Die neuen Tribute von Panem-Stars Rachel Zegler und Tom Blyth verraten ihre Lieblingsfiguren und Fortsetzungs-Wünsche

20.11.2023 - 08:55 UhrVor 5 Monaten aktualisiert
Der 5. Tribute von Panem-Film startet 2023Leonine
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Moviepilot hat die zwei Stars des neuen Hunger Games-Prequels getroffen: Tom Blyth und Rachel Zegler sprechen im Interview über Jennifer Lawrence, ihre Fan-Sicht auf Die Tribute von Panem und Wünsche zur Zukunft des Franchises.

Der neue Hunger Games-Film Die Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds & Snakes erzählt die Vorgeschichte des jungen Coriolanus Snow (Tom Blyth), 64 Jahre bevor er als Tyrann auf Katniss Everdeen trifft. Während der 10. Hungerspiele geht er noch zur Schule und soll als Mentor die Distrikt-12-Tributin Lucy Gray Baird (Rachel Zegler) in der Arena am Leben halten.

Moviepilot traf nicht nur Regisseur Francis Lawrence und Hunter Schafer mit Josh Andrés Rivera zum Interview, sondern auch Tom Blyth und Rachel Zegler vor dem Kinostart des neuen Hunger Games-Prequels. Schon nach dem Betreten des Berliner Hotelzimmers liegt die Chemie zwischen den beiden neuen Tribute von Panem-Stars fast riechbar in der Luft. Sie scherzen und lachen ausgelassen und spielen sich die Bälle zu. Wenn man nicht ab und zu mit einer Frage dazwischen gehen würde, könnten sie das Gespräch für die veranschlagten 15 Minuten problemlos allein bestreiten – wobei es eine Freude wäre, ihnen einfach nur dabei zuzusehen.

Die neuen Hunger Games-Stars: Tom Blyth und Rachel Zegler im Interview

The Ballad of Songbirds & Snakes: Coriolanus Snow & Lucy Gray Baird

Moviepilot: Erinnert ihr euch noch, wann ihr den ersten Hunger Games-Film (2012) zum ersten Mal gesehen habt?

Rachel Zegler: Ich erinnere mich noch ganz genau daran! Ich bin mit meiner Schwester und meiner Mutter ins Kino gegangen. Und da saß eine fremde Frau neben meiner Schwester, die die Bücher nicht kannte und keine Ahnung hatte, was sie erwarten würde. Und als die Mutts [Hunde-Mutationen] rauskamen, packte sie meine Schwester am Arm und fragte: 'Was passiert jetzt!' – Wir kamen später aus dem Kino, sahen uns an und sagten: 'Diese Frau hatte keine Ahnung!'

Tom Blyth: Sie hat nach Spoilern gefragt, während es passiert ist!?

Rachel Zegler: Ja! Und meine Schwester war 13 oder 14. Das war so lustig! – Weißt du noch, wann du die Hunger Games gesehen hast?

Tom Blyth: Ja, ich habe den Film witzigerweise auch mit meiner Mom und meiner Schwester gesehen. Direkt zum Kinostart. Und dann machten wir eine Tradition daraus, jeden neuen Teil zusammen zu schauen.

Rachel Zegler: Wie schön! Wir auch. Wir haben uns auch verkleidet für Mockingjay 2. Ich war ein riesiger Fan der Bücher. Wir haben auf die Mitternachts-Premiere gewartet. – Ich bin damals zu den Mitternachts-Veröffentlichungs-Partys vieler Buch-Reihen gegangen. Als Harry Potter und die Heiligtümer des Todes rauskam, zum Beispiel auch. Und für die Hunger Games hatte ich einen geflochtenen Zopf und einen selbstgebastelten Distrikt-12-Ausweis.

Tom Blyth: Hattest du auch Pfeil und Bogen?

Rachel Zegler: Nein. Meine Mutter hat mir keine Waffen erlaubt.

Tom Blyth: Okay, das ist wahrscheinlich gute Kindererziehung.

The Ballad of Songbirds & Snakes: Rachel Zegler & Tom Blyth

Hast du vor dem Kinobesuch die Panem-Bücher gelesen, Tom?

Tom Blyth: Ich muss leider beichten, dass ich die ersten drei Bücher nicht gelesen habe. Ich habe das neulich am Telefon sogar Suzanne Collins gegenüber zugegeben.

Rachel Zegler: Da hat sie bestimmt aufgelegt!

Tom Blyth: Sie hat mich gefeuert und nun müssen alle Szenen mit mir nochmal gedreht werden. [lacht] Nein, aber ich war ein Fan der Filme.

Hattet ihr damals Lieblingsfiguren in den ersten vier Die Tribute von Panem-Filmen?

Rachel Zegler: Meine Lieblingsfigur war Haymitch!

