichen, in der ich meine Erfahrungen und Eindrücke, die ich auf der diesjährigen Berlinale sammeln werde, mit euch teile. Ich werde versuchen, die Artikel vor Ort zu schreiben und hochzuladen und ich hoffe, dass nicht nur ich damit meine Freude haben werde! Im ersten Teil meines Berlinale-Blogs möchte ich euch nicht nur einen Überblick darüber verschaffen, was ich auf meiner Reise alles an Sichtungen geplant habe, sondern auch meine Erwartungen gegenüber den einzelnen Filmen schildern.

Nach der gut vierstündigen Fahrt und einer kurzen Verschnaufpause bei meinem Gastgeber, werde ich mir garantiert erst einmal einen Burger vom Meister genehmigen, um wieder zu Kräften zu kommen. Denn am Abend geht es dann auch schon gut los: Ciro Guerras Der Schamane und die Schlange wird die Berlinale für mich einläuten. Dieses Dschungel-Abenteuer, in dem zwei Forscher zum Amazonas reisen, um dort eine Pflanze mit heilenden Kräften ausfindig zu machen, klingt vielversprechend. Ich habe große Hoffnungen auf einen packenden und mystischen Trip, der hoffentlich durch großartige Aufnahmen dieser einmaligen Szenerie in Kolumbien bebildert wird. Für eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film hat es ja immerhin gereicht.


Am Donnerstag stehen dann ganze drei Filme an. Den Einstieg macht mit Der müde Tod ein Klassiker des Stummfilms vom Altmeister Fritz Lang höchstpersönlich. In der Rubrik Berlinale Classics fand bereits am Freitag, den 12.02. eine Vorführung statt, bei der das Werk vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin live begleitet wurde. Diese Untermalung wurde aufgezeichnet und wird bei meiner Sichtung mit abgespielt. Ich selbst hatte bisher nur das Vergnügen mit Metropolis und bin gespannt, ob mir auch sein nächster Film liegen wird.



Im Anschluss folgt dann auch schon ein weiterer, heiß erwarteter Film. Thomas Vinterberg (Das Fest; Die Jagd) meldet sich nämlich zurück. Bei Die Kommune arbeitet er auch wieder mit Ulrich Thomsen zusammen, der bereits in seinem Dogma-Film Festen die Hauptrolle spielen durfte. Hinzu gesellt sich Tobias Lindholm, der ebenfalls für die Drehbücher von Jagten, sowie Submarino verantwortlich ist. Der Film selbst basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück Vinterbergs (Kollektivet), welches eine eher persönliche Geschichte über seine Kindheit in einer akademischen Kommune im Norden Kopenhagens erzählt. Alle Voraussetzungen für einen gelungenen Film sind also gegeben, weshalb auch meine Erwartungen dementsprechend hoch sind, obwohl die ersten, wenigen Stimmen eher auf einen mittelmäßigen Film hindeuten.



Den Abschluss sollte eigentlich der neue Streifen von Danis Tanovic machen, doch leider konnte ich keine Karte mehr ergattern. Deshalb werde ich stattdessen zu einer Hommage-Vorstellung von Martin Scorseses Gangs of New York gehen. Ein moderner Klassiker, zu dem ich eigentlich keine Worte verlieren muss. Ein schöner Film aus der Traumfabrik, mit einem noch recht jungen Leonardo DiCaprio und einem wie immer stark aufspielenden Daniel Day-Lewis, um den Tag ausklingen zu lassen.


Am Freitag kommen wir dann zu meinem persönlichen Highlight, nicht nur meiner bescheidenden Reise, sondern sogar der gesamten Berlinale. Mit A Lullaby to the Sorrowful Mystery serviert uns Ausnahmeregisseur Lav Diaz ein achtstündiges Epos von Film über philippinischen Widerstandskämpfer Bonifacio y de Castro. Nachdem ich vor kurzem erst sein nur vierstündigen Film Norte, The End Of History bestaunen durfte, welcher leider das einzige Werk von Diaz ist, an das man problemlos herankommt, beschloss ich erst, mich um Karten für die diesjährige Berlinale zu kümmern. Denn eins ist klar, wenn man nicht die Möglichkeit ergreift, diesen Mammutfilm auf der Berlinale zu sichten, dann wird man vermutlich ewig darauf warten müssen, bis man ihn irgendwo zu Gesicht bekommt. Demnach freue ich mich riesig darüber, ein Teil dieser ganz besonderen Erfahrung zu werden, wenn mir der gute Lav acht Stunden lang seine schwarz-weißen Kompositionen ins Gesicht knallt und ich es in vollen Zügen genießen werde. Die 60-minütige Pause werde ich dann zwischendurch vermutlich brauchen.


Die Planung meines letzten Tages ist noch nicht ganz beschlossen, doch bisher sieht es wohl so aus, als würde ich mir Sebastian Hilgers Diplom-Film Wir sind die Flut anschauen. Meine Erwartungen sind hierbei zwar extrem niedrig, doch interessiert es mich, wie es um die Zukunft des deutschen Films so steht. Ich hoffe mal, dass ich im Anschluss nicht allzu niedergeschlagen den Saal verlassen werde und mich enttäuscht auf die Heimreise begebe. Doch ich glaube, dann werde ich mich an die vorherigen Tage erinnern und dennoch mit einem breiten Lächeln ins Auto steigen.


Ich freue mich über jedes Feedback, egal ob Kritik oder Lob. Wenn euch meine Blogreihe gefällt, dann lasst es mich doch wissen und hinterlasst einen Kommentar.

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