7.4

Metropolis

Kinostart: 10.01.1927 | Deutschland (1927) | Utopie & Dystopie, Sozialdrama | 153 Minuten | Ab 6

Metropolis ist ein Utopie & Dystopie aus dem Jahr 1927 von Fritz Lang mit Gustav Fröhlich und Brigitte Helm.

Metropolis von Fritz Lang aus dem Jahr 1927 ist ein wegweisender Stummfilm, einer der bedeutendsten Science-Fiction-Filme und das vielleicht einflussreichste deutsche Werk der Filmgeschichte.

Aktueller Trailer zu Metropolis

Komplette Handlung und Informationen zu Metropolis

Der Industrielle Joh Fredersen (Alfred Abel) regiert über das futuristische Metropolis, eine hoch technisierte Stadt, in der die Arbeiter in den Tiefen der Maschinenhallen schuften. Fredersens Sohn Freder (Gustav Fröhlich) verliebt sich in Maria (Brigitte Helm), eine charismatische Arbeiterin, die für soziale Gerechtigkeit kämpft.

Der zwielichtige Wissenschaftler Rotwang (Rudolf Klein-Rogge) erschafft jedoch einen Roboter, der das Aussehen Marias imitiert. Er wird vom Industriellen Fredersen benutzt, um Unruhen zu schüren und seine Machtposition zu stärken. Als Fredersens Sohn die wahren Absichten des Roboters entdeckt, verbündet er sich mit der echten Maria, um die Stadt zu retten.

Hintergrund und Infos zu Metropolis: Auf der Suche nach dem Original-Film

Die bei der Uraufführung am 10. Januar 1927 in Berlin gezeigte Urfassung von Metropolis existiert leider nicht mehr, da der ursprüngliche Film von ca. 210 Minuten Länge in der Folgezeit mehrfach umgeschnitten wurde und viel Originalmaterial verloren gegangen ist. Die bis 2010 werktreuste und längste Rekonstruktion des Films wurde im Februar 2001 von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in erstaunlich gut restaurierter Bild- und Tonqualität veröffentlicht.

Diese Version ist das Ergebnis einer umfassenden Suche nach Metropolis-Fragmenten in aller Welt, hat aber nur eine Gesamtlaufzeit von 117 Minuten. Anhand wiedergefundener Partituren der Originalmusik jedoch konnten fehlende Szenen durch Standbilder und Texttafeln ersetzt werden, um so den in früheren Fassungen entstellten Sinn der Handlung wiederherzustellen.

Ebenso war es möglich, die originale Schnittfolge und die Original-Filmmusik zu rekonstruieren. Die rekonstruierte Metropolis-Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung gehört zum Weltdokumentenerbe der UNESCO.

2008 wurde im Filmmuseum von Buenos Aires eine 16-mm-Kopie mit der fast vollständigen, verloren geglaubten Original-Auslandsversion entdeckt. Der argentinische Filmverleiher Adolfo Z. Wilson hatte unmittelbar nach der Berliner Metropolis-Premiere eine Kopie erworben, welch nach vielen Vorführungen in die Sammlung des Filmkritikers Manuel Peña Rodriguez überging und schließlich – ungesehen – im Museum landete. Diese Metropolis-Fassung enthält nahezu alle nach der Uraufführung herausgeschnittenen Szenen und ist mit Zwischentexten in Spanisch versehen.

Mithilfe dieser Kopie konnte die Rekonstruktion der Murnau Stiftung von 2001 an zahlreichen Stellen ergänzt werden. 2010 wurde diese ergänzte Fassung im Rahmen der Berlinale dem Publikum präsentiert. Sie entspricht im Wesentlichen der Urfassung von Metropolis, es fehlen nur 8 Minuten Originalmaterial.

Metropolis war ein finanzieller Flop mit vernichtenden Kritiken

Für Metropolis war 1926 ein Budget von 1,5 Mio. Mark eingeplant worden, doch Fritz Lang überzog es auf über 6 Mio. Mark. Der Film hätte ein Millionenpublikum in die Kinosäle ziehen müssen, um der Produktionsfirma ein finanzielles Fiasko zu ersparen. Auch Befürworter wie Luis Buñuel konnten Metropolis den vorübergehenden Untergang nicht ersparen.

Erst Jahre später wurde die Bedeutung des Films für das Science-Fiction-Genre und die zentrale Rolle für den Expressionismus und die Neue Sachlichkeit erkannt. Aufgrund des finanziellen Fiaskos wurde Metropolis schon drei Monate nach seiner Uraufführung wieder aus den Kinosälen genommen. Die Ufa musste verkauft werden.

Es muss jedoch angemerkt werden, dass die Kinokarten zu Metropolis ungewöhnlich teuer waren und wenige sich den Eintritt leisten konnten. Bei einem Durchschnittseinkommen eines Arbeiters von 267 Reichsmark kostete eine Kinokarte normalerweise 77 Pfennig. Die Karte zu Metropolis kostete jedoch 4-8 Mark.

“Eine Menschheitssinfonie von brausender Melodik und ehernem Rythmus”, so stelle die Ufa Metropolis vor. Zur Uraufführung im Ufa-Palast am Nollendorfplatz in Berlin wurde die gesamte Fassade des Kinos versilbert und über dem Kinoeingang eine riesige Requisite aus der Unterwelt des Films angebracht. Doch die zeitgenössischen Kritiken waren mehr als vernichtend. Die Presse zeigte sich vor allem von der oberflächlichen bis kitschigen Handlung enttäuscht.

Metropolis ist einer der einflussreichsten Sci-Fi-Filme

Die Bedeutung für das Genre der Science Fiction kann heute nicht mehr bestritten werden. So greifen weitere Filme, die mittlerweile Kult sind, wie Das fünfte Element oder Blade Runner direkt auf Metropolis zurück. Die Spezialeffekte aus Metropolis werden noch heute bewundert. Man ist sich einig, dass die kinematografische Umsetzung sich über das teilweise naiv anmutende Drehbuch und die eindimensionalen Charaktere hinwegzusetzen vermag.

Seine andauernde Bedeutung in der Filmgeschichte wird der Zukunftsvision Langs angerechnet, die schon 1927 vom urbanen Leben und der Entfremdung durch die Arbeit spricht. Sein düsteres Menschenbild sollte sich noch in vielen anderen Science-Fiction-Filmen fortsetzen. (AW)

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7.4 / 10
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