Tom Blyth: Natürlich! Wessen Lieblingsfigur war er nicht. So unberechenbar!

Rachel Zegler: Außerdem Cinna! Und dann Finnick und Joanna, als sie dazu kamen. Und Jeffrey Wrights Performance [als Beetee] wird immer unterschätzt. Er ist so ein brillanter Schauspieler!

Tom Blyth: Und Philip Seymour Hoffman war auch unglaublich!

Rachel Zegler: Tucci! – Also im Prinzip alle im Film! [lacht]

Tom Blyth: Aber es stimmt. Es gibt einfach keine schlechten Schauspieler:innen in Die Tribute von Panem!

Rachel Zegler: Ich denke, deshalb hat das Franchise so lange überlebt und darum konnten wir unseren Film machen.

The Ballad of Songbirds & Snakes

Wenn ihr eine Figur auswählen müsstet, die ein Spin-off kriegt: Wer wäre es?

Rachel Zegler: Für mich ist es Haymitch! Er hatte auch ein Jubel-Jubiläum der Hungerspiele. Das wäre so interessant zu sehen!

Tom Blyth: Ja, ich denke, da stimmen wir mit allen Fans überein. Wir hoffen sehr, dass Suzanne Collins irgendwann ein Buch über Haymitch schreiben wird. Aber wir hoffen natürlich auch, dass wir [nach The Ballad of Songbirds and Snakes] noch mehr kriegen!

Das Buch wurde vollständig verfilmt, würdet ihr aber nochmal in eure Charaktere schlüpfen, wenn sich die Chance böte?

Rachel Zegler: Ich würde wahnsinnig gern zurückkommen. Aber unter der Voraussetzung, dass Suzanne Collins erneut die Vorlage schreibt und Francis Lawrence wieder Regie führt. Und dass wir unser Team zurück hätten. Du, Tom, müsstest zurückkommen. Ohne dich, würde ich das nicht machen.

Tom Blyth: Wirklich?

Rachel Zegler: Absolut.

Tom Blyth: Ich müsste da auch gar nicht drüber nachdenken: Es gäbe so viel mehr in der Geschichte zu erzählen.

In welche Ära von Panem würdet ihr bei einer solchen potenziellen Hunger Games-Rückkehr gerne eintauchen?

Tom Blyth: Ich würde gern in die Zukunft springen.

Rachel Zegler: Wenn du Spielmacher bist!

Tom Blyth: Ja, wenn Snow etwas mehr Macht gewonnen hat und ihm das zu Kopf gestiegen ist. Ich würde mit ihm gern noch verrückter werden. Aber ich will auch sehen, was noch zwischen ihm und Lucy Gray passiert. Wenn überhaupt noch irgendwas passiert. Das ganze Team ehrt die Romanvorlagen so sehr! Sie versuchen nicht, das Franchise unendlich auszudehnen. Es hängt also alles davon ab, ob Suzanne Collins noch eine große Frage stellt und noch ein Buch daran aufhängt.

Snow in The Ballad of Songbirds & Snakes

Obwohl The Ballad of Songbirds and Snakes 64 Jahre in der Vergangenheit spielt, haben wir darin viele kleine Verweise zu den anderen Hunger Games-Filmen. Habt ihr eine Lieblings-Referenz?

Tom Blyth: Ich liebe es, dass wir jetzt lernen, dass viele Lieder aus den Originalfilmen mit Lucy Gray anfingen. "The Hanging Tree" * zum Beispiel. Man fühlt, wie die volkstümliche Geschichte durch die Kultur der Filme weitergegeben wird.

Rachel Zegler: Mir gefällt, dass viele Namen wieder auftauchen: Wir haben Arachne Crane für Seneca. Hilarius Heavensbee ist mit Plutarch verwandt. Einfach kleine Dinge, die einem nur auffallen, wenn man wirklich aufpasst.

Dein Gesang ist ein wichtiger Bestandteil des Films, Rachel. Hattest du ein Lieblingslied?

Rachel Zegler: Ja und ich glaube, es ist unser aller Lieblings-Song: "Pure As the Driven Snow" *. Ich hatte so viel Spaß, dieses Lied auf Gitarre zu lernen und live mit allen zu spielen. Es ist wirklich wunderschön, was [Musik-Produzent] Dave Cobb da zum Leben erweckt hat.

Hast du je mit deiner Distrikt 12-Vorgängerin Jennifer Lawrence über den neuen Hunger Games-Film oder das Franchise gesprochen, Rachel?

Rachel Zegler: Ich habe sie erst kürzlich kennengelernt. Sie hat eine super Beziehung zu unserem Regisseur Francis Lawrence. Sie haben auch an anderen Filmen als Hunger Games [2, 3 & 4] zusammengearbeitet. Und ich wusste: Wenn jemand so wundervolles wie Francis Jennifer so sehr liebt, muss sie auch wundervoll sein. Und das stimmte zu 100 %.

