Die neue Netflix-Horror-Serie Archive 81 raubt euch den Verstand mit einem Mix aus Dark und Fringe

14.01.2022 - 10:20 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Archive 81
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Netflix bringt mit Archive 81 eine neue Horrorserie an den Start. Ob sich der von James Wan produzierte Found-Footage-Mystery-Thriller lohnt, erfahrt ihr im Seriencheck.

Horror, eine Prise Found-Footage und jede Menge Mystery: Die neue Netflix-Serie Archive 81 hält für Genrefans eine vielversprechende Mischung bereit und konnte bereits im Vorfeld durch die Beteiligung bekannter Horrornamen wie James Wan sowie Justin Benson und Aaron Moorhead (The Endless) Interesse wecken. Aber lohnt sie sich auch?

Die 8 Folgen (je 45 bis 58min) umfassende Serie Archive 81 streamt seit dem 14. Januar bei Netflix und basiert lose auf dem gleichnamigen Podcast. Im meinem Seriencheck geben ich euch einen kleinen Einblick, welche Art von Grusel ihr hier erwarten könnt und warum sich vor allem Fans von Mystery-Box-Shows wie Fringe, Twin Peaks oder Dark freuen können.

Hier gibt's den Trailer zu neuen Netflix-Serie Archive 81

Archive 81 - S01 Trailer (English) HD
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Neu bei Netflix: Darum gehts in der Horrorserie Archive 81

Die Handlung von Archive 81 folgt dem Cineasten, Archivar und Filmrestaurator Dan Turner (Mamoudou Athie) aus New York, der von einem mysteriösen Milliardär (Martin Donovan) ein seltsames Angebot erhält. Für eine stolze Summe Geld soll er eine Reihe beschädigter Hi8-Kassetten restaurieren – und das Ganze in einem abgeschiedenen Beton-Komplex in den Catskill Mountains.

Bei dem Material handelt es sich um Filmaufnahmen der Studentin Melody Pendras (Dina Shihabi), die im Jahr 1994 für ein Rechercheprojekt die Bewohner:innen des unheimlichen Visser-Apartment-Gebäudes in New York interviewte. Die Serie ist in zwei Ebenen unterteilt: Dans Videoband-Schrecken in der Gegenwart und Melodys Erfahrungen im Jahr 1994 (eine Mischung aus klassischer Inszenierung und Found-Footage-Stil).

Von Videoband zu Videoband entspinnt sich für Dan ein Mysterium um Sekten, Okkultismus, bedrohlichen Schimmel und mehr, dem er sich nicht entziehen kann. Was steckt wirklich hinter dem Feuer, das das Visser niederbrannte? Welche Verbindungen haben die Aufnahmen zu seiner persönlichen tragischen Vergangenheit? Und kann er Melody etwa vor ihrem grausigen Schicksal bewahren?

Archive 81: Schleichender Grusel statt Holzhammer-Horror

Die dringlichste Frage für Horrorfans ist natürlich, ob die Serie Archive 81 in ihren acht Episoden auch ordentlich gruseln kann. Wenn ihr auf blutige Gemetzel und laute Jumpscares steht, dann könnte euch Archive 81 enttäuschen. Denn hier steht mehr der durch eine dichte sowie unangenehme Stimmung entfesselte Grusel im Vordergrund.

Wenn Dan alleine im Betonbunker zwischen krisseligem TV-Rauschen und verzerrenden Videobandfehlern an seiner eigenen Wahrnehmung von Realität zu zweifeln beginnt, beginnt sich ein Gefühl von Paranoia wie aus Shining einzuschleichen. Dazu gesellt sich analoger Techno-Grusel à la Pulse oder Sinister – und gerade für traumatisierte Ring-Opfer gibt es ein zwei verstörende Momente.

Passende Genrevergleiche für die Handlung rund um Melody wären Suspiria oder aber Rosemaries Baby. Denn auch hier entfaltet sich unbehaglicher Sekten-Schauer in einem an das Bramford House erinnernden Wohnkomplex.

Mit jeder neuen Person, die Melody kennenlernt, steigert sich das Gefühl, dass sie und wir Zuschauende von diesen Wohnblock-Gestalten manipuliert und belogen werden und sich ein unvorstellbarer Schrecken ankündigt.

Archive 81: Die Netflix-Serie zieht euch mit schaurigen Mysterien in ihren Bann

Das Label Horrorserie ist von Netflix vielleicht gar nicht so klug ausgewählt worden. Denn der Grusel spielt hier eine untergeordnete Rolle. Vielmehr zieht sie Serie ihre Kraft aus etwas anderem: dem Rätsel-Spaß.

Die sich von Folge zu Folge stapelnden Mysterien und die unheimliche wie schräge Atmosphäre ziehen uns in ihren Bann. Am besten wirkt Archive 81, wenn wir uns komplett verloren finden zwischen zu vielen Rätseln, endlosen Hinweisen und Lösungsansätzen.

Archive 81 ist eine klassische Mystery-Box-Serie, die sich von Rätsel zu Rätsel hangelt und erst zum Ende eine Auflösung verspricht. Ohne zu viel über die eigentlichen Elemente der Serie zu verraten: Fans von Serien wie Twin Peaks, Akte X und Fringe werden sich wie Zuhause fühlen – auch wenn Archive 81 mit all den komplex erscheinenden Rätseln nicht annähernd so viel Hirnschmalz verbrennt, wie Netflix' Zeitschleifen-Epos Dark.

Alles in allem hat mir Archive 81 sehr gut gefallen. Besonders die leicht körnige Filmästhetik und auch die hart verrauschten Hi8-Aufnahmen sind eine erfrischende Abwechslung vom sonst sehr cleanen Netflix-Serien-Look. Jedoch hätte es Archive 81 vielleicht gut getan, bei den 1994-Szenen komplett auf den Found-Footage-Stil zu setzen, der zeitweise verworfen wird.

Die 1. Staffel von Archive 81 umfasst 8 Episoden, die am 14. Januar 2022 bei Netflix veröffentlicht wurden. Als Grundlage für diesen Seriencheck diente die komplette 1. Staffel.

Habt ihr Archive 81 schon auf eurer Netflix-Merkliste?

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