Wir haben uns bei einer Modenschau getroffen. Und ihr war gar nicht klar, dass so viele unserer Crewmitglieder für den neuen Film zurückgekommen sind. So viele Menschen, mit denen sie zusammengearbeitet hat. – Das ist immer mein Blickwinkel, wenn ich Leute treffe, die ich bewundere: Herauszufinden, wen wir gemeinsam haben, um so ins Gespräch zu kommen.

Distrik 12-Tributinnen: Katnis Everdeen & Lucy Gray Baird (Jennifer Lawrence & Rachel Zegler)

Tom, du hast The Ballad of Snowbirds and Snakes mal als Snows Breaking Bad beschrieben. Hattest du nie Angst, dass Zuschauende sich zu sehr mit Snow als Bösewicht identifizieren könnten?

Tom Blyth: Ich denke, deswegen fühlen sich Menschen zu Suzanne Collins Geschichte hingezogen, auch wenn viele Snow als Protagonisten skeptisch gegenüberstehen: Er ist eben nicht nur die Hauptfigur, sondern auch ein komplizierter Anti-Held.

Wir lernen ihn kennen, bevor er der Snow der späteren Filme wird. Vor Präsident Snow ist er einfach "Coryo", dieser junge Kerl, der nur überleben und seiner Familie helfen will, ihren Platz in der Gesellschaft zurückzubekommen. Er lernt zu vertrauen und dann wird dieses Vertrauen gebrochen. Es sind also sehr menschliche Aspekte, die ihn in Ungnade fallen und zu Präsident Snow werden lassen.

Hast du jemals dein "älteres Ich" Donald Sutherland getroffen?

Tom Blyth: Donald und ich haben uns noch nicht getroffen. Francis Lawrence und ich haben bewusst entschieden, uns beim Dreh voneinander fernzuhalten, weil wir keine nachahmende Performance wollten. Ich glaube, jeder Schauspielende würde zustimmen, dass du eine Version von ihm spielst, sobald du deinen Helden persönlich getroffen hast. – Aber hoffentlich können wir uns jetzt, wo der Film fertig ist, mal kennenlernen und Geschichten vergleichen.

Rachel Zegler: Oh, ich liebe diese Vorstellung von euch zweien zusammen!

Vermisst du die blonden Haare, die du mittlerweile wieder gegen deine natürliche braune Haarfarbe eingetauscht hast?

Tom Blyth: Irgendwie vermisse ich die blonden Haare tatsächlich. Blonde Menschen haben mehr Spaß, das ist ein Fakt! [lacht] Ich mach' nur Spaß. Aber es war aufregend, mich zu verwandeln und meinen Kopf zu rasieren.

Achtung, ab hier folgen Spoiler zu The Ballad of Songbirds ans Snakes, die das Ende des fünften Hunger Games-Films betreffen.

The Ballad of Songbirds & Snakes: Tom Blyth & Rachel Zegler

Wenn wir für einen Moment so tun, als würden die anderen Hunger Games-Filme nicht existieren: Hatte Coriolanus' und Lucy Grays Liebesgeschichte jemals eine Chance?

Rachel Zegler: Awwww. Es ist schön, darüber nachzudenken.

Tom Blyth: Nein, ich denke nicht. Sie waren einfach zu verschieden.

Rachel Zegler: Ja, sie waren zu verschieden. Aus sehr menschlichen Gründen. Sie reagieren auf die Folgen ihrer Umwelt.

Tom Blyth: Und das ist die Hauptfrage, die Suzanne Collins in ihrer Geschichte beantworten – oder zumindest fragen – wollte: "Nature vs. Nurture" [also Veranlagung vs. Erziehung]: Hat deine Herkunft Einfluss auf die Art, wie du dich durch die Welt bewegst? Coriolanus und Lucy Gray kommen aus verschiedenen Erziehungswelten und Familien, die prägen, wie sie reagieren.

Aber glaubt ihr, Snows und Lucy Grays Liebe war je real?

Rachel Zegler: Also, ich denke schon.

Tom Blyth: Für einen Moment schon. Aber sie sind jung ...

Rachel Zegler: Es gibt einen Unterschied zwischen Liebe und Abhängigkeit. Und sie waren in hoffnungslosen Momenten voneinander abhängig. Das kann mit Liebe verwechselt werden. Aber ich denke, sie haben einander geliebt.

[Kurze Pause]

Rachel Zegler: Ich liebe dich.

Tom Blyth: Ich liebe dich auch. – Bis ich es nicht mehr getan habe. [beide lachen]

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